Lauert. Блейк Пирс

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Название Lauert
Автор произведения Блейк Пирс
Жанр Зарубежные детективы
Серия
Издательство Зарубежные детективы
Год выпуска 0
isbn 9781094304960



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stöhnte sie leicht und fügte hinzu: „Natürlich wurde Mullins noch nicht verurteilt. Das Datum für den Prozess wurde noch nicht einmal bestimmt und die Beweislage gegen ihn ist immer noch dürftig. Aber Crivaro und ich wissen, dass er es war –– genauso wie die Eltern der Kinder.“

      Riley hielt einen Moment lang inne, da sie die Erinnerung fürchtete, um die es ging.

      „Mullins ist ein süffisantes Arschloch“, sagte sie. „Er ist durchtränkt von diesem Anschein kindlicher Unschuld, was auch der Grund war, wieso die Eltern der Kinder ihm vertraut hatten. Ich hasste ihn abgründig, ab dem Moment, in dem Crivaro und ich ihn erwischt hatten. Er grinste mich an und gab mit seinem Blick praktisch zu, dass er schuldig war. Aber er wusste auch verdammt gut, dass es für uns schwierig sein würde ihm das nachzuweisen.“

      Riley trommelte mit den Fingern unruhig auf dem Tisch.

      Sie sagte: „Und genau in dem Moment, als ich ihm die Handschellen anlegte und ihm seine Rechte las, grinste er mich wieder an und sagte zu mir: ‚Viel Glück‘.“

      Frankie japste leicht.

      Riley fuhr fort: „Gott, du kannst dir nicht vorstellen, wie wütend mich das gemacht hat. Ich wollte ihn wirklich umbringen. Ich glaube ich habe tatsächlich nach meiner Glock gegriffen. Crivaro hat meine Schulter berührt und mich warnend angeblickt. Wenn es nicht Crivaro gewesen wäre, hätte ich Mullins womöglich an Ort und Stelle erschossen.“

      „Es ist gut, dass du es nicht getan hast“, sagte Frankie.

      „Vielleicht stimmt das“, sagte Riley. „Aber ich kann nicht anders, als mich zu fragen –– was, wenn Mullins der erste Mensch gewesen wäre, den ich getötet hätte. Ich würde mich sicherlich nicht so schlecht fühlen wie jetzt. Vielleicht hätte ich sogar überhaupt keine Probleme damit. Stattdessen habe ich ein dummes, armes Kind erschossen, das nie eine Chance im Leben gehabt hatte. Es ist einfach…“

      Riley schluckte eine schmerzhafte Wut und Bitternis hinunter.

      „Es ist einfach unfair“, sagte sie.

      Riley und Frankie aßen einige Momente schweigend weiter.

      Endlich sagte Frankie in einem vorsichtigen Ton: „Weißt du, du wirst wahrscheinlich denken, dass ich verrückt bin, wenn ich das sage, aber… vielleicht ist es für uns beide besser, dass die Dinge uns auf genau diese Art und Weise widerfahren sind.“

      Riley machte große Augen.

      „Wie meinst du das?“, fragte sie.

      Frankie zuckte mit den Schultern und sagte: „Naja, wäre ich nicht gezwungen gewesen mir damals Heroin zu spritzen, hätte ich nie begriffen, wie dumm der Krieg gegen Drogen wirklich ist. Und wenn du die Möglichkeit gehabt hättest Larry Mullins zu erschießen, hättest du es vielleicht auch in Zukunft einfach gefunden, deine tödliche Gewalt anzuwenden –– zu einfach.“

      Frankie verstummte und wischte sich eine Träne aus dem Auge.

      „Ich weiß, dass wir beide leiden, Riley“, sagte sie. „Aber ich glaube es ist besser zu leiden, als vor Schmerz hart zu werden. Zumindest waren wir in der Lage unsere Menschlichkeit, unsere Verletzlichkeit zu bewahren, all die Dinge, die das Beste in uns ausmachen. Viele Menschen in unserem Job schaffen das nicht.“

      Riley nickte langsam. Sie wusste, dass Frankie genau das sagte, was sie gerade hören musste. Sie begriff, dass sie wirklich Glück hatte, dass sie heute Frankies Anteilnahme hatte. Das hier war besser als jegliche Therapie, auf die sie hoffen konnte.

      Eine Weile lang aßen sie schweigend.

      Dann fragte Frankie: „Und wie läuft es mit deinem Verlobten? Habt ihr schon ein Hochzeitsdatum ausgewählt?“

      Die Frage überraschte Riley.

