La San Felice Band 2. Александр Дюма

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Название La San Felice Band 2
Автор произведения Александр Дюма
Жанр Зарубежная классика
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Издательство Зарубежная классика
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Capitän in ein Regiment Liparioten, so genannt von der Insel Lipari, von welcher fast sämtliche Soldaten, aus welchen es zusammengesetzt war, herstammten.

      Dieses von dem König errichtete Regiment ward auch von diesem commandiert. Er trug den Titel eines Obersten desselben, und in dasselbe als Officier aufgenommen zu werden, war die höchste Gunst, nach welcher ein neapolitanischer Edelmann trachten konnte.

      San Felice dagegen ging auf Reisen besuchte Frankreich, Deutschland, England und blieb fünf Jahre fern von Italien.

      Als er nach Neapel zurückkam, traf er den Fürsten Caramanico als Premierminister und Geliebten der Königin Caroline wieder.

      Die erste Sorge Caramanicos, als er ans Staatsruder gelangte, war gewesen, seinem lieben San Felice eine unabhängige Stellung zu sichern. Er hatte ihn in seiner Abwesenheit mit Dispensation vom Gelübde zum Maltheserritter ernennen lassen, eine Gunst, auf welche übrigens Alle ein Recht hatten, die ihre Probe bestehen konnten. Zugleich hatte er ihm eine Abtei verliehen, welche zweitausend Ducaten jährlich eintrug.

      Diese Rente, in Verbindung mit den tausend Ducaten, die ihm sein väterliches Erbtheil abwarf, machte den Chevalier San Felice, dessen Geschmacksrichtungen die eines Gelehrten, das heißt, sehr einfach waren, zu einem verhältnißmäßig eben so reichen Mann, als der erste Millionär von Neapel war.

      Die beiden Jünglinge waren zu Männern herangereift und liebten einander immer noch. Der eine jedoch mit der Wissenschaft, der andere mit der Politik beschäftigt, sahen sie einander nur höchst selten.

      Gegen das Jahr 1783 begannen einige Gerüchte, welche über den bevorstehenden Sturz des Fürsten von Caramanico in Umlauf kamen, die Stadt zu beschäftigen und San Felice zu beunruhigen.

      Man sagte, Caramanico habe, als Premierminister mit Arbeit überladen, und weil er für Neapel, welches er ganz im Gegensatz zu dem König mehr als eine Seemacht denn als eine Landmacht betrachtete, eine respectable Marine zu schaffen wünschte, sich an den Großherzog von Toscana mit der Bitte gewendet, ihm einen Mann, dessen Namen in Folge einer Expedition gegen die Raubtaaten mit großem Lobe genannt ward, zu überlassen, um ihn mit dem Titel eines Admirals an die Spitze der neapolitanischen Marine zu stellen.

      Dieser Mann war der Chevalier John oder Jean Acton von irländischer Abstammung, aber in Frankreich geboren.

      Kaum aber sah Acton sich durch Caramanico's Gunst bei dem Hofe von Neapel eingeführt und in einer Stellung, welche er selbst in seinen kühnsten Träumen niemals zu hoffen gewagt, so bot er Alles, was in seinen Kräften stand, auf, um seinen Gönner zu verdrängen – sowohl aus der Zuneigung der Königin als von seinem Ministerposten, den er vielleicht mehr dieser Zuneigung als seinem Rang und Verdienst zu verdanken hatte.

      Eines Abends sah San Felice den Fürsten von Caramanico wie einen einfachen Privatmann und ohne gestattet zu haben, daß man ihn anmelde, bei sich eintreten.

      San Felice war gerade – es war an einem milden Abend des Maimonats – in dem schönen Garten, den wir zu beschreiben gesucht, beschäftigt, Jagd auf Glühwürmer zu machen, an welchen er bei Rückkehr des Morgens die Abstufung des Lichtes studieren wollte.

      Als er den Fürsten erblickte, stieß er einen Freudenschrei aus, warf sich ihm in die Arme und drückte ihn an sein Herz.

      Der Fürst erwiederte diese Umarmung mit gewohnter Freundlichkeit, welche durch eine gewisse schwermüthige Zerstreutheit einen noch lebhafteren Ausdruck zu erhalten schien.

      San Felice wollte sich mit ihm in das Haus hinein begeben, Caramanico aber, der vom Morgen bis zum Abend in seinem Cabinet gesessen, wollte nicht diese Gelegenheit versäumen, die durch den Orangenwald gewürzte Luft zu athmen.

      Ein sanfter Wind wehte vom Meere her; der Himmel war rein, der Mond glänzte an demselben und spiegelte sich in dem Golf Caramanico zeigte auf eine am Stamme des Palmbaumes angebrachte Bank und beide nahmen auf derselben Platz.

