Butler Parker Staffel 1 – Kriminalroman. Günter Dönges

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Название Butler Parker Staffel 1 – Kriminalroman
Автор произведения Günter Dönges
Жанр Языкознание
Серия Butler Parker
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783959791977



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Moment nicht an einen einzigen Cent kommen können.«

      »Das Scheckbuch, ich weiß …!«

      »Chris ist unterwegs, um ein neues zu holen.«

      »Er wird uns doch nie Weggehen lassen, Helen.«

      Nachdem Harrison seine Dosis getrunken hatte, redete er fließend. Fast zu schnell. Das Heroin im Schnaps tat seine Wirkung. Schmerzen im Schädel hatte er nicht mehr. Er fühlte sich leicht und frei wie ein Vogel in der Luft.

      »Sollen wir’s riskieren?« fragte sie und lächelte aufmunternd. »Wir müssen aber erst warten, bis Chris mit dem Scheckbuch da ist.«

      »Brauchen wir nicht, Helen.«

      »Und das Geld?«

      »Ich habe da noch ein Sonderkonto, von dem er nichts weiß. Fällt mir jetzt ein.«

      »Ein Sonderkonto …«, staunte sie.

      »180 000 Dollar«, sagte er stolz.

      »Kannst du an das Geld?« wollte sie wissen. Ihre Augen glänzten gierig.

      »Natürlich …!«

      »Komm jetzt«, sagte sie und half ihm hoch, »mein Wagen steht hinter dem Haus. Wir wollen sofort losfahren.«

      Schwerfällig stolperte er die restlichen Stufen hinunter, ließ sich wie ein kleines Kind durch die Küche führen. Sie drückte die Außentür auf.

      Im Hof war der Wagen zu erkennen.

      Hier draußen war es recht dunkel. Harrison stolperte, als er eine Stufe übersah. Helen Napers war nicht in der Lage, ihn zu halten.

      Sie beugte sich über den Mann, der stöhnend auf dem harten Lehmboden lag. Sie wollte noch etwas sagen, doch in diesem Moment spürte sie einen Luftzug am Kopf, dann explodierte eine Sprengladung hinter ihren Augen. Sie sah grelle Blitze, spürte aber schon nichts mehr. Schwer fiel sie über Harrison, der überhaupt nicht begriff, daß Helen Napers erschlagen worden war …!

      *

      Als Mike Rander nach Hause kam, wollte Josuah Parker mit aller gebührenden Diskretion seinem Herrn beibringen, daß er eine wichtige Entdeckung gemacht habe.

      Schon nach den ersten Worten winkte Rander ab.

      »Ihre Nachricht kommt zu spät, Parker«, meinte er, »Cardy ist erschossen worden. Er wird uns nicht mehr helfen können.«

      »Vielleicht doch, Sir, wenn ich mir diese Bemerkung erlauben darf. Cardy arbeitete vor seiner Anstellung bei Hostans als Fahrer in der Privatklinik des Doktor Givons.«

      »Das ist mir allerdings neu, Parker.« Mike Rander rieb sich das Kinn. Diese Nachricht überraschte ihn.

      »In der Klinik, Sir, in der Mr. Harrison vom Alkohol entwöhnt wurde.«

      »Haben Sie sich Doc Givons genau angesehen?«

      »Ich war so frei, Sir.«

      »Er und seine Sekretärin Miss Bessers sind nicht sonderlich erbaut darüber, daß ich Fragen stellte.«

      »Liegt ein konkreter Verdacht gegen sie vor?«

      »Nein, Sir, um der Wahrheit die Ehre zu geben. Ich unterhielt mich darüber hinaus noch mit einem Mr. Steffens. Er ist Pfleger in der Klinik und betreute seinerzeit Mr. Harrison.«

      »Geht dieser Mann in Ordnung?«

      »Er machte einen recht guten Eindruck auf mich, Sir. Er kann sich noch genau an Cardy erinnern.«

      »Warum mußte Cardy gehen?«

      »Jeff Cardy wurde dabei ertappt, so drückte dieser Steffens sich aus, Sir, als er Alkoholika und Rauchwaren in die Klinik und in die Zimmer einiger Patienten schmuggelte. Daraufhin entließ ihn Doktor Givons.«

      »Trafen Cardy und Harrison je zusammen?«

      »Nein, Sir, Cardy wurde weit vor Mr. Harrisons Einlieferung in die Klinik entlassen.«

      »Was konnten Sie denn sonst noch ausgraben, Parker? Cardy wird uns nicht mehr weiterhelfen können.«

