Название | Das Rätsel der Arche Noah |
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Автор произведения | Timo Roller |
Жанр | Документальная литература |
Серия | |
Издательство | Документальная литература |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783417227239 |
Randall Price jedenfalls hofft, dass das Auffinden der Arche ein wichtiger Hinweis sein könnte: »Heute ist diese ›Arche‹ Jesus Christus. Er ist der einzige Weg zur Erlösung und die einzige Möglichkeit, vor dem kommenden Gericht Gottes in Sicherheit gebracht zu werden.«42 Allerdings ist für mich fraglich, ob ein solcher Beweis für Skeptiker wirklich überzeugend wäre – heißt es doch in 2. Petrus 3,3 unter Hinweis auf das Ereignis der Sintflut (Vers 6), »dass in den letzten Tagen Spötter mit Spötterei kommen werden, die nach ihren eigenen Begierden wandeln«. Könnten die Menschen im Angesicht einer wahrhaften Arche aus dem Eis noch spotten? Vielleicht.
Ein Astronaut auf dem Ararat
Die immer noch stattfindenden Expeditionen der letzten Jahre gehen auf die für diese Forscher nach wie vor überzeugenden Augenzeugenberichte zurück. Die Arche-Jäger sind tiefgläubige Christen mit zum Teil besten Motiven und hoher Opferbereitschaft. Und doch scheinen sie sich zu viel zu versprechen. Prominenz und Geld als günstige Voraussetzungen brachten auch den Mond-Astronauten James Irwin (1930–1991) mehrmals auf den Ararat. Er war ein gläubiger Christ und sein Buch »Höher als der Mond« ist auch auf Deutsch erschienen. Seine Mondlandung beschreibt er so:
»›Okay, Houston. Der Falke ist auf der Ebene beim Hadley.‹ Es war überwältigend aufregend, aber jetzt konnte ich es glauben. Dave und ich waren auf dem Mond. Wir blickten über ein schönes kleines Tal. Auf drei Seiten waren wir von hohen Bergen umgeben, und eineinhalb Kilometer im Westen lag die tiefe Schlucht der Hadley-Rille. Die großen Apenninen leuchteten goldbraun in der frühen Mondmorgensonne. Es war wie in einem kleinen Hochtal in den Bergen von Colorado, hoch über der Baumgrenze. Es war aufregend, einen Ort zu erforschen, wo noch nie ein Mensch gewesen war, aber eines war noch aufregender und packte mich im Innersten: Ich konnte hier Gottes Gegenwart spüren. Während der drei Tage, die wir den Mond erforschten, sah ich einige Male auf zur Erde – ein schwieriges Manöver in dem sperrigen Raumanzug –, und dieser schöne, warme, lebendige Planet sah so fein und zart aus, als würde er auseinanderbröckeln, wenn man ihn mit dem Finger berührte. Solch ein Anblick muss einen Menschen einfach ändern, muss ihm die Schöpfung und die Liebe Gottes groß machen.«43
Irwin war mehrmals vergeblich auf dem Ararat und resümiert in einem anderen Buch44:
»Der Grund unserer Expedition war, einen wissenschaftlichen Beweis für die Existenz der Arche zu erbringen. Wir fanden keinen.«45
»Wir haben nicht ein Bruchstück eines Beweises für die Arche gefunden, keine Spur davon. Worum ging es also überhaupt auf dieser Reise? Mit Sicherheit hatte Gott irgendetwas vor mit diesen vierzehn seiner eigenen Kinder, die so viel Zeit, Energie und Geld in dieses Abenteuer investiert hatten.«46
Irwin hat also – so der Buchtitel – zumindest geistliche Lektionen gelernt. Erfreulich, aber im Hinblick auf seinen oben zitierten Anspruch letztlich unbefriedigend – und sehr gefährlich. Er wurde von einem abstürzenden Felsen getroffen und musste mit dem Hubschrauber gerettet werden. Vor der Heimreise verbrachte er fünf Tage im Krankenhaus von Erzurum in der Osttürkei.
