Название | Das Tournier Der Ritter |
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Автор произведения | Морган Райс |
Жанр | Героическая фантастика |
Серия | Ring der Zauberei |
Издательство | Героическая фантастика |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9781632911681 |
Doch die Entschlossenheit in Thors Herz wuchs.
„Ich habe die tiefste Finsternis gesehen und mich den stärksten Mächten dieser Welt gestellt“, sagte Thorgrin. „Selbst meinem eigenen Vater. Und niemals habe ich mich der Angst ergeben. Ich werde vor diesem finsteren Lord nicht klein beigeben, wie groß seine Macht auch sein mag. Ich werde das Land des Blutes betreten, was immer es auch kosten mag. Es geht um meinen Sohn. Ich werde ihn zurückholen, oder beim Versuch sterben.“
Ragon schüttelte hustend den Kopf.
„Du bist noch nicht bereit“, sagte er keuchend. „Nicht bereit… du brauchst… Macht… du brauchst… den… Ring“, sagte er und spie hustend Blut.
Thor starrte ihn an – er musste wissen, was Ragon meinte, bevor er starb.
„Welcher Ring?“, fragte Thor. „Unsere Heimat?“
Lange Zeit war nur Ragons angestrengtes Atmen zu hören, bis er die Augen wieder ein wenig öffnete.
„Den… heiligen Ring.“
Thor packte Ragon bei den Schultern, verzweifelt um eine Antwort ringend, doch plötzlich spürte er, wie Ragons Körper erschlaffte. Sein Blick wandte sich starr gen Himmel und mit einem letzten Atemzug verließ ihn das Leben.
Ragon war tot.
Eine Welle des Schmerzes überwältigte Thor.
„NEIN!“ Thor warf den Kopf in den Nacken und sein Schrei stieg zum Himmel auf.
Er schluchzte und zitterte, als er Ragon zu sich heran zog, diesen so gütigen Mann, der sein Leben gegeben hatte, um seinen Sohn zu schützen.
Trauer und Schuldgefühle überwältigten ihn – und langsam aber sicher wuchs die Entschlossenheit in ihm.
Thor blickte zum Himmel auf und wusste, was er tun musste.
„LYCOPLES!“, schrie er. Es war der verzweifelte und schmerzvolle Schrei eines Vaters, voller Zorn, der nichts mehr zu verlieren hatte.
Lycoples hörte seinen Ruf. Sie schrie hoch oben am Himmel, und ihr Zorn kam Thors gleich. Langsam zog sie ihre Kreise und ließ sich immer weiter herabsinken, bis sie schließlich ein paar Meter neben Thor landete.
Ohne zu zögern rannte Thor zu ihr, sprang auf ihren Rücken und hielt sich an ihrem Hals fest. Wieder auf dem Rücken eines Drachen zu sitzen gab ihm neue Kraft.
„Warte!“, rief O’Connor. „Wohin gehst du?“
Thor blickte ihm in die Augen.
„Ins Land des Blutes“, antwortetet er, und fühlte sich sicherer denn je in seiner Entscheidung. „Ich werde meinen Sohn retten. Was auch immer es kosten mag.“
„Du wirst sterben“, sagte Reece mit ernster Stimme.
„Dann werde ich mit Ehre sterben“, antwortete Thor.
Thor blickte zum Horizont, wo er die kleinen Rauchwolken der Spur der Gargoyles sah, die langsam vom Wind aufgelöst wurden – und er wusste, wohin er gehen musste.
„Dann wirst du nicht allein gehen“, rief Reece. „Wir werden dir auf dem Schiff folgen und dich dort treffen.“
Thorgrin nickte, signalisierte Lycoples mit den Knien und schon schwang sie sich in die Lüfte.
„Nein Thorgrin!“, hörte er eine gequälte Stimme hinter sich.
Er wusste, dass es Angel war, und verspürte einen Anflug von Schuldgefühlen als er von ihr fort flog. Doch er konnte sich nicht umsehen. Sein Sohn lag vor ihm – und ob er nun leben würde oder nicht, er würde ihn finden – und die Verantwortlichen töten.
KAPITEL NEUN
Gwendolyn betrat den Thronsaal durch die hohen Bogentüren, die für sie von mehreren Dienern aufgehalten wurden. Krohn folgte ihr und schmiegte sich beim Gehen an ihren Rock. Sie war beeindruckt von dem Anblick, der sich ihr bot.