      »Weiß man, Sir, wer Cardy ermordete? Legen Sie meine Frage bitte nicht als Anmaßung oder Unbescheidenheit aus.«

      »Zum Teufel, Sie wissen genau, daß ich das nicht tue, Parker. Tja, wer ist der Mörder Cardys? Das ist die Preisfrage …! Er kassierte vor seiner Ermordung noch zwei Schecks ab, die Harrison ausgestellt hatte. Cardy gehörte demnach einwandfrei zu den Gangstern, die Harrison festhalten und ausnehmen. Daran gibt’s nichts mehr zu zweifeln.«

      »Als seine Mörder kämen demnach entweder Hostans oder der Boß der Gang in Betracht, Sir. Falls beide Personen nicht miteinander identisch sind.«

      »Eben, soweit sind Current und ich auch schon gekommen. Hören Sie, Parker, daß Cardy mal in Givons Klinik arbeitete, ist recht aufschlußreich. Ob die Klinik nicht doch der Ausgangspunkt ist?«

      »Sir, zur Zeit sehe ich keine Möglichkeit, das zu beweisen«, entgegnete Josuah Parker. Er sprach sichtlich schnell, was sonst nicht seine Art war. Wollte er etwas vertuschen? Mike Rander wurde das Gefühl nicht los, daß er dicht vor der Lösung des Falles stand, daß Parker bereits mehr wußte als er.

      »Sagen Sie, Parker«, schloß Rander die Unterhaltung. »Sie verschweigen mir doch nichts, oder?«

      »Sir«, kam die treuherzige Antwort Parkers, »ich weiß nicht mehr als Sie, was Sie mir bitte nicht als Unbescheidenheit auslegen sollten.«

      »Was planen Sie für morgen, Parker?«

      »Ich werde mir noch etwas die Beine vertreten«, meinte Parker, »falls Sie mich nicht brauchen, Sir, würde ich gern sofort gehen.«

      »Wollen Sie wieder mal auf eigene Faust einen Fall lösen?«

      »Ich bedanke mich für Ihre Erlaubnis und für das gezeigte Entgegenkommen«, sagte Parker, ohne Randers Frage zu beantworten. Dann verließ er auf leisen Sohlen das Arbeitszimmer und traf Vorbereitungen für seinen nächtlichen Ausflug …!

      Butler Parker war bereits seit einer Stunde gegangen, als Anwalt Rander angerufen wurde.

      Leutnant Current war in der Leitung. Seine Stimme klang scharf und kalt wie immer.

      »Ist was passiert?« fragte Anwalt Rander und dachte im gleichen Moment voller Sorge an seinen Butler. Er wußte ja aus Erfahrung, wie riskant der Butler arbeitete.

      »Keine Sorge, was mit Ihrem Parker los ist, weiß ich nicht. Dafür stöberten wir das Versteck von Harrison auf, Rander. Ja, ich hole Sie an der Wohnung ab. Nein, nein, Zeit verlieren wir nicht, denn Harrison ist längst weg. Nur eine Frauenleiche blieb zurück. Und leere Flaschen. Bis gleich …!«

      Mike Rander warf sich nur einen leichten Mantel über und verließ die Wohnung. Leider hatte Current sich nicht deutlich genug ausgedrückt. Welche Frau mochte da ermordet worden sein? Unwillkürlich dachte er an Mrs. Harrison. Ob ihr etwas passiert war?

      Schon nach wenigen Minuten näherte sich ein Wagen in schneller Fahrt dem Haus. Current hielt nur kurz an, noch im Ausrollen des Wagens stieg Mike Rander zu ihm und sah den Detektivleutnant fragend an.

      »Wir wurden von Nachbarn alarmiert«, rückte Current sofort mit der Sprache heraus, »der Tatort liegt in der Nähe der Union Stock-Yards.«

      »Wissen Sie schon, was passiert ist?«

      »Nur vom Hörensagen. Das zuständige Revier leitete die Meldung an mich weiter. Ein Wagen kollidierte mit einem Torpfosten, das gab einen ziemlichen Krach. Die Polizei wurde verständigt, fuhr raus und fand auf dem Hof eine tote Frau. Als sie das Haus durchsuchten, stießen sie auf leere Whiskyflaschen und fanden in einem Dachzimmer ein Scheckheft, das von einem Kind vollgeschmiert worden zu sein schien.«

      »Dieses Kind heißt Joel Harrison, wie?«

      »Genau …! Gut, daß ich die zuständigen Kollegen der Reviere unter der Hand verständigte. So wußten sie wenigstens