Название | Dr. Norden Jubiläumsbox 7 – Arztroman |
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Автор произведения | Patricia Vandenberg |
Жанр | Языкознание |
Серия | Dr. Norden (ab 600) Box |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783740934262 |
»Ich bin aber ein Allwoerden, ich bin der rechtmäßige Erbe«, behauptete er.
»Das erklären Sie mir mal, ich kenne nur einen Konrad Allwoerden.«
»Ich bin Alfred Allwoerden, der erstgeborene Sohn, der aus unerfindlichen Gründen unterschlagen wurde. Und ich weiß nicht, wo Konrad geblieben ist.«
»Das wird Ihnen in Kürze haarklein berichtet werden, aber Sie werden erzählen, welches Komplott sie mit Maleski oder wie immer er sich nennt, und der verstorbenen Nadine Devaine geschmiedet hatten. Sie haben nichts mehr zu gewinnen, Sie haben alles verloren, was Sie sich ergaunern wollten und Sie haben niemand, der Sie entlasten wird. Die ganze Schuld an dem versuchten Mord an meinem Freund werden Sie tragen.«
»Ich habe damit nichts zu tun. Was sagen Sie da von einem versuchten Mord?«
»Nun, glücklicherweise blieb Konni am Leben, das Schicksal hat es so gewollt, um diesen entsetzlichen Betrug aufzudecken.«
Er sollte merken, welch dickes Fell sein Gegenüber hatte, der seine letzte Chance gekommen sah.
»Fragen Sie Maleski, was er getan hat, mich hat er nur als rechtmäßigen Erben hier eingesetzt.«
»Nachdem Sie Ihr Gesicht operieren ließen, um Konrad zu sein.«
»Ich habe ihm schon immer ähnlich gesehen, das können Sie aus früheren Fotos ersehen. Wir sind beide unserem Vater ähnlich.«
»Aber niemand wußte etwas von ihrer Existenz.«
»Weil meine Mutter betrogen und verleugnet wurde.«
Dirk war irritiert. Es konnte etwas Wahres daran sein. »Sie werden dafür Urkunden erbringen müssen, aber das entlastet Sie immer noch nicht der Schuld an dem Verbrechen, das an Konni begangen wurde, zumindest sind Sie mitschuldig.«
»Ich war aber nicht mal in der Nähe von Madagaskar«, empörte sich der andere. »Sie können nichts beweisen.«
»Wir werden sehr viel beweisen. Kattler wird reden wie ein Papagei, da können Sie sicher sein.«
»Wenn einer etwas getan hat, dann ist es Maleski. Mir wollte er die Firma ja auch abhandeln, aber dann ist ihm wohl der Boden unter den Füßen zu heiß geworden.«
»Weiter so, sagen Sie alles, retten Sie, was Sie noch retten können. Vielleicht kann ich dann ein gutes Wort für Sie einlegen oder Konni wird es tun, der stets Toleranz übte.«
»Maleski hat gesagt, daß er tot ist und ich der rechtmäßige Erbe bin. Ich kann das beweisen. Mein Vater hat Alimente für mich bezahlt, bis ich volljährig war, aber ich habe nicht so ein Leben gehabt wie sein anderer Sohn. Ich heiße Alfred Römer nach meiner Mutter, die von Allwoerden sitzengelassen wurde. Sie war eine anständige Frau.«
»Dann wird sie sich wohl im Grab umdrehen, weil ihr Sohn eben nicht anständig ist. Erzählen Sie mir keine wehleidigen Geschichten von sich. Ich kenne solche Typen wie Sie.«
»Sie haben nicht das Recht, so mit mir zu reden. Sie waren hier ein Angestellter.«
»Ich war und bin Konnis Freund. Das habe ich schon einmal gesagt. Ich weiß jetzt genau, warum Sie erst hier angetreten sind, als ich schon weit weg war, warum Sie alles daran setzten, mich von Malena zu trennen. Ich habe mit ihr gesprochen, sie weiß die Wahrheit. Sie war die erste, die mißtrauisch wurde und nicht glauben konnte, daß sich der Charakter eines Menschen so verändern kann.«
»Dann werde ich wohl fähiger sein, eine Firma zu führen, als Ihr Konni«, sagte Fred aggressiv.
