Название | Karawane |
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Автор произведения | Stephen Goldin |
Жанр | Научная фантастика |
Серия | |
Издательство | Научная фантастика |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9788873040873 |
“Bevor ich mit der ganzen Geschichte anfange”, sagte Honon, “gibt es da ein paar Fakten, die Sie zum besseren Verständnis benötigen”. Sie sind bestimmt mit den Fortschritten im Bereich der Kryotechnik und der Kryostase vertraut”.
Peter nickte. “Ich hatte sie in meinem Buch erwähnt”.
“Ja, das stimmt. Verzeihen Sie mir bitte, ich vergaß; es ist eine Weile her, dass ich Zeit hatte das Buch noch einmal zu lesen. Soweit ich mich erinnere, waren Sie nicht des Lobes über sie”.
“Sie waren verschwendete Mühen, ein vergeblicher Griff nach Unsterblichkeit. Was für mögliche Vorteile würde es denn geben, jemanden nach fünfzig Jahren von heute an aufzuwecken, wenn alle Zeichen darauf hindeuteten, dass die Welt bis dahin bereits genug Schwierigkeiten haben wird die Wenigen zu versorgen, die noch vorhanden sind? Menschen aus der Vergangenheit wären vollkommen hilflos in einer neuen, von Hungersnot, Dürre, Krieg und Plagen gebeutelten, Welt. Das Geld und das Talent, dass in die Forschung gesteckt wurde, hätte man woanders besser gebrauchen können.”.
“Mag sein,” sagte Honon, “aber es könnten auch Effekte vorhanden sein, die auch Sie nicht vorhergesehen haben”.
“Zum Beispiel?”
“Nicht so schnell. Haben Sie schon mal von einem Stern namens Epsilons Eridani gehört?”
“Tut mir Leid, Astronomie war noch nie mein Gebiet”
“Meines auch nicht. Aber Glücklicherweise gab es ein paar, die daran interessiert waren. Vor einigen Jahren, bevor das Raumforschungsprogramm komplett auseinander fiel, führten sie ein Experiment durch, welches sie Sternparallaxe nannten- fragen sie mich nicht nach einer Erklärung was das ist, ich habe keine- und sie entdeckten, dass Epsilon Eridiani eine Reihe Planeten besitzt, genau wie unsere eigene Sonne. Es war eine interessante Entdeckung, aber die Welt hatte dringendere Probleme und nahm daher fast keine Notiz.
“Und fast zur gleichen Zeit schrieb ein Mann ein Buch. Es war ein großes Buch, ein mächtiges Buch und es machten sehr vielen Leuten Angst. Es ging um das Ende der Zivilisation und der Rückkehr des Barbarentums aufgrund von Überbevölkerung, erschöpften Rohstoffvorkommen und einem Zusammenbruch aller Kräfte, die uns zusammen hielten. Die meisten wurden deswegen wütend, weil das eine Tatsache war, vor der sie Angst hatten —”
“Sagen Sie bloß,” murmelte Peter.
“— aber einige wurden auch nachdenklich. Die Ausführungen des Autors waren unwiderlegbar, aber diese nachdenklichen Leute wollten immer noch nicht das Ende der Zivilisation sehen. Also begannen sie über Alternativen nachzudenken.”
“Das tat ich ja auch, und ich wurde dafür gehasst. Sicher, meine Gedanken waren radikal, aber ich habe mich mit einer Krisensituation auseinander gesetzt. Meine Pläne hätten vielleicht nicht geklappt, aber sie wären nicht schlimmer gewesen als die Hölle in der wir uns gerade befinden.”
Honon zuckte mit den Schultern. “Wer kann das schon sagen? Wie dem auch sei, diese nachdenklichen Leute sahen wie Ihnen die Abneigung entgegen schlug und entschieden sich dazu ihrer eigenen Arbeit im Geheimen nachzugehen. Einige von ihnen waren sehr einflussreich, einige hatten sehr viel Geld und ein paar Wenige hatten beides”.
“Das ist immer hilfreich.”
“Sie bauten also ihr eigenes Raumschiff —”
Peter schnappte nach Luft. “Hey, einen Moment bitte. Ich glaube ich habe hier was verpasst. Was soll das sein, das mit dem Raumschiff ?”
“Denken Sie mal darüber nach; benutzen Sie Ihren scharfen Verstand. Wenn die Erde bereits aufgebraucht wurde, dann hätte die Zivilisation woanders wohl eine bessere Chance, wenn sie weiterbestehen und wachsen will, stimmts? Und wo soll das sein? Kein Planet in unserem Sonnensystem kann eine ganze Zivilisation beherbergen, ohne dass diese über enorme Technologie verfügen müsste. Damit bleiben uns nur noch die Sterne übrig— insbesondere Epsilon Eridani”.