Am anderen Ende des sonst leeren Saals saß der König auf seinem Thron. Donnernd wurden die Türen hinter ihr verschlossen. Sie ging auf ihn zu und bewunderte die bunten Bilder, die das Sonnenlicht, das durch die Bleiglasfenster fiel, auf den Steinboden malte. Der Saal mit den Tapisserien, die uralte Schlachtszenen zeigten, war sowohl einschüchternd als auch friedlich, inspirierend und verzaubert von den Geistern der Könige der Vergangenheit. Sie spürte ihre Gegenwart in der Luft, und es erinnerte sie in vielfältiger Weise an King’s Court. Plötzlich erwachte eine schmerzhafte Trauer in ihr, denn der Raum weckte Erinnerungen an ihren Vater, den sie schrecklich vermisste.
Der König, der ihren Namen trug, saß nachdenklich da. Er hatte das Kinn auf die Faust gestützt und Gwendolyn spürte, dass das Gewicht der Herrschaft schwer auf ihm lastete. Er wirkte einsam, wie gefangen an diesem Ort, als ob das Gewicht des ganzen Königreichs auf seinen Schultern lag. Sie verstand das Gefühl nur zu gut.
„Ah, Gwendolyn“, sagte er, und seine Miene erhellte sich.
Sie erwartete, dass er auf dem Thron sitzen blieb, doch er erhob sich sofort und eilte die Elfenbein-Stufen hinunter, ein warmes Lächeln auf den Lippen, bescheiden, ohne den Hochmut anderer Könige. Seine Bescheidenheit war eine willkommene Erleichterung für Gwendolyn, besonders nach der Begegnung mit seinem Sohn, die sie immer noch beschäftigte. Sie fragte sich, ob sie dem König davon erzählen sollte. Zumindest für den Augenblick jedoch wollte sie sich zurückhalten und abwarten, was passieren würde. Sie wollte nicht undankbar erscheinen oder ihr Treffen mit einem negativen Thema beginnen.
„Seit unserem Gespräch gestern habe ich an kaum etwas anderes denken können“, sagte er, als er auf sie zuging und liebevoll in den Arm nahm. Krohn, der neben ihr stand, winselte und stupste die Hand des Königs an. Er sah zu ihm herab und lächelte. „Und wer ist das?“
„Das ist Krohn“, antwortete sie erleichtert, dass er ihn zu mögen schien. „Mein Leopard – oder, um genau zu sein, der Leopard meines Gemahls. Auch wenn ich glaube, dass er zwischenzeitlich uns beiden gehört.“
Zu ihrer Erleichterung ging der König auf die Knie, nahm Krohns Kopf in beide Hände, kraulte ihn hinter den Ohren und küsste ihn ohne Angst. Krohn antwortete, indem er ihm das Gesicht leckte.
„Ein gutes Tier“, sagte er. „Eine willkommene Abwechslung zu den Hunden, die wir hier haben.“
Gwendolyn sah ihn überrascht über seinen liebevollen Umgang mit Krohn, da sie sich an Mardigs Worte erinnerte.
„Dann sind Tiere wie Krohn hier erlaubt?“, fragte sie.
Der König lachte schallend.
„Natürlich“, antwortete er. „Warum auch nicht? Hat dir jemand etwa etwas anderes gesagt?“
Gwendolyn überlegte, ob sie ihm von ihrer Begegnung erzählen sollte, doch sie entschied sich dafür, ihre Zunge im Zaum zu halten. Sie wollte nicht wie eine Tratschtante wirken, und sie musste mehr über diese Leute erfahren, diese Familie, bevor sie irgendwelche Schlüsse zog und sich übereilt in irgendwelche Familienstreitigkeiten stürzte. Sie spürte, dass es am besten war, zunächst zu schweigen.
„Du hast mich zu dir gebeten, mein König?“, sagte sie stattdessen.
Sofort wurde sein Gesicht ernst.
„Das habe ich“, sagte er. „Unser Gespräch gestern ist unterbrochen worden, und wir haben viel zu besprechen.“
Er drehte sich um und bedeutete ihr, ihm zu folgen. Mit hallenden Schritten gingen sie durch den stillen Saal. Gwendolyn blickte auf und betrachtete die hohen Gewölbedecken, die Wappen an den Wänden, die Jagdtrophäen, die Waffen und die Rüstungen… Gwendolyn bewunderte die Ordnung, und wie stolz die Krieger hier auf ihre Schlachten waren. Dieser Saal erinnerte sie an einen Raum, den man auch im Ring hätte vorfinden können.
Sie gingen durch die Kammer und als sie das Ende des Raumes erreicht hatten, gingen sie durch eine weitere