Название | Salvator |
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Автор произведения | Александр Дюма |
Жанр | Зарубежная классика |
Серия | |
Издательство | Зарубежная классика |
Год выпуска | 0 |
isbn |
»Sie sehen wohl, daß dies das Wort war, dessen Sie sich bedienten!«
»Ich bin Banquier,« sagte Herr von Marande, »man muß der Gewohnheit verzeihen, »»entweder als ein Geschäft, das ich mache, und dessen Resultate, obgleich unbekannt, für mich vortheilhaft sein müssen, oder als eine Schuld, die ich im Namen meines Vaters bezahle.««
»Ganz richtig, mein Herr! ich erinnere mich Alles dessen. Es handelte sich um einen von meinem Vater dem Ihrigen während des Kaiserreichs, oder am Anfange der Restauration geleisteten Dienst.«
»Ja, Madame . . . Dann fügte ich bei, da ich nicht glaube, daß dieser doppelte Titel, unter dem ich Ihr Gatte werde, Sie zu irgend einem Danke verpflichte, so lasse ich Ihnen vollkommene Freiheit hinsichtlich Ihrer Gefühle für mich; ich selbst, obschon ich Verbindlichkeiten übernommen habe, behalte mir meine Unabhängigkeit vor; nie, so verführerisch Gott Sie geschaffen habe, sollen Sie durch meine ehelichen Ansprüche belästigt werden. Ich setzte endlich hinzu, schön, jung und zur Liebe fähig, wie Sie es seien, glaube ich sogar dieser angebotenen Freiheit keine andere Gränze geben zu müssen, als das Maß, das sie derselben, sie nach den gesellschaftlichen Convenienzen regelnd, würden setzen wollen. Nur nahm ich mir vor, über Sie zu wachem wie es ein nachsichtiger Vater bei seiner Tochter thut, und, – immer als ein Vater, unter dem Titel Wächter Ihres Rufes, der der meinige wurde, – den ungebührlichen Versuchen zu steuern, welche gewisse Menschen, durch Ihre Schönheit angezogen und geblendet, zu machen nicht verfehlen würden.«
»Mein Herr . . . «
»Ach! dieser Vatertitel, ich hatte bald das Recht, ihn anzunehmen: der Oberste starb plötzlich auf einer Reise, die er in Italien machte; mein Correspondent in Rom sandte mir diese traurige Nachricht zu. Ihr Schmerz, als Sie es erfuhren, war groß; die ersten Monate unserer Ehe sahen uns in Trauer gekleidet.«
»Oh! von Herzen, wie von Körper, das schwöre ich Ihnen, mein Herr.«
»Kann ich daran zweifeln, Madame, ich, der ich so viel Mühe hatte, nicht Sie dieses Unglück vergessen zu machen, sondern von Ihnen zu erlangen, daß Sie Ihre Verzweiflung in die Grenzen der Vernunft einschließen. Sie hatten die Güte, mir Gehör zu schenken; Sie legten am Ende die düsteren Kleider ab, oder vielmehr die düsteren Kleider verließen Sie am Ende; man sah Sie aus dieser Trauer hervortreten, wie in den ersten Frühlingstagen eine Blume aus der grauen Winterhülle hervortritt. Der Sammet der Jugend, die Frische der Schönheit waren nie von Ihren Wangen verschwunden, doch das Lächeln hatte sich von Ihren Lippen verbannt. allmählich . . . ah! machen Sie sich keinen Vorwurf daraus, Madame, das ist ein Gesetz der Natur . . . allmählich kam das verbannte Lächeln wieder, die verdüsterte Stirne klärte sich auf, die durch Seufzer beengte Brust fing an sich in freudigem Aufathmen zu erweitern; Sie kehrten zum Leben, zum Vergnügen, zur Coquetterie zurück; Sie wurden wieder Frau, und, lassen Sie mir diese Gerechtigkeit widerfahren, ich diente Ihnen als Führer und Stütze auf diesem schwierigen Wege, – schwieriger, als man glaubt, – der von den Thränen zum Lächeln, vom Schmerze zur Freude zurückbringt.«
»Ja,« sagte Frau von Marande, die Hand ihres Gatten ergreifend, »und lassen Sie mich diese redliche Hand drücken, die mich so geduldig, so liebreich, so brüderlich geführt hat.«
»Sie danken mir für eine Gunst, die Sie mir erwiesen haben! das ist wahrhaftig zu viel Güte von Ihnen.«
»Aber, mein Herr,« fragte Frau von Marande, ganz bewegt, – sei es nun von der Scene, welche stattfand, sei es von den Erinnerungen, die diese Scene in ihr zurückrief, »werden Sie wohl die Güte haben, mir zu erklären, worauf Sie abzielen?«
»Ah! verzeihen Sie Madame! ich vergaß sowohl die Stunde, die es ist, als den Ort, wo ich mich befinde, und die Müdigkeit, die Sie fühlen müssen.«
»Mein Herr, erlauben Sie mir, Ihnen zu sagen, daß Sie sich ewig in meinen Intentionen irren.«