Peter wollte gerade was sagen, als ein kleines Mädchen an der Tür des Fahrzeuges klopfte. Sie hatte dunkle Harre und war nicht älter als acht oder neun Jahre. “Mister Honon”, sagte sie, “ich habe Abendessen für Sie und den anderen Herrn”.
“Danke, Mary”. Honon streckte seine Hand aus dem Fenster und nahm von ihr zwei Schüssel entgegen. “Vorsicht,” sagte er zu Peter als er ihm eine Schüssel reichte. “Sie sind heiß.” Das kleine Mädchen ging wieder dahin zurück von wo sie herkam.
Die Konsistenz des Inhaltes der Schüssel bewegte sich zwischen Suppe und Eintopf. Es waren Kartoffel, Bohnen,Erbsen, Karotten, Sojabohnen und sogar kleine Hühnerstücke drinnen — für heutige Standards ein bunte Mischung. Peters Magen meldete sich lautstark bei ihm, dass er seit dem dürftigen Frühstück nichts mehr zum Essen hatte. Er nahm den Löffel, den Honon ihm anbot und führte etwas von dem Essen in seinem Mund und schmeckte die Geschmackskombination ab. “Sie essen ziemlich gut”, sagte er.
“Danke. Wie bereits gesagt, wir versuchen die Zivilisation am Leben zu erhalten und gutes Essen ist eines ihrer besseren Aspekte. Wir tun was wir können, wenn wir unterwegs sind, aber sogar das hier ist bei weitem kein ausgeglichenes Essen.”
“Es gibt Leute, die für das hier töten würden.”
Honon seufzte. “Ich weiß. Sie haben es schon ein paar Mal versucht. Deswegen bevorzugen wir es auch, dass gepanzerte Fahrzeuge den Konvoi anführen. Reisen ist heutzutage nicht mehr etwas, dass man aus Jucks und Dollerei mehr macht.”
Beide Männer aßen für eine Weile in Stille mit der Erkenntnis, dass ihre Mahlzeit buchstäblich ein Schatz in dieser verödeten Welt war. Peter war als Erstes fertig und lehnte sich zufrieden zurück.
“Vielen Dank. Das war das beste Essen, dass ich seit Wochen hatte.”
“Möchten sie mehr? Ich könnte nach einem Nachschlag für sie verlangen.”
“Ich möchte Ihre Vorräte nicht auf brauchen—”
“Wir haben genug für die nächste Zeit. Der ganze Laderaum des Fahrzeuges hinter uns ist voll mit tief gefrorenen und getrockneten Sachen.”
Peter war sehr versucht aber entschied sich dazu abzulehnen. “Ich möchte mich nicht zu sehr an einen guten Lebensstil gewöhnen,” sagte er. “Situationen können sich so schnell ändern.”
Honon nickte. “Das stimmt, aber das hält mich nicht davon ab gut zu leben, solange ich kann. Das habe ich gelernt, als ich gehütet habe. Man überlebt schlechte Zeiten und macht sie in den guten Zeiten wieder gut.”
“Sie waren also Viehtreiber?”
“Ich war so ziemlich alles. Holzfäller, Lastwagenfahrer, Forstaufseher, Landarbeiter, Tischler, Tellerwäscher— ich mag es andauernd etwas Neues zu machen.”
“Und jetzt sind Sie Wagenmeister.”
“Yep. Wissen Sie, so wie ich das sehe, muss man sich immer auf etwas hinbewegen. Reisen ist nicht genug; man muss ein Ziel vor den Augen haben”.
“ Und Ihr Ziel sind die Sterne?”
“ Nicht sofort. Zuerst muss ich diese Leute zum Kloster bringen.
“Wohin?”
“So nennen wir unsere kleine Kolonie. Da während des Mittelalters die Klöster das Wissen aufbewahrten und am Leben erhielten, dachten wir uns, dass wir unsere Basis nach ihnen nennen würden. Es hat keinerlei religiöse Bedeutung, das kann ich Ihnen versichern; wir sind alle ziemlich tolerant. Es ist so schon schwierig genug heute zu überleben, da müssen wir nicht auch noch alte Vorurteile wiederbeleben.”
“Das hindert die meisten Leute nicht. Fanatismus scheint momentan einen Höchststand erreicht zu haben,” sagte Peter verbittert.