»Es wird sich noch herausstellen, was hier gespielt wurde. Leider ist Ihre Partnerin, oder soll ich Komplicin sagen, nicht mehr zur Verantwortung zu ziehen und Maleski hat sich lieber aus dem Staub gemacht, also wird alles an Ihnen hängen bleiben. Jetzt sitzen Sie in der Falle.«
»So, das meinen Sie, Sie müssen aber Ihre Behauptungen erst beweisen. Konrad Allwoerden ist tot, und ich bin der rechtmäßige Erbe, das wurde auf Madagaskar besiegelt. Es ist amtlich. Ich habe nur noch seine Rolle gespielt, um alle laufenden Geschäfte nicht zu gefährden.«
»Sie sind mit Verlaub gesagt ein Dummkopf, wenn Sie glauben, mit dieser Version durchzukommen. Was tun Sie, wenn Konni hier erscheint?«
Der andere kniff die Augen zusammen. »Ich würde mich freuen«, sagte er mit einem süffisanten Lächeln. »Ich wollte immer gern mit meinem Bruder zusammenarbeiten. Das wurde mir leider nicht vergönnt.«
Dirk blickte auf seine Armbanduhr. Er hatte mit Anouk eine Zeit für ihr Erscheinen verabredet, die war schon fünf Minuten überschritten. Aber jetzt tat sich die Tür auf. Anouk und Lennart erschienen.
Lennart sah das Gesicht, das seinem früheren glich, aber das wurde ihm nicht bewußt. »Fred«, sagte er, »das ist Fred Römer, Anouk, mein Halbbruder.«
»Das ist der Mann, der sich auf deinen Stuhl gesetzt und sich deinen Namen gestohlen hat«, sagte Dirk. »Wo hast du ihn getroffen?«
»Auf dem Schiff.«
»Ich war auf keinem Schiff«, protestierte Fred erregt.
»Dina, Fred und Lo und Leski«, sagte Lennart, »und sie haben immer wieder gesagt, daß er der rechtmäßige Erbe ist und ich verschwinden muß.«
»Er phantasiert, er ist nicht bei Sinnen, wer ist das überhaupt? Ich habe diesen Mann nie gesehen.«
»Sein Gesicht wurde zerstört, er hat ein neues bekommen«, sagte Anouk, »aber sein Körper weist noch alle Wunden auf, die ihm zugefügt wurden. Er war Konrad Allwoerden. Er hat sich lange Zeit nicht mehr daran erinnern können.«
»Jetzt heiße ich Lennart van Eicken, und das wird so bleiben. Ich verzichte auf den Namen, der mit Schmutz besudelt wurde.«
»Ich bin auch ein Allwoerden, ich wurde immer benachteiligt«, echauffierte sich Fred.
»Das ist nicht meine Schuld, aber ich sollte dafür sterben.«
»Das ist doch alles Irrsinn! Wer soll das denn glauben?« schrie Fred unbeherrscht.
»Ich zum Beispiel«, ertönte Inspektor Hellers Stimme. »Der Spuk ist vorbei, wir haben Maleski und er packt aus. Er hört gar nicht mehr auf zu reden, um seine Haut zu retten. Jetzt sind Sie an der Reihe, Herr Römer. Sie sind verhaftet wegen mehrfachen Betruges und Mordversuchs an Konrad Allwoerden.«
»Ich sage nichts ohne meinen Anwalt«, sagte Fred.
*
»Ist dieser Spuk wirklich vorbei, Anouk?« fragte Lennart, als sie zu Anouks Haus fuhren. »War es vielleicht solch ein böser Traum, wenn ich aufwache?«
»Du bist wach, und jetzt kann dein neues Leben richtig beginnen. Du mußt überlegen, was aus deiner Firma werden soll.«
»Das soll Dirk tun. Habe ich wirklich so ausgesehen wie Fred?«
Soviel Fragen brannten ihm auf der Zunge, und es würde noch eine ganze Zeit dauern, bis er alles auf die Reihe bringen konnte, aber Anouk war ja bei ihm und würde ihm helfen.
»Du mußt Malena fragen, was euch unterscheidet, aber ich weiß, daß du einen ganz anderen Charakter hast als er. Wußtest du von ihm?«
Sein Gesicht verschloß sich. »Nicht so genau. Meine Eltern sprachen über ihre Probleme nur hinter verschlossenen Türen, aber sie hatten viele Probleme. Fragen durfte ich nicht stellen, so bekam ich auch keine Antworten. Ich glaube jetzt, daß Fred immer irgendwie existent war, wenn auch im negativen Sinne. Diese Affäre stand immer zwischen meinen Eltern. Es war keine Liebe da, sie blieben wohl nur zusammen wegen des Prestiges. Vielleicht wird Fred mehr darüber sagen. Wie sehr muß er mich gehaßt haben, daß all dies geschehen konnte!«
Es sollte alles bekannt werden. Maleski und Fred schoben sich gegenseitig die Schuld zu. Fred sagte, daß Maleski die Firma übernehmen wollte, um einen Deckmantel für seine dubiosen Geschäfte zu haben. Kattler sagte aus, wie der Schmuggel funktionierte. Er kannte Fred schon