Lederstrumpf. Джеймс Фенимор Купер

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Название Lederstrumpf
Автор произведения Джеймс Фенимор Купер
Жанр Языкознание
Серия Klassiker bei Null Papier
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783962813444



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erliege.

      Es ist so. Sumach hat nur eine Zunge; sie kann nur eine Geschichte erzählen. Das Bleichgesicht erschlug die Huronen, damit nicht die Huronen ihn erschlügen. Die Huronen sind eine gerechte Nation, sie werden es vergessen, die Häuptlinge werden ihre Augen schließen und sich stellen, als hätten sie es nicht gesehen. Die jungen Männer werden glauben, der Panther und der Luchs seien auf ferne Jagden gezogen; und die Sumach wird ihre Kinder bei der Hand nehmen, und in die Hütte des Bleichgesichts gehen, und sagen: Seht, das sind Eure Kinder – sie sind auch die meinigen; ernährt uns und wir wollen bei Euch wohnen.

      Die Bedingungen sind nicht annehmbar, Weib; und so sehr ich Eure Verluste bedaure, welche hart zu tragen sein müssen, können doch die Anträge nicht angenommen werden. Euch Wildpret zu schaffen, falls wir nahe genug bei einander wohnten, das wäre keine so große Aufgabe, aber Euer Mann zu werden, und der Vater von Euren Kindern, dazu fühle ich, ehrlich mit Euch gesprochen, keinen Beruf in mir.

      Seht diesen Knaben an, grausames Bleichgesicht; er hat keinen Vater, der ihn lehren könnte, das Wild zu töten, oder Skalpe zu nehmen. Seht dies Mädchen; welcher junge Mann wird kommen, um sich ein Weib zu suchen in einer Hütte, die kein Haupt hat? Noch mehrere sind unter meinem Volke in den Canoe’s, und der Töter des Wildes wird so viele Mäuler zu füttern finden, als sein Herz wünschen mag.

      Ich sage Euch, Weib, rief Wildtöter, dessen Fantasie keineswegs die Aufforderung der Wittwe unterstützte, und der bei den lebhaften Gemälden, welche sie entwarf, ungeduldig und städtisch zu werden anfing, das alles ist mir Nichts. Das Volk und die Verwandten müssen sich ihrer Vaterlosen annehmen, und die, die keine Kinder haben, ihrer Einsamkeit überlassen. Was mich betrifft, ich habe keine Sprößlinge und begehre kein Weib. Jetzt geht Eures Weges, Sumach lasst mich in den Händen Eurer Häuptlinge; denn meine Farbe und Gaben und meine Natur selbst schreien gegen die Idee, Euch zum Weib zu nehmen.

      Es ist unnötig, weitläuftig zu sein über die Wirkungen dieser unumwundnen Ablehnung der Vorschläge des Weibes. Wenn etwas wie Zärtlichkeit in ihrem Busen war – und kein Weib vielleicht entbehrte je ganz dieser weiblichen Eigenschaft – so verschwand dies ganz bei dieser einfachen Erklärung. Rachsucht, Wut, gekränkter Stolz und ein Vulkan von Zorn brachen in einem Erguss los, und verwandelten sie wie mit einer Zauberrute in eine Art Wahnsinnige. Ohne ihn einer Antwort in Worten zu würdigen, machte sie die Wölbungen des Waldes von ihrem Gekreische erdröhnen, und dann stürzte sie auf ihr Opfer los, und ergriff ihn bei den Haaren, die sie ihm mit den Wurzeln auszureißen entschlossen schien. Es dauerte einige Zeit, bis man ihn von ihr losmachen konnte. Zum Glück für den Gefangnen war ihre Wut blind, denn seine gänzliche Hilflosigkeit hätte ihn ihr völlig preisgegeben: wäre sie besonnener gewesen, so hätte sie ihm den Tod bringen können, ehe zu Hilfe zu eilen möglich war. So aber gelang es ihr nur, ihm ein paar Hände voll Haare auszuraufen, ehe die jungen Männer sie von ihrem Opfer wegrissen.

      Die der Sumach widerfahrene Beschimpfung galt als eine Beleidigung des ganzen Stammes, jedoch nicht sowohl wegen der Achtung, die man für das Weib hegte, als in Betracht der verletzten Ehre der Huronischen Nation. Sumach selbst galt allgemein für so herb und so sauer wie die Beere, von der sie ihren Namen hatte; und jetzt, nachdem ihre großen Beschützer, ihr Gatte und ihr Bruder beide dahin waren, gaben sich Wenige mehr Mühe, ihre Abneigung gegen sie zu verbergen. Doch aber war es ein Ehrenpunkt geworden, das Bleichgesicht zu strafen, das ein Huronisches Weib verschmähte, und zumal einen, der ganz kaltblütig lieber sterben wollte, als dem Stamme die Last einer Wittwe und ihrer Kinder abnehmen. Die jungen Männer zeigten eine Ungeduld mit der Marter zu beginnen, welche Rivenoak verstand, und da seine ältern Genossen keine Neigung verrieten, einen längern Aufschub zu gestatten, sah er sich genötigt, das Zeichen zu geben zum Anfang des höllischen Werkes.

      Neunundzwanzigstes Kapitel.

      Den zottigen Bär focht nicht an der Pfahl,

      Und nicht das Zerren der grausamen Meute;

      Still lag der Hirsch in dem umbuschten Tal,

      Der schäumende Eber nicht den Jagdspieß scheute;

      Alles war still in Wildnis, Busch und Hag.

