Название | Kirchliches Arbeitsrecht in Europa |
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Автор произведения | Florian Scholz |
Жанр | |
Серия | Schriftenreihe zum kirchlichen Arbeitsrecht |
Издательство | |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783784134185 |
113Uerpmann-Wittzack, in: Europäische Grundrechte und Grundfreiheiten, § 3 Rn. 31; Ungern-Sternberg, in: Karpenstein/Mayer, Art. 9 Rn. 3. Gegen eine Gleichstellung mit Garantien der Religionsfreiheit in einzelstaatlichen Verfassungsordnungen aber Grabenwarter/Pabel, Europäische Menschenrechtskonvention, § 22 Rn. 108.
114Vgl. dazu Ungern-Sternberg, in: Karpenstein/Mayer, Art. 9 Rn. 4.
115Vgl. Frowein, in: EMRK-Kommentar, Art. 9 Rn. 10; Meyer-Ladewig/Schuster, in: HK-EMRK, Art. 9 Rn. 8.
116Ebenso Lodemann, Kirchliche Loyalitätspflichten, 170.
117Instruktiv Weber, ZevKR 47 (2002), 265 (276 f.). Nach Grabenwarter, in: FS Rüfner, 147 (153), ist die EMRK daher für die Vielfalt staatskirchenrechtlicher Systeme in Europa offen. In diesem Sinne bemerkt Gaitanides, in: Handbuch der Europäischen Grundrechte, § 29 Rn. 7, dass neben der individuellen Religionsfreiheit nur in Deutschland, Irland und Italien ausdrücklich korporative Elemente berücksichtigt würden, wobei er allerdings Österreich unerwähnt lässt. Zu den unterschiedlichen staatskirchenrechtlichen Ausprägungen in den einzelnen europäischen Staaten auch Schliemann, NZA 2003, 407 (408 f).
118Art. 9 EMRK lautet in der deutschen Übersetzung: Jede Person hat das Recht auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit; dieses Recht umfaßt die Freiheit, seine Religion oder Weltanschauung einzeln oder gemeinsam mit anderen öffentlich oder privat durch Gottesdienst, Unterricht oder Praktizieren von Bräuchen und Riten zu bekennen.
Die Freiheit, seine Religion oder Weltanschauung zu bekennen, darf nur Einschränkungen unterworfen werden, die gesetzlich vorgesehen und in einer demokratischen Gesellschaft notwendig sind für die öffentliche Sicherheit, zum Schutz der öffentlichen Ordnung, Gesundheit oder Moral oder zum Schutz der Rechte und Freiheiten anderer.
119Dies folgt aus der Einleitung der Schutzbereichsbestimmung mit den Worten „jede Person“. Auf das Fehlen einer expliziten korporativen Dimension verweist auch Conring, Korporative Religionsfreiheit in Europa, 334. Schliemann, NZA 2008, 407 (408), vergleicht in diesem Sinne Art. 9 EMRK mit Art. 4 Abs. 1 GG.
120EKMR, Entscheidung v. 05.05.1979, BNr. 7805/77, X. and Church of Scientology/Schweden. Anders hingegen noch EKMR, Entscheidung v. 17.12.1968, BNr. 3798/68, Scientology/Vereinigtes Königreich. Zuweilen wird aber auch von einer Geltendmachung der Individualgrundrechte der Mitglieder in einer Art Prozessstandschaft ausgegangen, siehe EGMR, Urteil v. 27.06.2000, No. 27417/95, Cha’are Shalom Ve Tsedek/Frankreich. Robbers, in: HdBStKR, Bd. 12, 315 (317), bezeichnet diese Bezugnahme auf die Rechte der Mitglieder als „dogmatisch problematische Konstruktion“.
121Ausführlich zum lange andauernden Schweigen der Konventionsorgane Blum, Die Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit nach Art. 9 EMRK, 175 ff. Nach einer häufig vertretenen Auffassung wurde aber schon vor der wegweisenden Entscheidung des EGMR ein kirchliches Selbstbestimmungsrecht von Art. 9 EMRK als umfasst angesehen, siehe Conring, Korporative Religionsfreiheit in Europa, 362 Fn. 131 mit Nachweisen aus dem Schrifttum.
122Zu vorherigen Urteilen des EGMR, die bereits Ansätze der Anerkennung kirchlicher Selbstbestimmung erkennen ließen, siehe Lodemann, Kirchliche Loyalitätspflichten, 175 f.
