Название | Hochsensibilität |
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Автор произведения | Brigitte Schorr |
Жанр | Документальная литература |
Серия | Kurz und bündig |
Издательство | Документальная литература |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783775172134 |
4. Unterschiede zwischen Hochsensiblen und Nicht-Hochsensiblen
Es ist mitunter nicht einfach zu erkennen, wo »normale« Sensibilität aufhört und Hochsensibilität anfängt. Es gibt aber dessen ungeachtet drei wesentliche Merkmale, die allen Hochsensiblen eigen sind und die deutliche Unterscheidungskriterien darstellen. Das sind:
• schmale Komfortzone
• schnelle Überreizbarkeit (Überstimulation)
• langes Nachhallen
Hochsensible bewegen sich täglich auf einem schmalen Grat des Wohlbefindens, von dem sie jederzeit abstürzen können in Langeweile oder Überstimulation. Diese Komfortzone ist deutlich schmaler und von wesentlich mehr Bedingungen abhängig als bei Nicht-Hochsensiblen. Das Wohlbefinden muss praktisch in jeder Stunde, ja fast minütlich neu hergestellt werden, mitunter durch kompliziert anmutende Strategien. Damit Hochsensible sich wirklich wohlfühlen, müssen in der Regel recht viele Bedingungen erfüllt sein. Das ist anstrengend und kostet viel Energie, die sie für andere Dinge, z. B. praktische Arbeiten, dann nicht mehr zur Verfügung haben.
Überstimuliert zu sein bedeutet, so viele Reize empfangen und nicht verarbeitet zu haben, dass HSP sich in einer ständigen Anspannung und innerer Nervosität befinden. Sie können zwar lernen, damit umzugehen und gezielt trainieren, der Überstimulation mit ihrem Kontrollverlust entgegenzuwirken, aber die Tendenz dazu bleibt bestehen. Wo Nicht-Hochsensible sich wohlfühlen (z. B. bei lauten Partys oder in überfüllten Restaurants oder Pop-Konzerten), sind HSP kaum in der Lage, diesen Situationen körperlich und geistig gewachsen zu sein, mit dem Ergebnis, dass sie von körperlicher Übelkeit bis hin zu Konzentrationsverlust und »innerem Gewitter« vielfältige Symptome aufweisen.
Was passiert, wenn Hochsensible überstimuliert sind und ihre Komfortzone verlassen, verdeutlicht folgende Grafik:
Diese Grafik macht deutlich, dass die optimale Leistungsfähigkeit eines Menschen stark von der empfundenen Aktivierung (hier als Stress bezeichnet) abhängt. Das ist grundsätzlich bei jedem Menschen so, bei Hochsensiblen ist der Grat aber wesentlich schmaler als bei Nicht-Hochsensiblen. Befinden sich Hochsensible im Zustand der Überstimulation, werden sie sehr langsam, können sich schlecht konzentrieren, bekommen Körpersensationen bis hin zu kompletten »Blackouts« und Schwindelattacken und sind allgemein wenig leistungsfähig. Dieser Umstand wird vielen hochsensiblen Menschen zum Verhängnis, da sie, wie es in unserer Gesellschaft üblich ist, an ihrer Leistungsfähigkeit gemessen werden und kaum jemand sich die Mühe macht, die Quelle der o. g. Erscheinungen zu ergründen.
Das dritte Unterscheidungskriterium ist das lange Nachhallen. Alle Erlebnisse, Situationen und Erfahrungen, auch Gedanken und innere Bilder, Telefonanrufe oder ein bestimmtes Wort in einer E-Mail bleiben Hochsensiblen besonders lange im Gedächtnis und im Gefühl haften. Da jeder Tag aus einer unendlichen Fülle von solchen Reizen besteht, ist es leicht vorstellbar, wie sich der innere Speicher ständig füllt, ohne in dem gleichen Tempo wieder geleert zu werden. So geschieht es häufig, dass man Tage oder sogar Wochen nach einem Ereignis (und das kann objektiv betrachtet sehr klein sein) noch eine Unruhe spürt oder Herzklopfen hat, auch wenn man die Ursache dafür nicht mehr bestimmen kann. Viel Energie geht auch dabei verloren, dass die innere Gedankenwelt sich lange mit einem Thema (oder auch mit Sorgen, Fragen, Problemen) aufhält.
5. Ein Fragebogen zur Selbsteinschätzung
Im Folgenden finden Sie einen Fragebogen, den Dr. Samuel Pfeifer nach dem Original von Dr. Elaine Aron formuliert hat.10, 11
Ich nehme feine Veränderungen in meiner Umgebung wahr. | ja | nein |
Die Stimmungen anderer Menschen beeinflussen mich. | ja | nein |
Ich reagiere eher empfindlich auf körperlichen Schmerz. | ja | nein |
Ich habe an geschäftigen Tagen das Bedürfnis, mich zurückzuziehen. | ja | nein |
Auf Koffein reagiere ich heftiger als viele andere Menschen. | ja | nein |
Ich fühle mich schnell überwältigt von grellen Lichtern, starken Gerüchen, rauen Textilien auf meiner Haut oder Sirenen (Polizei, Krankenwagen) in meiner Nähe. | ja | nein |
Laute Geräusche bereiten mir Unbehagen. | ja | nein |
Kunstvolle Musik bewegt mich tief. | ja | nein |
Manchmal liegen meine Nerven derart blank, dass ich nur noch alleine sein möchte. | ja | nein |
Ich bin ein gewissenhafter Mensch. | ja | nein |
Ich bin schreckhaft. | ja | nein |
Es bringt mich leicht aus der Fassung, wenn ich in kurzer Zeit viel erledigen muss. | ja | nein |
Wenn andere Menschen sich in einer Umgebung unwohl fühlen, weiß ich eher als manch andere, was notwendig ist, um Wohlbefinden herzustellen. | ja | nein |
Ich werde ärgerlich, wenn man von mir erwartet, zu viele Dinge gleichzeitig zu tun. | ja | nein |
Ich gebe mir große Mühe, Fehler zu vermeiden oder nichts zu vergessen. | ja | nein |
Fernsehsendungen und Spielfilme mit Gewaltszenen meide ich. | ja | nein |
Ich fühle mich unangenehm erregt, wenn sich um mich herum viel abspielt. | ja | nein |
Hungergefühle stören nachhaltig meine Konzentration und beeinträchtigen meine Stimmung. | ja | nein |
Veränderungen in meinem Leben treffen mich sehr heftig. | ja | nein |
Ich bemerke und genieße feine Düfte, Geschmäcke, Klänge oder Kunstwerke. | ja | nein |
Ich empfinde es als unangenehm, wenn ich mich mit mehreren Dingen gleichzeitig
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