Die beiden Dianen. Александр Дюма

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Название Die beiden Dianen
Автор произведения Александр Дюма
Жанр Зарубежная классика
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Издательство Зарубежная классика
Год выпуска 0
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bringen lassen, es soll die Schönheit des Ortes sein, natürlich nach der Frau des Statthalters, der man nicht habhaft werden konnte. Doch ich habe, meiner Treue! andere Sorgen im Kopf, und meine Haare fangen an grau zu werden. Ohne Umstände, Gabriel, wollt Ihr meinen Antheil an der Beute? Blut Gottes! Ihr seid geschaffen, für einen Anwalt zu entschädigen! was sagt Ihr dazu?«

      »Ich sage, gnädigster Herr, daß ich die Frau des Statthalters, welcher man sich nicht bemächtigen konnte, im Gemenge getroffen und weggeführt habe, aber nicht um meine Rechte zu mißbrauchen, wie Ihr denken könnt. Ich hatte im Gegentheil die Absicht, eine edle, reizende Dame der Gewaltthätigkeit der Soldaten zu entziehen. Seitdem habe ich jedoch gesehen, daß es der Schönen nicht widerstreben würde, sich auf die Seite der Sieger zu schlagen. und daß sie gern, wie der gallische Soldat rufen dürfte: Vae victis! Insofern ich aber leider weniger als je geneigt bin, das Echo zu bilden, so kann ich sie, wenn Ihr es wünscht, hierher zu einem Manne führen lassen, der ihre Reize und ihren Rang zu schätzen würdig ist.«

      »Oh! oh!« rief der Herzog lachend, »das ist eine Strenge, welche beinahe nach den Hugenotten riecht. Solltet Ihr etwa eine Neigung für die Leute dieser Religion haben? Ah! nehmt Euch in Acht, mein Freund. Ich bin aus Ueberzeugung und, was noch schlimmer ist, aus Politik ein eifriger Katholik. Ich würde Euch ohne Barmherzigkeit verbrennen lassen. Doch Scherz bei Seite, warum des Teufels seid Ihr nicht ein wenig leichtfertig?«

      »Vielleicht weil ich verliebt bin,« sagte Gabriel.

      »Ah! ja, ich erinnere mich; ein Haß, eine Liebe. Nun wohl, kann ich Euch vielleicht dazu dienlich sein, daß Ihr Euren Feinden oder Eurer Freundin näher kommt? Solltet Ihr vielleicht Titel nöthig haben?«

      »Ich danke, gnädigster Herr, das ist es auch nicht, was mir fehlt; ich habe Euch, als ich anfing, gesagt, daß ich nicht nach unbestimmten Ehrenstellen, sondern nach ein wenig persönlichem Ruhm trachte. Da Ihr nun glaubt, es sei nicht mehr viel hier zu machen und ich könne Euch kaum zu etwas nützlich sein, so wäre es eine große Freude für mich, wenn Ihr mich nach Paris schicken wolltet, um dem König für die Heirath Eurer königlichen Nichte die Fahnen zu überbringen, welche Ihr in der Lombardei und in den Abruzzen gewonnen habt. Mein Glück würde besonders den höchsten Grad erreichen, wenn Ihr durch einen Brief Seiner Majestät und dem Hof bezeugen wolltet, daß einige von diesen Fahnen von mir, und zwar nicht ohne Gefahr genommen worden sind.«

      »Nun, das ist leicht, und mehr noch, es ist billig,« sprach der Herzog von Guise« »Ich bedaure es, daß ich mich von Euch trennen soll. Doch es wird nicht auf lange Zeit sein. Bricht der Krieg in Flandern aus, wie Alles zu beweisen scheint, so werden wir uns dort wiedersehen, nicht wahr, Gabriel? Euer Platz ist da, wo man sich schlägt, und deshalb wollt Ihr von hier weggehen, wo man sich, beim Leibe Christi! nur noch langweilt. Doch man wird sich in den Niederlanden anders belustigen, und es ist mein Wille, Gabriel, daß wir uns mit einander vergnügen.«

      »Ich werde äußerst glücklich sein, Euch zu folgen, gnädigster Herr.«

      »Wann wollt Ihr indessen abreisen, Gabriel, um dem König die Hochzeitsgeschenke zu überbringen, von denen Ihr gesprochen?«

      »Ich glaube, es wäre das Beste, wenn ich sobald als möglich aufbrechen würde, da die Heirath am 21. Mai stattfinden wie Euch Monseigneur der Cardinal von Lothringen meldet.«

      »Es ist wahr. Nun, so reist morgen, Gabriel, und Ihr werdet nicht zu viel Zeit haben. Ruht aus, mein Freund, ich schreibe mittlerweile den Brief, der Euch dem König empfehlen wird, und auch die Antwort an meinen Herrn Bruder, die Ihr zu übernehmen die Güte haben wollt: sagt ihm mündlich, ich hoffe, die fragliche Angelegenheit beim Papst zu einem guten Ende zu führen.«

      »Vielleicht dürfte meine Gegenwart in Paris dazu beitragen, dieser Angelegenheit den von Euch gewünschten Ausgang zu geben,« sagte Gabriel, »und somit würde Euch meine Abwesenheit noch nützen.«

      »Stets geheimnisvoll, Vicomte d’Ermès; doch bei Euch gewöhnt man sich daran. Gott befohlen also, und gute Nacht, für die letzte, die letzte, die Ihr bei mir zubringen werdet.«

      »Ich werde morgen früh meine Briefe und Euern Segen holen, gnädigster Herr. Ah! ich lasse bei Euch meine Leute, die mir bei allen meinen Feldzügen gefolgt sind, Ihr habt nicht zu viele Arme hier. Ich bitte Euch nur um Erlaubniß, nebst zwei von ihnen meinen Stallmeister Martin-Guerre mitnehmen zu dürfen; er wird mir genügen, denn er ist mir ergeben und ein braver Soldat, der nur vor zwei Dingen Angst hat, vor seiner Frau und vor seinem Schatten.«

      »Wie so?« fragte der Herzog lachend.

