Bevor Er Braucht . Блейк Пирс

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Название Bevor Er Braucht
Автор произведения Блейк Пирс
Жанр Современные детективы
Серия Ein Mackenzie White Krimi
Издательство Современные детективы
Год выпуска 0
isbn 9781640292048



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Ein Paar lag auf dem Bett, überall Blut. Der einzige Unterschied war, dass der Ehemann auf den Sterling Fotos entweder nackt geschlafen oder der Mörder ihn ausgezogen hatte.

      Diese Tatorte sind sich zu ähnlich, dachte Mackenzie. Es ist, als wenn sie aufgebahrt wurden. Sie sah sich die Ähnlichkeiten an, schaute zwischen den Kurtz und Sterling Fotos hin und her.

      Der Mut und der reine Willen zwei Menschen auf einmal zu töten – und dann auf solch brutale Weise. Der Mann wurde unglaublich angetrieben. War sehr motiviert und hatte anscheinend nichts gegen extreme Gewalt.

      “Korrigieren Sie mich, wenn ich falsch liege”, sagte Mackenzie, “aber die Miami Polizei arbeiten unter der Annahme, dass dies hier normale Einbrüche waren, stimmts?”

      “Naja zuerst”, erwiderte Dagney. “Aber soweit ich sagen kann, gibt es keine Anzeichen von Plünderung oder Diebstahl. Und da dies das zweite Paar ist, dass in der letzten Woche getötet wurde, scheint es immer weniger so, als wären es tatsächlich Einbrüche.

      “Da stimme ich zu”, sagte sie. “Was ist mit einer Verbindung zwischen den beiden Paaren?”, fragte Mackenzie.

      “Bis jetzt haben wir noch nichts herausfinden können, aber ein Team arbeitet daran.”

      “Und bei den Sterlings, gab es irgendwelche Anzeichen eines Kampfes?”

      “Nein. Nichts.”

      Mackenzie schaute wieder auf die Bilder und zwei Ähnlichkeiten fielen ihr sofort auf. Eine davon jagte ihr eine Gänsehaut über den Körper.

      Mackenzie schaute wieder auf die Kurtz Fotos. Sie sah die Hand der Frau, die tot auf der Hüfte ihres Mannes lag.

      Und sie wusste sofort: Das war in der Tat die Arbeit eines Serienmörders.

      KAPITEL DREI

      Mackenzie folgte Dagney, während diese sie zur Polizeistation führte. Auf dem Weg dahin bemerkte sie, dass Harrison Notizen in den Ordner schrieb, den er praktisch während des ganzen Weges von DC nach Miami behütet hatte. Inmitten des Schreibens hielt er inne und schaute sie fragend an.

      “Du hast schon eine Theorie, oder?”, fragte er.

      “Nein, ich habe keine Theorie, aber ich habe ein paar Dinge auf den Bildern bemerkt, die mir ein wenig merkwürdig erscheinen?”

      “Willst du die sagen?”

      “Noch nicht”, sagte Mackenzie. “Wenn ich das jetzt und dann noch mal bei der Polizei erzählte, dann reanalysiere ich mich selbst. Gib mir ein wenig Zeit das zu durchdenken.”

      Grinsend konzentrierte sich Harrison wieder auf seine Notizen. Er beschwerte sich nicht, dass sie ihm Dinge vorenthielt (was sie nicht tat) und fragte nicht weiter nach. Er tat sein bestes, um gleichzeitig gehorsam und effektiv zu sein und sie wusste das zu schätzen.

      Auf der Fahrt zur Polizeiwache, sah sie durch einige der Gebäude, an denen sie vorbeifuhren den Blick auf den Ozean. Sie hatte nie viel für das Meer übrig gehabt, nicht wie andere Menschen, aber sie konnte die Anziehung verstehen. Sogar jetzt auf der Jagd nach einem Mörder konnte sie das Gefühl der Freiheit spüren, die es darstellte. Die hohen Palmen und die Nachmittagssonne in Miami machten es noch schöner.

      Zehn Minuten später folgte Mackenzie Dagney auf den Parkplatz eines großen Polizeigebäudes. Wie alles andere in der Stadt bot es eine Art Strandgefühl. Mehrere riesige Palmen standen entlang des dünnen Rasens vor dem Gebäude. Die einfache Architektur schaffte es, ein entspanntes und dennoch raffiniertes Gefühl zu vermitteln. Es war ein anheimelnder Ort, ein Gefühl, das noch anhielt, nachdem Mackenzie und Harrison drinnen waren.

      “Es sind nur drei Menschen, inklusive ich selbst an dem Fall dran”, sagte Dagney während sie sie einen großzügigen Flur herunterführte. “Jetzt wo Sie hier sind, wird mein Vorgesetzter wahrscheinlich eine sehr passive Herangehensweise angehen.”

      Gut, dachte Mackenzie. Je weniger Widerlegungen und Argumente, umso besser.

