Die Mohicaner von Paris. Александр Дюма

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Название Die Mohicaner von Paris
Автор произведения Александр Дюма
Жанр Зарубежная классика
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Издательство Зарубежная классика
Год выпуска 0
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Macon und der Place Saint-André-des Arcs blieb der Gefährte des Dichters vor einem kleinen, weißen, reinlichen, aber schmalen Hause, das nur drei Fenster in der Fronte hatte, stehen.

      Eines eichenholzfarbig angemalte kleine Thüre gewährte den Eingang in dieses Haus.

      Salvator zog einen Schlüssel aus der Tasche und schickte sich an, einzutreten.

      »Es ist also ausgemacht, daß wir den Rest der Nacht miteinander zubringen?« sagte er zu Jean Robert.

      »Sie haben es mir angeboten, ich habe es angenommen; wollen Sie Ihr Anerbieten zurücknehmen?«

      »Nein. Gott sei Dankt Doch was wollen Sie? so wenig ich auch bin, ich habe zwei Wesen welche über meine Abwesenheit besorgt würden, wenn sich meine Abwesenheit über eine gewisse Grenze hinaus verlängerte: diese zwei Wesen sind eine Frau und ein Hund.«

      »Beruhigen Sie dieselben; ich werde Sie hier erwarten.«

      »Geschieht es aus Discretion, daß Sie es ausschlagen, hinaufzugehen? Dann hätten Sie Unrecht: ich bin einer von den Geheimnisvollen, welche nichts verbergen, und die der Sonne trotzend unbekannt bleiben. Ist es nicht ein Wort von Talleyrand, daß an dem Tage, wo ein Diplomat die Wahrheit sage, er alle Welt täuschen werde? Ich bin dieser Diplomat; nur habe ich nicht die Mühe, eine Welt zu täuschen die sich nicht um mich bekümmert.«

      »Dann,« erwiderte Jean Robert, welcher vor Begierde, hinaufzugehen, um das Hauswesen des Commissärs zu sehen, brannte, »dann, wie die Italiener sagen Permesso

      »Si,« antwortete Salvator in vortrefflichem Toskanisch:«sottante vederete il cane, ma nonla signora

      Die Thüre öffnete sich, und die zwei jungen Leute traten in den Gang ein.

      »Warum Sie, daß ich Ihnen Licht mache.« sagte Salvator.

      Und er zog aus seiner Tasche ein Phosphor-Feuerzeug und schickte sich an, ein Zündhölzchen einzutauchen; plötzlich aber erschien oben auf der Treppe ein Licht und ließ seine Strahlen längs der Wand herabfallen.

      Dann vernahm man eine sanfte Stimme, welche fragte:

      »Bist Du es, Salvator?«

      »Ja, ich bin es,« erwiderte der junge Mann. »Bei meiner Treue,« fügte er bei, indem er sich umwandte, »nicht Sie waren es, der sich täuschte, sondern ich: Sie werden die Frau und den Hund sehen.«

      Der Hund war derjenige, welchen man zuerst erblickte; auf die Stimme seines Herrn war er nach der Treppe gesprungen, deren Stufen er wie ein Wetterwirbel herabkam.

      Vor seinem Herrn angelangt, legte diesem das colossale Thier seine Vorderpfoten auf die Schultern, drückte schmeichelnd seinen Kopf an die Wangen des jungen Mannes, und fing an kleine Schreie der Zärtlichkeit auszustoßen, wie es ein King-Charles hätte thun können.

      »Es ist gut. Roland, es ist gut!« sagte Salvator: »laß mich passieren; Du siehst wohl, daß mir Deine Herrin Fragola etwas zu sagen hat!«

      Doch der Hund. der Jean Robert erblickte, streckte den Kopf über die Schulter seines Gebieters und ließ ein Knurren vernehmen, das übrigens mehr eine Frage als eine Drohung war.

      »Es ist ein Freund, Roland; sei also vernünftig,« sagte Salvator.

      Und nachdem er den Hund auf sein schwarzes Maul geküßt, wiederholte er:

      »Vorwärts! laß mich passieren, Roland!«

      Roland trat auf die Seite, ließ seinen Herrn passieren, beroch Jean Robert im Vorübergehen, leckte dem Dichter die Hand und nahm hinter ihm, als wollte er den Zug schließen, seinen Rang auf der Treppe.

      Jean Robert hatte auf Roland einen raschen Liebhaberblick geworfen.

      Es war ein herrliches Thier von der Race der St. Bernhardshunde, halb Dogge, halb Neufundländer, das wenn es sich auf den Hinterpfoten erhob, fünf und einen halben Fuß hoch sein mochte; seine Haare hatten die Farbe des Löwen.

