Der Katzenschatz. Hanna Nolden

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Название Der Katzenschatz
Автор произведения Hanna Nolden
Жанр Книги для детей: прочее
Серия
Издательство Книги для детей: прочее
Год выпуска 0
isbn 9783959590938



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      „Oh ja!“, rief William, der schon wieder am Futtertrog saß. „Diese Knabberstangen von letzter Woche. Die waren super!“

      Jonas grinste. „Okay. Geht klar!“

      Das linderte sein schlechtes Gewissen ein wenig. Und doch war es merkwürdig, die beiden Ratten in ihrem kleinen Käfig zurück zu lassen, jetzt, wo er wusste, dass sie sprechen konnten.

      Unten auf dem Küchentisch lagen seine Versichertenkarte und ein Zettel von seiner Mutter. Sie hatte für ihn einen Termin beim Arzt besorgt. Zum Glück erst um 15 Uhr. So hatte er noch ein paar Stunden Zeit. Er machte sich ein Toastbrot mit Marmelade. Dann rief er von seinem Handy aus bei Delilah an.

      „De! Hey. Wie geht’s dir? Wo steckst du? Warst du schon hier?“

      „Ja, war ich. Isst du gerade?“

      Er schluckte.

      „Tschuldigung.“

      „Schon gut. Ich bin gerade Accessoires shoppen. Soll ich vorbei kommen?“

      „Klar! Ach, und wenn du gerade in der Stadt bist, kannst du mir aus der Zoohandlung Rattenschmaus Knabberstangen Premium mitbringen.“

      „Okay. Bin gleich da.“

      Jonas aß sein Brot auf und ging erst einmal duschen. Kaum dass er fertig angezogen war, klingelte Delilah auch schon an der Tür. Heute trug sie zwei hohe, abstehende Zöpfe, die von Haarspangen zusammengehalten wurden, die wie reife Zwillingskirschen aussahen. Dazu ein schwarzes Top mit einem Mangamotiv und einen Minirock mit Schottenmuster.

      „Wo warst du denn heute Morgen?“, fragte sie vorwurfsvoll und drückte ihm die Knabberstangen in die Hand.

      „Ich war hier. Hab verschlafen. Ich hab vielleicht eine wilde Nacht hinter mir!“

      „Wieso?“

      Jonas war sich nicht sicher gewesen, ob er Delilah von dem Katzenbesuch berichten sollte. Aber er war so aufgeregt, dass er es einfach jemandem erzählen musste. De war seine beste Freundin. Wenn sie ihm nicht glaubte, wer dann?

      „Komm mal mit rauf“, sagte er und nahm sie bei der Hand. Oben öffnete er wieder den Käfig.

      „Hey ihr beiden!“ Er hängte eine der Knabberstangen in den Käfig. „Von Delilah“, sagte er.

      „Oh! Firma dankt“, rief Ignatio und Jonas musste grinsen.

      „Hast du gehört?“

      Delilah runzelte die Stirn.

      „Was denn? Deine Ratten freuen sich über Fressen.“

      Jonas schüttelte den Kopf.

      „Sie haben sich bedankt.“

      Delilah verdrehte die Augen.

      „Wann war noch gleich dein Arzttermin?“, fragte sie schnippisch und ließ sich auf sein Bett fallen.

      „Um drei.“

      Er setzte sich auf den Boden neben den Käfig und sah sie an. Das hatte ja schon einmal nicht so gut angefangen.

      „Wenn du nachts sowieso wach bist, kannst du ja mal in den Chat kommen“, sagte sie gelangweilt, während sie einen ihrer pinkfarbenen Zöpfe um ihren Mittelfinger wickelte.

      „Was soll ich denn mit dir chatten? Wir sehen uns doch eh jeden Tag. Und bei J-Rock kann ich nicht mitreden. Das ist deine Welt, De, nicht meine.“

      „Ich mein’ ja nur.“ Sie setzte sich auf und ließ die Strähne von ihrem Finger hüpfen. Das Rosa ihres Nagellacks harmonierte sehr schön mit dem Rosa ihrer Haare. Sofort fing sie wieder an, ihre Haare aufzuwickeln.

      „Was war denn nun los letzte Nacht?“

      „Ich hatte Besuch.“

      Sie hielt in der Bewegung inne und sah ihn an. In Windeseile entstanden rote Flecken auf ihren Wangen.

      „Jonas! Du hast doch nicht etwa …“

      Er lachte laut, aber sie lachte nicht mit. Sie sah ihn nur herausfordernd an.

      „Quatsch!“, rief er.

      „Was ist? Hast du eine Freundin? Wie heißt sie? Wer ist sie? Kenne ich sie?“

      Er lachte immer noch.

      „Ich habe keine Freundin! Und wenn: wie solltest du sie nicht kennen? Wir sind doch den ganzen Tag zusammen, De! Nein. Es war kein Mädchen.“

      „Ein Junge?“, fragte sie und legte schnell die Hände auf die Wangen, weil sie spürte, dass sie rot geworden war.

      „Jonas …“

      Er schüttelte den Kopf.

      „Was in deinem Kopf vorgeht, möchte ich auch nicht wissen.“

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