      Dagney führte sie in einen kleinen Konferenzraum am Ende des Flurs. Innen saßen zwei Männer am Tisch. Einer von ihnen verband einen Projektor mit einem MacBook. Der Andere tippte wütend etwas in sein Smart Pad.

      Sie schauten beide hoch, als Dagney sie in den Raum führte. Als sie das taten, bekam Mackenzie den üblichen Blick … einer, dessen sie müde und immer noch nicht daran gewöhnt war. Es war der Blick, der zu sagen schien: Oh eine gut aussehende Frau. Das hab ich nicht erwartet.

      Dagney machte eine schnelle Vorstellungsrunde, während Mackenzie und Harrison sich an den Tisch setzten. Der Mann mit dem Smart Pad war Polizeichef Rodriguez, ein grauhaariger alter Mann, mit tiefen Linien in seinem gebräunten Gesicht. Der andere Mann war recht neu, Joey Nestler.

      Nestler, so stellte sich heraus, war der Beamte, der die beiden Körper der Kurtzes entdeckt hatte.

      Als er vorgestellt wurde, hatte er endlich erfolgreich den Monitor mit dem Laptop verbunden. Der Projektor warf ein helles Licht auf einen kleinen Bildschirm, der nach vorne auf die Wand gerichtet war.

      “Danke für’s Herkommen”, sagte Rodriguez und legte sein Pad zur Seite. “Schauen Sie, ich bin nicht der typische einheimische Polizei Bösewicht, der sich quer stellt. Sie sagen mir, was Sie brauchen und wenn das begründet ist, dann bekommen Sie es. Im Gegenzug dafür bitte ich Sie, das hier so schnell wie möglich zu lösen und die Stadt nicht in einen Zirkus zu verwandeln, während Sie das tun.”

      “Hört sich an, als wenn wir dasselbe wollen”, sagte Mackenzie.

      “Also, Joey hier hat alle existierenden Dokumente, die wir in diesem Fall haben”, sagte er. “Der Bericht des Gerichtsmediziners kam heute Morgen und hat genau das berichtet, was wir erwartet haben. Die Kurtzes wurden aufgeschlitzt und ausgeblutet. Keine Drogen in ihren Körpern. Komplett sauber. Bis jetzt haben wir keine erkennbaren Verbindungen zwischen den beiden Verbrechen gefunden. Also, wenn Sie irgendwelche Ideen haben, dann würde ich die gerne hören.”

      “Beamte Nestler”, sagte Mackenzie “haben Sie alle Tatortszenen Fotos von beiden Parteien?”

      “Habe ich”, sagte er. Er erinnerte Mackenzie sehr an Harrison – aufgeregt, ein wenig nervös und sichtbar versucht, seine Vorgesetzten und Kollegen zufriedenzustellen.

      “Können Sie die ganzen Körper Bilder Seite an Seite legen und sie auf den Bildschirm legen, bitte?”, fragte Mackenzie.

      Er arbeitete schnell und hatte die Bilder innerhalb von zehn Sekunden Seite an Seite auf dem Bildschirm. Die Bilder in so einem hellen Licht in einem halb dunklen Raum zu sehen, war unheimlich. Damit sie bei der Schwere der Bilder in dem halbdunklen Raum nicht den Fokus verloren, kam Mackenzie direkt auf den Punkt.

      “Ich glaube, es ist sicher, dass diese Morde nicht das Ergebnis eines typischen Einbruchs oder Hausfriedensbruchs sind. Es wurde nichts gestohlen und tatsächlich gibt es keine klaren Anzeichen von irgendeiner Art Einbruch. Es gibt nicht mal Anzeichen eines Kampfes. Das bedeutet, wer immer sie umgebracht hat, wurde wahrscheinlich hereingelassen oder hatte zumindest einen Schlüssel. Und der Tötungsakt muss schnell geschehen sein. Auch die Abwesenheit von Blut an jeder anderen Stelle im Haus lässt es so aussehen, dass die Tat im Schlafzimmer stattfand – dass es keine Fremdeinwirkung irgendwo anders im Haus gab.

      Es laut auszusprechen half ihr zu verstehen, wie merkwürdig das schien.

      Der Mann wurde nicht nur eingeladen hereinzukommen, er wurde auch noch in das Schlafzimmer eingeladen. Das bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit, dass er eingeladen wurde, recht klein war. Er hatte einen Schlüssel. Oder wusste, wo ein Ersatzschüssel lag.

      Sie machte weiter, bevor sie sich selbst mit neuen Gedanken und Prognosen ablenkte.

      “Schauen Sie sich bitte diese Bilder an, es gibt zwei merkwürdige Dinge, die hervorstechen. Erst einmal … schauen Sie sich einmal an, wie die Vier da liegen, total perfekt flach auf ihrem Rücken. Ihre Beine sind entspannt und gut positioniert. Es wirkt schon fast so, als wären