      Diese Bemerkungen wurden zwischen dem Erdgeschoße und dem ersten Stocke gemacht; hier verließen alle Beobachtungen von Jean Robert den Hund und wandten sich gegen Fragola.

      Es war eine junge Frau von ungefähr zwanzig Jahren, deren lange blonde Haare das bleiche und sanfte Gesicht umrahmten, unter dessen Haut man rosige Tinten von einer reizenden Feinheit erblickte; die Kerze die sie in einem Kristallleuchter in der Hand hielt»beleuchtete ihre großen, azurblauen Augen, und ihr lächeln der, halb geöffneter Mund ließ zwei Reihen Perlen unter Lippen so roth wie frische Kirschen sehen.

      Ein kleinen Muttermahl unter dem rechten Auge, von den Frauen des Volkes ein Wunsch genannt, nahm in gewissen Jahreszeiten die Farbe einer kleinen Erdbeere an und hatte ihr wohl den poetischen Namen Fragola eingetragen, der ganz gemacht war, um Jean Robert zu ergreifen.

      Die Gegenwart des Letzteren hatte ihr Anfangs, wie Roland, einige Besorgniß eingeflößt; doch sie war wie Roland, beruhigt worden durch die Antwort: »Es ist ein Freund.«

      Sie fing also damit an, daß sie Salvator eine lächelnde Stirne darbot, auf die der junge Mann zärtlich, wir möchten beinahe sagen, ehrfurchtsvoll seine Lippen drückte.

      Sie wandte sich sodann an Jean Robert und sagte mit einem reisenden Lächeln:

      »Freund meines Freundes, seien Sie willkommen!«

      Und während sie dem Dichter mit einer Hand leuchtete, kehrte sie. mit der anderen den Hals von Salvator umschlingend, ins Zimmer zurück.«

      Jean Robert folgte ihnen.

      Nur blieb er discret in einer ersten kleinen Stube stehen, die als Speisezimmer zu dienen schien.

      »Ich hoffe, Du bist nicht aus Besorgniß nicht schlafen gegangen?« fragte Salvator; »ich würde mir das nie verzeihen, mein Kind.«

      Der junge Mann sprach diese Worte mit einem Ausdruck, der etwas Väterliches hatte.

      »Nein.‹ erwiderte das Mädchen mit einer sanften Stimme; »doch ich habe einen Brief von jener Freundin bekommen, von der ich zuweilen mit Dir sprach.«

      »Von welcher?« versetzte Salvator; »Du hast drei Freundinnen, von denen Du oft sprichst.«

      »Du könntest sagen, ich habe vier.«

      »Ja, das ist wahr . . . Nun, von welcher ist im Augenblick die Rede?«

      »Von Carmelite.«

      »Sollte ihr ein Unglück zugestoßen sein?

      »Das ahnet mir. Wir sollten uns, sie, Lydie, Regina und ich, morgen in der Messe von Notre-Dame zusammenfinden, wie wir dies alle Jahre zu thun pflegen, und statt dessen gibt sie uns aus sieben Uhr Morgens Rendez-vous.«

      »Wo dies?«

      Fragola lächelte

      »Sie verlangt von uns Geheimhaltung, mein Freund.«

      »Oh! bewahre das Geheimnis!« sagte Salvator. »Ein Geheimnis! Du kennst meine Ansicht hierüber: das ist die heilige Arche!«

      Er wandte sich sodann gegen Jean Robert um und sprach:

      »Ja einem Augenblick gehöre ich Ihnen . . . Kennen Sie Neapel?«

      Nein; doch ich hoffe in den nächsten paar Jahren dahin zu gehen.«

      »Nun. so unterhalten Sie sich damit, daß Sie dieses kleine Speisezimmer anschauen: es ist eine sehr genaue Erinnerung an das des Hauses vom Dichter in Pompeji, und wenn Sie zu Ende sind, plaudern Sie mit Roland.«

      Nachdem er so gesprochen. trat Salvator mit Fragola in das zweite Zimmer ein, dessen Thüre er hinter sich schloß.«

       X

      Plauderei eines Dichters mit einem Hunde

      Als Jean Robert allein war, nahm er die Kerze und näherte sie den Wänden des Speisezimmers, indeß Roland sich mit einem Seufzer der Zufriedenheit auf einen Teppich legte. der quer vor der Thüre ausgebreitet war, durch die der Junge Mann und das Mädchen sich entfernt hatten, was sein gewöhnliches Lager zu sein schien.

      Eine Zeit lang mochte Jean Robert das Licht