      »Gnädigster Herr, Martin-Guerre hat sich auf seiner Reise nach Artigues bei Rieux geflüchtet, um seiner Frau Bertrande zu entgehen, die er anbetete, aber schlug. Schon vor Metz trat er in meinen Dienst: doch der Teufel oder seine Frau erscheint ihm, um ihn zu quälen oder um ihn zu bestrafen, von Zeit zu Zeit unter der Form seines Sosie. Ja, plötzlich sieht er an seiner Seite einen andern Martin-Guerre, sein lebendiges Ebenbild, ihm so ähnlich wie sein Widerschein im Spiegel, und das erschreckt ihn; doch außerdem spottet er der Kugeln und würde eine Redoute allein nehmen. Bei Renty und bei Valenza hat er mir zweimal das Leben gerettet.«

      »Nehmt also diesen muthigen Feigling mit, Gabriel, drückt mir noch einmal die Hand, mein Freund, und morgen bei Tagesanbruch seid bereit; meine Briefe werden Eurer harren.«

      Am andern Tag war Gabriel wirklich frühzeitig bereit, er hatte die Nacht mit Träumen und ohne zu schlafen hingebracht. Nachdem er die letzten Instruktionen eingeholt und vom Herzog von Guise Abschied genommen, reiste er am; 26. April um 6 Uhr Morgens mit Martin-Guerre und zweien von seinen Leuten nach Rom und von da nach Paris ab.

      IV.

      Die Geliebte eines Königs

      Wir sind am 21. Mai in Paris im Louvre, in dem Zimmer der Frau Großseneschallin von Brézé, Herzogin von Valentinois, gemeinhin Diana von Poitiers genannt. Es hat neun Uhr im Glockenthurme des Schlosses geschlagen. Ganz weiß gekleidet, in einem äußerst zierlichen Negligé, neigt sich halb oder liegt halb Frau Diana auf einem mit schwarzem Sammet bedeckten Ruhebett, schon angekleidet und geschmückt mit einem prachtvollen Costume, sitzt Heinrich II. auf einem Stuhl an ihrer Seite.

      Betrachten wir ein wenig die Ausschmückung und die Personen.

      Das Zimmer von Diana von Poitiers erglänzte von allem Luxus, womit der schöne Sonnenaufgang der Kunst, den man die Renaissance nennt, das Gemach eines Königs schmücken konnte. Die Gemälde, mit dem Namen Primaticcio bezeichnet, stellten die verschiedenen Episoden einer Jagd vor, bei der Diana, die Jägerin, die Göttin der Wälder und Forsten, natürlich die Hauptheldin war. Die Medaillons und die vergoldeten und gefärbten Füllungen boten überall die vermischten Wappen von Franz I. und Heinrich II. So vermengten sich in dem Herzen der schönen Diana die Erinnerungen an den Vater und an den Sohn. Die Embleme waren nicht minder geschichtlich und bezeichnend, und an zwanzig Stellen machte sich der Halbmond von Diana–Phöbe zwischen dem Salamander des Siegers von Marignan und dem Bellerophon sichtbar, der eine Chimäre niederschlägt, ein Symbol, das Heinrich II. gewählt hatte, seitdem den Engländern Calais wieder abgenommen worden war. Dieser unbeständige Halbmond wechselte übrigens in tausend Formen und verschiedenartigen Zusammensetzungen, welche der Einbildungskraft der Decorateurs jener Zeit alle Ehre machten: hier überragte ihn die königliche Krone; dort bildeten ihm vier H, vier Lilien und vier Kronen eine glorreiche Umgebung; an einer andern Stelle war er dreifach, und dann wieder gestirnt. Die Wahlsprüche waren nicht minder zahlreich und meisten in lateinischer Sprache abgefaßt: Diana regum venatrix. War das eine Unverschämtheit oder eine Schmeichelei? Donec totum impleat orbem. Doppelte Uebersetztung: der Halbmond wird Vollmond werden; der Ruhm des Königs wird das Weltall stillen. Cum plena est, fit aemula solis; freie Uebersetzung: Schönheit und Königthum sind Schwestern. Und die reizenden Arabesken welche die Embleme und Wahlsprüche umrahmten, und die zierlichen Geräthschaften, welche sie wiederholten, dies Alles, wenn wir es beschreiben wollten, würde einmal die Herrlichkeiten der Jetztzeit zu sehr demüthigen, und dann müßte es durch die Beschreibung verlieren.

      Werfen wir nun unsere Augen auf den König.

      Die Geschichte lehrt uns, daß er groß, geschmeidig und stark war. Er mußte durch