Название | Verraten |
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Автор произведения | Морган Райс |
Жанр | Героическая фантастика |
Серия | Weg der Vampire |
Издательство | Героическая фантастика |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9781632910509 |
Sera lächelte noch strahlender. »Das machst du dir bloß vor. Du sträubst dich gegen deine Gefühle, du wehrst dich gegen etwas, was wir beide ganz genau wissen.«
Plötzlich machte sie zwei schnelle Schritte auf ihn zu, legte ihm die Hände um den Hals und zog seinen Kopf ruckartig zu sich herunter.
Bevor er auch nur reagieren konnte, legte sie ihren Mund auf seinen und küsste ihn ungestüm.
Empört zuckte Caleb zurück und stieß sie weg. In dem Moment sah er aus den Augenwinkeln, wie jemand neben ihnen auf der Mauerbrüstung landete.
Es war Caitlin.
Je mehr Caitlin sich der Insel näherte, desto stärker wurde ihre Hoffnung. Ihr Kopf war jetzt ganz klar. Sie hatte begriffen, dass Caleb letzten Endes nichts falsch gemacht hatte. Sie hatte sich dumm verhalten, sie hätte ihm die Gelegenheit geben sollen, die Situation zu erklären. Wahrscheinlich war Sera von sich aus gekommen, und zwischen den beiden lief absolut nichts. Warum hatte sie bloß so unüberlegt reagiert?
Nun kam die Insel in Sicht, schon konnte sie das große Schloss und die vielen Vampire erkennen, die dort unten auf dem Boden bei Fackelschein trainierten. Der Ort war wunderschön, und sie war Caleb dankbar, dass er sie hierhergebracht hatte. Allmählich wuchs das Gefühl, dass schließlich doch noch alles in Ordnung kommen würde. Nachdem sie eine letzte Kurve geflogen war, landete sie auf der obersten Brüstung des Schlosses.
Doch noch während der Landung blieb ihr beinahe das Herz stehen.
Dort waren Caleb und Sera. Und diesmal küssten sie sich.
Sie küssten sich tatsächlich. Der Gedanke fügte Caitlin einen heftigeren Stich zu als zuvor das Schwert. Sie war wie gelähmt, konnte nicht mehr denken, nicht mehr atmen. Sie küssten sich.
Also waren sie doch zusammen. Diesmal gab es nichts misszuverstehen – es war eindeutig, dass er Sera immer noch liebte.
Und Caitlin hatte er weggeworfen, als wäre sie ein Nichts.
Als Caleb diesmal auf Caitlin zueilte, lief sie nicht weg. Wie gelähmt vor Entsetzen blieb sie stehen, während sie spürte, wie heiße Wut in ihr aufwallte. Sie war wütend, viel wütender, als sie es je in ihrem Menschenleben gewesen war.
»Caitlin«, begann Caleb, »es ist nicht das, wonach es aussieht. Bitte, lass mich dir erklären …«
Doch als Caleb näher kam und zu sprechen begann, zeigte Caitlin einfach nur auf den Horizont.
»VERSCHWINDE!«, schrie sie.
Das war ein Befehl, und dieser Befehl ließ keinen Raum für irgendwelche Diskussionen.
Wie erstarrt blieb Caleb stehen, offensichtlich schockiert von ihrer Wildheit. Er musste erkannt haben, dass Caitlin mit ihm abgeschlossen hatte.
»Ich habe gesagt, du sollst VERSCHWINDEN!«, wiederholte Caitlin. »Ich will dich nie wieder sehen. Mein ganzes Leben lang nicht!«
Caleb sah so erschrocken und verletzt aus wie ein kleiner Junge, den man gerade ausgescholten hatte. Offensichtlich wollte er ihr viele Dinge sagen, aber er hatte begriffen, dass sie ihm nicht mehr zuhören würde.
Niedergeschlagen senkte er den Kopf.
Dann drehte er sich um, ging zur Mauerbrüstung, sprang geschmeidig hinauf und ließ sich hinunterfallen. Seine großen Flügel breiteten sich aus, und er verschwand in der Nacht.
Caitlin sah, wie Sera den Kopf drehte und ihm besorgt nachblickte, als wollte sie ihm sogleich folgen. Doch gleichzeitig wirkte sie hin- und hergerissen, als würde sie Caitlin gerne noch etwas sagen, bevor sie losflog.
Plötzlich trat sie ganz dicht an Caitlin heran.
»Ich hasse dich«, sagte sie langsam, und ihre Stimme triefte vor Hass. »Ich werde dich immer hassen, denn du hast versucht, mir meinen Mann wegzunehmen. Aber das wird nicht funktionieren, weil Caleb dich gar nicht will. Er will mich, nur mich. Und so war es immer schon.«
Caitlin war zu wütend, um zu antworten, außerdem hätte sie ohnehin nicht gewusst, was sie hätte sagen sollen.
Sera breitete die Flügel aus und machte sich zum Abflug bereit. Bevor sie sich abwandte, beugte sie sich noch einmal ganz dicht zu Caitlin und flüsterte ihr zu: »Caleb und ich haben etwas, was du nie mit ihm haben wirst. Nie in deinem Leben. Ganz bestimmt hat er es dir nicht erzählt, und er wird es wohl auch nie tun.«
Caitlin erwiderte ihren Blick, ohnmächtig vor Wut, und fragte sich, womit dieses niederträchtige Wesen ihren Schmerz noch vergrößern könnte. Sie bezweifelte, dass das möglich war.
Doch als sie die nächsten Worte hörte, begriff sie, dass es tatsächlich etwas gab, was dafür sorgte, dass sie sich noch schlechter fühlte.
»Caleb und ich haben ein Kind.«
9. Kapitel
Zwei große, muskulöse Vampire eskortierten Samantha. Sie hielten sich dicht bei ihr, wagten jedoch nicht, sie an den Armen festzuhalten. Samantha war wesentlich ranghöher als die beiden – daher würden sie diese Grenze des Respekts nie überschreiten. Trotz ihrer Größe und trotz der Tatsache, dass sie Männer waren, war Samantha eine viel mächtigere Kriegerin, und das wussten sie.
Immer tiefer führten die beiden sie in das Gebäude hinein auf Sams Kammer zu. Sie stiegen eine Steintreppe nach der anderen hinunter. Der Klang ihrer harten Lederstiefel hallte von den Wänden wider. Es wurde immer dunkler, da die Gänge mit den Gewölbedecken nur gelegentlich von einer Fackel erhellt wurden.
Samantha kochte vor Wut und hätte die beiden Wächter am liebsten auf der Stelle getötet. Doch sie brauchte sie noch, damit sie sie zu Sams Versteck führten und sie ihn retten konnte.
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