Название | Besonderes Verwaltungsrecht |
---|---|
Автор произведения | Группа авторов |
Жанр | |
Серия | C.F. Müller Lehr- und Handbuch |
Издательство | |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783811472297 |
Zum Aspekt der Baukultur siehe Ulrich Battis, Baukultur – Operationalisierung eines Rechtsbegriffs, DÖV 2015, 508 (511 f.).
Demgemäß wird etwa der Schutz vor Konkurrenz, der der Erhaltung bestimmter Einzelhandelsbetriebe dient, als Belang ausgeschlossen (wettbewerbsrechtliche Neutralität des Planungsrechts), vgl. BVerwGE 136, 18 Rn. 10; BVerwG NVwZ 1997, 683 (683). Möglich ist jedoch, die bevölkerungsnahe Versorgung als Belang einzubeziehen (§ 1 Abs. 6 Nr. 8 lit. a BauGB).
Die Terminologie ist hier uneinheitlich. Das Bundesverwaltungsgericht spricht hier zum Teil von Abwägungsdirektiven (vgl. BVerwG NVwZ-RR 2000, 146 [146] zu § 5 Abs. 1 S. 2 BauGB a.F.), Planungsleitlinien (vgl. BVerwGE 119, 25 Rn. 19, zu § 5 Abs. 1 S. 2 BauGB a.F.) und sogar von Planungsleitsätzen (vgl. BVerwGE 121, 192 [201] zu § 5 Abs. 1 S. 2 BauGB a.F.). Vgl. zur Terminologie auch BVerwGE 92, 231 (235).
So lassen sich die Abwägungsbelange des § 1 Abs. 6 Nr. 1–4, 6 und 13 BauGB dem Planungsziel einer dem Wohl der Allgemeinheit dienenden sozialgerechten Bodennutzung zuordnen. § 1 Abs. 6 Nr. 5 BauGB kann insbesondere dem Ziel der „Baukultur“ zugeordnet werden. Die in § 1 Abs. 5 BauGB mehrfach in Bezug genommenen ökologischen Aspekte der Planung finden sich in § 1 Abs. 6 Nr. 7 BauGB und auch in § 1 Abs. 6 Nr. 12 BauGB. Auch § 1 Abs. 5 S. 3 BauGB lässt sich hier zuordnen. Wirtschaftliche Belange, die in § 1 Abs. 5 BauGB selbst nicht eigenständig benannt sind, sich jedoch sowohl in der Nachhaltigkeit der städtebaulichen Entwicklung und auch der sozialgerechten Bodennutzung widerspiegeln, sind detailliert in § 1 Abs. 6 Nr. 8 BauGB aufgezählt. § 1 Abs. 6 Nr. 9 BauGB lassen sich sowohl sozialen, ökologischen als auch vor allem wirtschaftlichen Planungszielen zuordnen. § 1 Abs. 6 Nr. 10 und 11 BauGB schließlich sind weitgehend unabhängig von Zielfestlegungen des § 1 Abs. 5 BauGB. Vgl. auch Peine (Fn. 376), Rn. 352; Erbguth (Fn. 31), § 5 Rn. 123.
BVerwGE 92, 231 (235). Vgl. auch Brohm (Fn. 4), § 13 Rn. 4.
Ein Belang, der nicht aufgezählt ist, gleichwohl aber zunehmend Beachtung verlangt, sind die Erfordernisse der Anpassung an den Klimawandel.
Vgl. BVerwG NVwZ-RR 2003, 171 (171); BVerwGE 92, 231 (235, 239 f.); BVerwGE 90, 329 (331). Ebenso wenig gibt es einen abstrakten Vorrang öffentlicher vor privaten Belangen, BVerwGE 47, 144 (Ls. 1 und 148).