      Caramanico schwieg einen Augenblick, als ob er sich nicht sofort entschließen könnte, das Schweigen dieser ganzen stummen Natur zu stören. Endlich hob er mit einem Seufzer an:

      »Mein Freund, ich komme um Dir Lebewohl zu sagen, vielleicht auf immer.«

      San Felice erschrak und sah einen Freund an. Er glaubte nicht recht gehört zu haben. Der Fürst schüttelte wehmüthig den Kopf und fuhr mit dem Ausdruck tiefer Entmuthigung fort:

      »Ich bin des Kampfes müde. Ich sehe ein, daß ich mit einem Gegner zu thun habe, der stärker ist als ich. Ein noch länger fortgesetzter Kampf würde mich vielleicht meine Ehre, ganz gewiß aber das Leben kosten.«

      »Aber die Königin?«, fragte San Felice.

      »Die Königin ist ein Weib, mein Freund,« antwortete Caramanico, »und folglich schwach und unbeständig. Sie sieht heute mit den Augen jenes irländischen Intriguanten, welcher, wie ich sehr fürchte, den Staat seinem Ruin entgegenführen wird. Möge der Thron fallen, aber nur ohne mich. Ich will nicht zu seinem Sturze beitragen – ich gehe.«

      »Wohin?« fragte San Felice.

      »Ich habe den Gesandtschaftsposten in London angenommen; es ist das eine ehrenvolle Verbannung. Ich nehme meine Frau und meine Kinder mit, denn ich will sie nicht den Gefahren aussetzen, welche ihnen hier drohen könnten. Dennoch aber gibt es eine Person, die ich in Neapel zurücklassen muß, und ich rechne auf Dich, daß Du mich bei ihr ersetzen wirst.«

      »Bei ihr?« wiederholte der Gelehrte mit einem gewissen Grade von Unruhe.

      »Sei unbesorgt, sagte der Fürst, indem er zu lächeln versuchte. »Es ist keine Dame, es ist ein Kind.«

      San Felice athmete wieder auf.

      »Ja,« fuhr der Fürst fort. »Mitten in meinen vielfachen Beschwerden und Mißlichkeiten tröstete mich eine junge Frau. Engel des Himmels, ist sie wieder in diesen emporgestiegen und hat mir eine lebende Erinnerung zurückgelassen – ein kleines Mädchen, welches so eben das fünfte Lebensjahr zurückgelegt hat.«

      »Ich höre, sagte San Felice, »ich höre.«

      »Ich kann diese Tochter weder als die meinige anerkennen, noch ihr eine sociale Stellung bereiten, weil sie während meiner Ehe geboren ist. Uebrigens weiß auch die Königin nichts von der Existenz dieses Kindes und darf auch nichts davon erfahren.«

      »Wo ist die Kleine?«

      »In Portici. Von Zeit zu Zeit laß ich mir sie bringen, zuweilen besuche ich sie. Ich liebe dieses unschuldige Wesen, welches, wie ich sehr fürchte, an einem unheilvollen Tage geboren ist. Ich schwöre Dir, San Felice – denn Du wirst es nicht glauben wollen – daß es mir weniger schwer ankommt, meinen Ministerposten niederzulegen und Neapel und mein Vaterland zu verlassen, als mich von diesem Kinder zu trennen, denn es ist wirklich und in der That das Kind meiner Liebe.«

      »Auch ich liebe,« sagte der Chevalier in seiner einfachen, sanften Weise; »auch ich liebe, Caramanico.«

      »Um so besser!« hob der Fürst wieder an, »denn ich habe auf Dich gezählt, daß Du meine Stelle bei ihr vertreten sollst. Ich will, daß sie ein unabhängiges Vermögen besitze. Hier ist eine auf deinen Namen ausgestellte Anweisung auf fünfzigtausend Ducaten. Diese Summe wird sich unter deiner Verwaltung in vierzehn bis fünfzehn Jahren schon durch die Anhäufung der Zinsen verdoppeln. Du wirft die Kosten der Erziehung meiner Tochter einstweilen aus deinen Mitteln bestreiten und später einmal, wenn sie mündig wird oder heiratet, Dich von ihrem Vermögen wiederbezahlt machen.

      « »Caramanico!«

      »Verzeihe, lieber Freund,« sagte der Fürst lächelnd. »Ich verlange einen Dienst von Dir und an mir ist es daher, meine Bedingungen zu stellen.«

      San Felice senkte das Haupt.

      »Solltest Du mich weniger lieben, als ich glaubte?« murmelte er.

      »Nein, mein Freund,« hob Caramanico wieder an, »Du bist nicht blos der Mann, den ich am meisten liebe, sondern auch der, welchen ich am höchsten auf der Welt achte. Der Beweis hiervon ist, daß ich Dir den einzigen Theil meines Herzens lasse, welcher rein und unversehrt geblieben ist.«

      »Mein Freund,« sagte der Gelehrte ein wenig zögernd, »ich möchte