»Ich fasse mich kurz, Madame. Ich sagte also, Ihre Rückkehr in die Welt nach einer Abwesenheit von mehr als einem Jahre habe eine lebhafte Sensation hervorgebracht. Sie hatten die Welt schön verlassen, sie sah Sie bezaubernd wieder: nichts verschönert so sehr, als der Succeß: von reizend wie Sie waren, machten Sie Ihre Successe anbetungswürdig.«
»Nun kommen Sie wieder auf Ihre Complimente zurück.«
»Nun kommen wir wieder auf die Wahrheiten zurück, dahin muß man immer zurückkommen, Madame. Lassen Sie mich Ihnen nun sagen, und ich werde mit ein paar Worten geendigt haben.«
»Ich höre.«
»Nun wohl, Madame, indem ich Sie aus der Dunkelheit hervorzog, die Ihre Trauerkleider auf Sie warfen, that ich, was Pygmalion that, als er seine Galatea aus dem Marmorblocke zog, wo sie vor Alter Augen verborgen war. Denken Sie sich nun Pygmalion als unsern Zeitgenossen, denken Sie sich, er führe seine Galatea in die Welt unter dem Namen . . . Lydie; denken Sie, statt Phygmalion zu lieben, liebe Galatea . . . nichts; – stellen Sie sich die Herzensangst des armen Pygmalion vor, die Leiden, ich sage nicht einmal seiner Liebe, sondern seines Stolzes, wenn er wird sagen hören: »»Nicht für sich hat der arme Bildhauer den Marmor belebt, sondern . . . für . . . ««
»Mein Herr, die Vergleichung . . . «
»Ja, ich kenne das Sprichwort: »»Vergleich ist nicht Vernunft;««9 das ist wahr. Kommen wir also auf die Wirklichkeit zurück, rein ohne Metapher. Nun wohl, Madame, diese erstaunliche Schönheit, die Ihnen tausend Freunde erobert, und mir tausend Neider schafft; diese wunderbare Anmuth, welche um Sie, wie Bienen um einen Rosenstrauch, die Blüthe der Elegants summen macht; diese Gewalt, die Sie über Alles üben, was Sie umgibt, und die unwiderstehlich Alles anzieht, was in Ihre Sphäre kommt; diese zauberische Schönheit endlich erschreckt mich und macht mich zittern, wie mich würde der Anblick eines Absturzes zittern machen, über dem ich in Ihrer theuren Gesellschaft spazieren ginge . . . Verstehen Sie mich, Madame?«
»Ich versichere Sie, nein, mein Herr,« antwortete Lydie.
Und mit einem reizenden Lächeln fügte sie bei:
»Was Ihnen, beiläufig bemerkt, beweist, daß ich nicht so viel Geist habe, als Sie manchmal zu sagen mir die Ehre erweisen.«
»Es ist mit dem Geiste wie mit der Sonne, Madame: er hat seine Stunden der Zurückgezogenheit und der Sammlung. Ich will also zugleich wie zu Ihrem Geiste, so zu Ihren Augen zu sprechen suchen. Erinnern Sie sich, daß Sie eines Tags, auf unserer Reise nach Savoyen, als wir von Entremont kommend, von der Höhe des Berges herab die Rhone erblickten, welche in der Sonne schimmerte wie ein Fluß von Silber, im Schatten wie ein Fluß von Azur, erinnern Sie sich, daß Sie plötzlich meinen Arm verließen, auf das Ploteau liefen und dann ganz erschrocken stehen blieben, da Sie, durch die einen schwachen Teppich bildenden Blumen und Kräuter, einen vor Ihren Schritten geöffneten Abgrund erschauten, der nur sichtbar war, wenn man den Rand erreicht hatte?«
»Oh! ja, ich erinnere mich dessen,« erwiderte die Augen schließend und leicht erbleichend Frau von Marande, »und es freut mich, daß ich mich erinnere, denn hätten Sie mich nicht festgehalten und zurückgezogen, so hätte ich wahrscheinlich nicht das Glück, Ihnen meinen Dank zu erneuern.«
»Ich begehrte ihn nicht, Madame; nur wünschte ich Ihnen durch ein Bild, und Ihre Erinnerungen erweckend, deutlicher, als ich es noch gethan, das zu erklären, was ich vorhin einen Abgrund nannte. Nun wohl, ich wiederhole, Ihre Schönheit erschreckt mich wie jene Schlucht von sechshundert Fuß Tiefe, welche Blumen und Kräuter bedeckten, und ich befürchte, wir werden eines Tags Beide davon verschlungen werden! . . . Diesmal verstehen Sie, Madame?«
»Ja, mein Herr, ich glaube, daß ich zu begreifen anfange,« antwortete die junge Frau die Augen niederschlagend.
»Fangen Sie an zu begreifen, so bin ich ganz ruhig,« erwiderte lächelnd Herr von Marande. »Sie werden sogleich völlig begreifen! . . . Ich sagte also, Madame, für Sie einen Vater ersetzend, – Sie wissen, daß ich nie andere Rechte, als diese in Anspruch nahm? – müsse
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Comparaison n’est pas raison.