123EGMR, Urteil v. 26.10.2000, Nr. 30985/96, Hasan und Chaush/Bulgarien. Ausführliche Besprechung bei Ottenberg, Der Schutz der Religionsfreiheit im internationalen Recht, 116 ff.
124Blum, Die Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit nach Art. 9 EMRK, 170 ff.; Link, ZevKR 42 (1997), 130 (135); Heintzen, in: FS Listl, 29 (37 f.); Robbers, in: HdBStKR, Bd. 12, 315 (316 f.); Schliemann, NZA 2003, 407 (408); Lodemann, Kirchliche Loyalitätspflichten, 179; Ungern-Sternberg, in: Karpenstein/Mayer, Art. 9 Rn. 27; Grabenwarter/Pabel, Europäische Menschenrechtskonvention, § 22 Rn. 108.
125St. Rspr. EGMR, Urteil v. 26.10.2000, Nr. 30985/96, Hasan und Chaush/Bulgarien, § 62.
126EGMR, Urteil v. 26.10.2000, Nr. 30985/96, Hasan und Chaush/Bulgarien § 62; EGMR, Urteil v. 16.12.2004, Nr. 39023/97, Supreme Holy Council of the Muslim Community/Bulgarien, § 93. Zu dieser Ableitung zuvor bereits ausführlich in der Literatur Bleckmann, Selbstbestimmungsrecht der Kirchen, 59 ff.
127EGMR, Urteil v. 26.10.2000, Nr. 30985/96, Hasan und Chaush/Bulgarien, § 62; EGMR, Urteil v. 16.12.2004, Nr. 39023/97, Supreme Holy Council of the Muslim Community/Bulgarien, § 93.
128Berufung der Geistlichen: EGMR, Urteil v. 26.10.2000, Nr. 30985/96, Hasan und Chaush/Bulgarien, § 62. Abhaltung von Wahlen: EGMR, Urteil v. 17.10.2002, Nr. 50776/99, Mehmet Agga/Griechenland. Ein umfassender Quellennachweis über die zahlreich in der Literatur vertretene Meinung, die den Schutzbereich ebenfalls eher eng auslegt, findet sich bei Fink-Jamann, Das Antidiskriminierungsrecht und seine Folgen, 136 Fn. 496. Anders hingegen Bleckmann, Selbstbestimmungsrecht der Kirchen, 48, der auch im Rahmen von Art. 9 EMRK die geschützten kirchlichen Angelegenheiten nach der Selbstdefinition der Kirchen ermittelt sehen will.
129EGMR, Urteil v. 23.09.2010, No. 425/03, Obst/Deutschland; EGMR, Urteil v. 23.09.2010, No. 1620/03, Schüth/Deutschland; EGMR, Urteil v. 03.02.2011, No. 18136/02, Siebenhaar/Deutschland. Zum spanischen Arbeitsrecht: EGMR, Urteil v. 12.06.2014, Nr. 56030/07, Fernández Martínez/Spanien. Bereits die Europäische Kommission für Menschenrechte hatte in der Entscheidung Rommelfanger besondere Freiheiten der Kirchen im Arbeitsrecht anerkannt, dies allerdings nicht auf Art. 9 EMRK, sondern auf die Meinungsfreiheit nach Art. 10 EMRK gestützt. Für ein kirchliches Arbeitsrecht auf Grundlage von Art. 9 EMRK bereits zuvor im Schrifttum Bleckmann, Selbstbestimmungsrecht der Kirchen, 48; Grabenwarter, in: FS Rüfner, 147 (155). Siehe zum entsprechenden Verständnis des Schutzbereichs von Art. 9 EMRK auch Grabenwarter, in: Straßburg und das kirchliche Arbeitsrecht, 9 (15); ders./Pabel, KuR 2011, 55 (61 f.); sowie die Darstellung der Entscheidungen Schüth, Obst und Siebenhaar unter A.III. 2. b).
130Link, ZevKR 42 (1997), 130 (135 f.); Heintzen, in: FS Listl, 29 (38); de Wall, ZevKR 45 (2000), 157 (166); Weber, ZevKR 47 (2002), 265 (276 f.); Schliemann, NZA 2003, 407 (408), sieht nur einen „Kern kirchlicher Selbstbestimmung“ gewährleistet; Grabenwarter, in: FS Rüfner, 147 (153 f.), leitet „Mindestanforderungen“ ab; Fink-Jamann, Das Antidiskriminierungsrecht und seine Folgen, 137 f.; Thüsing, in: Essener