Durupinar
Auf der deutschsprachigen Internetseite www.archa.ch und im Buch »Arche Noah – Die Geschichte der Entdeckung« des Pfarrers Paul Veraguth wird die auf den ersten Blick erstaunliche Entdeckung des umstrittenen Bibelforschers Ron Wyatt dokumentiert. Dessen These ist aber keineswegs neu, sondern stammt aus dem Jahr 1977. Ron Wyatt selbst ist bereits 1999 verstorben. Andere haben seine scheinbar sensationellen – die englische Wikipedia spricht von »pseudoarchäologischen«47 – Funde wieder aufgegriffen. Zu diesen »Funden« gehören auch die Bundeslade und Blutstropfen von Jesus Christus.
Die Arche-Fundstelle Durupinar sieht zunächst – vor allem aus der Satellitenperspektive – beeindruckend aus48: Ihre Form erinnert tatsächlich an ein Schiff. Die geologische Formation in der Osttürkei, 30 Kilometer vom Gipfel des Ararat entfernt, wurde nach dem türkischen Luftwaffenkapitän Ilhan Durupinar benannt, der die Stelle entdeckte, als er 1959 für die NATO die Gegend aus der Luft kartografierte.
Die »Studiengemeinschaft Wort und Wissen« hat sich zu dieser Fundstelle schon 1993 mit einem Diskussionsbeitrag von Dr. John Morris geäußert, dem Leiter des »Institute for Creation Research« in Kalifornien:
»Die Struktur, die zwischen zwei Hügeln am Rand einer größeren Erhebung ausgebildet ist, entstand, als Erde und Schlamm von den benachbarten Hängen abrutschten; es entstand ein stromlinienförmiges Gebilde. Es sei abschließend gesagt, dass es eine rundum zufriedenstellende geologische Erklärung für diese Struktur gibt und keinerlei Hinweise von archäologischer Bedeutung.«49
Die »Arche« von Durupinar im Jahr 2007 (Wikipedia: Mfikretyilmaz)
Nach meinen Informationen hat sich in den Jahren seither nichts ergeben, was dazu berechtigen würde, bei der dortigen Struktur ernsthaft von der Arche zu sprechen. Nichtsdestotrotz wurde in der Türkei an der Stelle ein Besucherzentrum gebaut und viele Christen halten an der Echtheit der »seltsamen bootsförmigen Gesteinsform im Ararat-Gebirge« fest.50
Bibelcode-Entdeckung
Eine skurrile Entdeckung wurde seit dem Frühjahr 2012 auf der Seite www.biblecode-news.com51 vertreten: Ein Rentnerehepaar aus Siegen will unmittelbar am Fuße des Ararat Überreste der Arche entdeckt haben, die Koordinaten seien im Bibelcode gefunden worden. Bereits die Theorie eines »Bibelcodes« hat sich angesichts zahlreicher grammatikalisch (nicht inhaltlich) abweichender Textformen als unhaltbar erwiesen. Darüber hinaus ist es (rein mathematisch) sehr fragwürdig, wie man aus einem Bibelcode genaue Koordinaten herausbekommen kann. Die ermittelten Koordinaten scheinen sehr willkürlich zu sein und die gezeigte Struktur in Google Earth ist im Vergleich mit der näheren Umgebung nicht außergewöhnlich.
Weitere alternative Landeplätze
Es gibt einige weitere Kandidaten für den Landeplatz der Arche, die allerdings nie eine wesentliche Rolle in der Forschung spielten: Darunter der Omar Gudrun (der mit dem im Gilgamesch-Epos erwähnten Berg Nisir gleichgesetzt wird), der Süphan Dagh oder der Takht-e Suleiman im Iran, wo der amerikanische Amateurarchäologe Bob Cornuke die Arche vermutet hat. Auf die vielversprechendste Alternative zum Ararat kommen wir in Kapitel 17 ausführlich zu sprechen. Denn diese hat mich voll und ganz überzeugt.
9. Die große Enttäuschung
Seit in den 40er-Jahren die Suche nach der Arche begann, mehren sich die Anzeichen dafür, dass Reste einer kahnartigen Struktur noch irgendwo auf dem Gebirge Ararat in der Osttürkei existieren. Diese Annahme stützt sich in erster Linie auf Berichte einzelner Personen, die behaupten, die Arche gesehen zu haben. Unglücklicherweise lässt sich keiner dieser Berichte durch Dokumentationsmaterial untermauern. Daher sind alle Berichte bis zu einem gewissen Grad fragwürdig und sollten mit Vorsicht betrachtet werden.«52
Diese Aussage traf 1992 John Morris. Er ist der Sohn von Henry M.