      Lord Dorset.

      Es war einer der gewöhnlichen Gebräuche der Wilden bei solchen Gelegenheiten, die Nerven ihrer Opfer auf die härtesten Proben zu stellen. Andrerseits war es ein Ehrenpunkt indianischen Stolzes, keine Anwandlung von Furcht und keine Schmerzempfindung zu verraten: der Gefangene aber musste seine Feinde zu solchen Misshandlungen herauszufordern suchen, welche am ehesten den Tod zur Folge hatten. Man wusste von manchem Krieger, dem seine Qualen abzukürzen gelungen war durch höhnische Vorwürfe und eine beschimpfende Sprache, wenn er merkte, dass seine physische Organisation zu erliegen drohte unter dem Schmerz von Martern, ausgesonnen durch eine teuflische Erfindsamkeit, die wohl alles verdunkeln mochte, was man von den höllischen Grausamkeiten religiösen Verfolgungseifers gesagt hat. Dies glückliche Auskunftsmittel jedoch, gegen die Wildheit seiner Feinde ihre Leidenschaften selbst zu Hilfe zu rufen, war Wildtötern versagt durch seine eigentümlichen Begriffe von der Pflicht eines weißen Mannes; und er hatte den männlich festen Entschluss gefasst, lieber alles zu erdulden, als seiner Farbe Schande zu machen.

      Sobald die jungen Männer merkten, dass ihnen frei stand, anzufangen, sprangen Einige der kühnsten und dreistesten unter ihnen auf den Platz vor, den Tomahawk in der Hand. Hier schickten sie sich an, diese gefährliche Waffe zu schleudern, wobei die Absicht war, den Baum so nahe als möglich am Kopf des Opfers zu treffen, ohne doch dieses selbst zu verletzen. Dies war ein so gewagtes Experiment, dass nur die als die Erfahrensten in Handhabung dieser Waffe Anerkannten überhaupt auftreten durften, damit nicht ein früher Tod der erwarteten Unterhaltung ein vereitelndes Ende mache. Selten, selbst unter der sichersten Hand, entging der Gefangene bei diesen Prüfungen aller Verletzung; und oft war der Tod die Folge, wenn dies gar nicht der Zweck der Schleudernden war. Im jetzigen Fall bei unserem Helden fürchteten Rivenoak und die älteren Krieger, das Beispiel von des Panthers Schicksal möchte für hitzige Geister ein Beweggrund werden, dessen Überwinder rasch zu opfern, jetzt, wo die Versuchung locken konnte, es gerade in derselben Weise, und vielleicht gar mit derselben Waffe, durch welche der Krieger gefallen war, zu tun. Dieser Umstand machte an sich schon die Probe mit dem Tomahawk doppelt bedenklich für Wildtöter.

      Es schien jedoch, dass alle, welche jetzt in die Schranken traten, wenn man so sagen kann, mehr darauf dachten, ihre eigne Geschicklichkeit zur Schau zu stellen, als den Tod ihrer Kameraden zu rächen. Alle schickten sich zu dem Versuche mehr mit den Gefühlen des Wetteifers, als mit Durst nach Rache an; und die ersten paar Minuten hatte die Sache für den Gefangenen nur so viel Bedeutung, als aus dem Interesse entsprang, welches eine lebendige Zielscheibe notwendig erregte. Die jungen Männer waren lebhaft und munter, aber nicht erbittert, und Rivenoak glaubte noch aus einigen Anzeichen schließen und hoffen zu dürfen, er könne vielleicht noch das Leben des Gefangnen retten, wenn erst die Eitelkeit der jungen Männer befriedigt sei; vorausgesetzt natürlich, dass es nicht vorher bei den damit anzustellenden kitzlichen Experimenten geopfert wurde.

      Der erste Jüngling, der sich zu dem Versuch stellte, hieß der Rabe, da er bis jetzt noch nicht Gelegenheit gehabt, ein kriegerischer lautendes sobriquet zu erlangen. Er zeichnete sich mehr durch große Anmaßung, als durch Geschicklichkeit oder Taten aus; und die seinen Charakter kannten, glaubten den Gefangnen in drohender Gefahr, als er seinen Stand einnahm und den Tomahawk schwang. Jedoch war der junge Mann gutmütig, und in seiner Seele herrschte kein andrer Gedanke, als der Wunsch, einen bessern Wurf zu tun als irgend einer seiner Genossen. Wildtöter bekam eine Ahnung von dem geringen Ruf dieses Kriegers dadurch, dass die Älteren ihn dringend ermahnten und warnten; und sie würden sich in der Tat widersetzt haben, dass er überhaupt auf dem Plan auftrete, wäre nicht der Einfluss seines Vaters ihm zu Statten gekommen, eines bejahrten Kriegers von großem Verdienst, der damals in den Hütten des Stammes sich befand. Dennoch behauptete unser Held die Miene gefasster Selbstbeherrschung. Er hatte sich darein ergeben, dass seine Stunde gekommen sei, und es wäre eine Wohltat, nicht ein Unglück gewesen, durch die Unsicherheit der ersten Hand, die sich gegen ihn erhob, zu fallen. Nach einer ansehnlichen Menge von Schwenkungen und Gestikulationen, die weit Mehr versprachen, als er zu leisten vermochte,