      Sie stammelte: „Ähm, nein, noch nicht.“

      „Nein?“, sagte Frankie und schaute Riley skeptisch an.

      „Noch nicht“, wiederholte Riley und aß dann still weiter.

      Sie wurde angespannt, als sie sich vorstellte, was Frankie gerade denken musste. Sie erinnerte sich an etwas, was Frankie gesagt hatte, als sie sich gerade kennengelernt hatten…

      „Ich habe eine etwas voreingenommene Sicht auf Männer im Allgemeinen.“

      Obwohl Frankie selten davon sprach, wusste Riley, dass Frankies vierjährige Ehe in einer hässlichen Scheidung geendet war. Frankie hatte wahrscheinlich keinerlei Gründe anzunehmen, dass es mit Riley und Ryan klappen würde.

      Hat sie vielleicht recht? fragte Riley sich.

      Schließlich liefen die Dinge in letzter Zeit nicht besonders gut zwischen ihnen.

      Während sie ihre Mahlzeit beendeten, unterhielten Riley und Frankie sich über Kleinigkeiten. Als Frankie sie zurück zu ihrer Wohnung fuhr, merkte Riley, dass sie dem Rest ihres freien Tages mit Missmut entgegensah. Sie fragte sich insbesondere, wie es heute Abend mit Ryan sein würde.

      Sie fragte sich –– was sagte es über sie aus, dass sie sich nicht darauf freute ihren eigenen Verlobten zu sehen? Schlimmer noch, wurde sie vielleicht süchtig nach den Gefahren und Qualen ihrer Arbeit?

      Sie wusste nur, dass sie nichts an ihren Gefühlen ändern konnte.

      Wenn ich nicht zurück an die Arbeit gehe, verliere ich meinen Verstand, dachte sie.

      Was auch immer dort draußen auf sie wartete, sie musste weitermachen und sich dem stellen.

      KAPITEL VIER

      Jake klopfte nervös mit dem Fuß auf den Boden, als er dem leitenden Spezialagenten der Verhaltensanalyseeinheit gegenübersaß.

      Es klingt auf jeden Fall nach einer Serie, dachte er.

      Erik Lehl beschrieb gerade zwei ähnliche Mordfälle in Kentucky und Tennessee. Jake versuchte zu entscheiden, ob er gerade überhaupt darüber nachdenken wollte. Schließlich war er gestern erst in eine Schießerei im Staat New York verwickelt gewesen.

      Lehl schloss seine Darlegung mit den Worten: „Agent Crivaro, der einzige Grund, wieso ich mit Ihnen darüber spreche ist, dass ich gerade keine anderen erfahrenen Verhaltensanalyseagenten habe, die ich dort hinschicken könnte.“

      Jake kicherte und sagte: „Also bin ich der letzte Ausweg, wie?“

      Lehl lachte nicht über Jakes kleinen Witz. Natürlich wusste Jake sehr gut, dass sein Boss nicht gerade für seinen Sinn für Humor bekannt war.

      „Sie wissen, dass Sie das nicht sind“, sagte Lehl. „Ich will einfach keine Anfänger schicken. Aber ich weiß auch, dass sie womöglich eine Pause gebrauchen könnten, nach dem, was gestern vorgefallen ist. Wenn das so ist, dann ist das in Ordnung. Es ist nicht gerade ein öffentlich diskutierter Fall, noch nicht zumindest. Ich kann es auch die FBI Einheit vor Ort in Memphis übernehmen lassen. Aber der örtliche Sheriff ist in einer Art Panik und hat explizit die Verhaltensanalyseeinheit angefragt. Ich wäre entspannter, wenn ich wüsste, dass ich meinen besten Agenten auf den Job angesetzt habe.“

      „Sie sollten mir nicht schmeicheln, Sir“, sagte Jake lächelnd. „Sonst steigt es mir noch zu Kopf.“

      Agent Lehl lachte auch jetzt nicht. Der schlaksige Mann legte seine langen Finger zu einer Raute zusammen und blickte Jake erwartungsvoll an.

      „Ich mach’s“, sagte Jake schließlich.

      Lehl schien genuin erleichtert zu sein.

      „Na dann ist ja gut“, sagte Lehl. „Ich bestelle ein Flugzeug, dass sie zum Dyersburg Regionalflughafen fliegen wird. Ich werde veranlassen, dass ein paar örtliche Cops Sie dort empfangen. Soll ich Ihnen einen Partner zuteilen?“

      Jake rutschte auf seinem Stuhl herum.