BVerwG NVwZ 1995, 694 (695); BVerwGE 117, 25 (33); Battis (Fn. 22), § 2 Rn. 22. Es kommt auch nicht darauf an, dass die Belange der Nachbargemeinde sich bereits in Bauleitplänen niederschlagen. Dies steigert allerdings die Schutzwürdigkeit, BVerwG NVwZ 2010, 1026 (Rn. 45).
BVerwGE 34, 301 (308); BVerwGE 45, 309 (322 f.) – Flachglas.
Vgl. Erbguth (Fn. 31), § 5 Rn. 125; Peine (Fn. 376), Rn. 360.
BVerwGE 59, 87 (101).
Siehe auch BVerwGE 59, 87 (104), dort auch zu möglichen Ausnahmen. Vgl. zum Zweck der Regelung des § 214 Abs. 3 S. 1 BauGB auch BVerwG NVwZ 1997, 893 (894 f.).
BVerwGE 59, 87 (103 f.).
BVerwGE 131, 100 (Rn. 21): „was die planende Stelle nicht „sieht“ und nach den gegebenen Umständen nicht zu „sehen“ braucht, kann und muss sie bei der Abwägung nicht berücksichtigen“.
BVerwGE 59, 87 (104).
BVerwGE 59, 87 (102); BVerwGE 107, 215 (219); BVerwG NVwZ 2010, 1246 (Rn. 16); BVerwG BRS 74 Nr. 45 (Rn. 4): mehr als geringfügig schutzwürdige Interessen des Betroffenen.
BVerwGE 59, 87 (103): nicht berücksichtigungsfähig ist die Beeinflussung der allgemeinen Marktverhältnisse; BVerwG ZfBR 2007, 685 (685): nicht beachtlich ist das Interesse an einer Verbesserung des bauplanungsrechtlichen Status quo; BVerwG v. 7.1.2010, 4 BN 36/09, juris Rn. 9: das private Interesse an der Erhaltung der planungsrechtlichen Situation ist berücksichtigungsfähig, wenn die Änderung mehr als nur geringfügig auf die Interessen einwirkt; BVerwG NVwZ 1997, 683 (683): kein Konkurrenzschutz wegen Neutralität des BauGB gegenüber dem Wettbewerb; BVerwG Buchholz 407.4 § 17 FStrG Nr. 152: ungesicherte künftige Markt- und Erwerbschancen sind in der Regel unbeachtlich; BVerwGE 107, 215 (219). Aus jüngerer Zeit BVerwG BRS 74 Nr. 45 (256); BVerwGE 131, 100 (Rn. 22).
BVerwGE 140, 41 (Rn. 20 ff.).
Vgl. auch Hoppe (Fn. 373), § 7 Rn. 50 ff.
BVerwG NVwZ 2011, 177 (Rn. 73); BVerwGE 134, 308 (Rn. 96) m. weit. Nachw.; BVerwGE 133, 239 (Rn. 105); BVerwGE 123, 261 (275); OVG NRW NVwZ 2005, 1201 (1203). Vgl. auch Söfker/Runkel (Fn. 382), § 1 BauGB Rn. 190.
Vgl. BVerwGE 133, 239 (Rn. 109): „Spielräume bei der Wahl des methodischen Ansatzes“; BVerwG v. 2.10.2002, 9 VR 11/02, juris Rnr. 14. Dem steht wohl auch die Aussage in BVerwGE 136, 18 (Rn. 13), die Prognose nach § 34 Abs. 3 BauGB eröffne keine Entscheidungsspielraum, es handele sich vielmehr um eine gebundene Entscheidung, nicht entgegen.
BVerwGE 87, 332 (355); BVerwG, Gerichtsbescheid v. 29.1.2009, 7 A 1/08, juris Rn. 13.
BVerwGE 107, 142 (146); Battis (Fn. 22), § 1 Rn. 117.
Vgl. BVerwGE 56, 110 (122) zum Planfeststellungsbeschluss unter Hinweis auf BVerwGE 54, 5 (9) zum Bebauungsplan. Vgl. insgesamt auch Steinberg/Wickel/Müller