Название | Tochter des Ozeans |
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Автор произведения | Leinani Klaas |
Жанр | |
Серия | |
Издательство | |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783954528295 |
Ein merkwürdiger Ausdruck trat in seine Augen und er schien einen Augenblick nachzudenken, dann sagte er: »Clara, mach dir keine Sorgen. Es ist alles gut. Aber wir müssen das Teetrinken verschieben, ich muss nochmal los.« Dann macht er auf dem Absatz kehrt und verschwand in den Flur.
Verblüfft schaute ich ihm nach. Was war das denn gewesen? Kopfschüttelnd zog ich mich an und setzte mich mit einem Buch in den Schaukelstuhl. Aber mir war nicht nach Lesen, lieber wollte ich grübeln und über Fragen nachdenken, auf die ich keine Antworten hatte.
Während ich dasaß und vor mich hin überlegte, wurde der Himmel draußen immer dunkler, bis die Nacht hereinbrach und die Straßenlaternen ansprangen. Durch das geöffnete Fenster strömte kühle, würzige Luft ins Zimmer und blähte die dünnen Vorhänge auf. Ich hatte keine Lampe angemacht, nur der Mond spendete sein diffuses Licht und ließ die aufgebauschten Vorhänge wie schemenhafte Gespenster wirken. Dieses Mal störte mich die Dunkelheit nicht, vielmehr hatte ich das Gefühl, in ihr zur Ruhe zu kommen.
Es war nach neun, als Dan sein Rennrad in der Garage parkte. Es war ein amüsanter Anblick, wenn er morgens in Anzug und Krawatte das Haus verließ, um dann mit dem Rad ins Krankenhaus zu fahren. Bestimmt hätten sich die ein oder anderen in der Nachbarschaft über ihn lustig gemacht, aber er war ein angesehener Chirurg und leitender Chefarzt des örtlichen Krankenhauses und er legte viel Wert auf sein äußeres Erscheinungsbild.
Aber heute Abend wirkte Prof. Doktor Daniel Alexander Moore ganz und gar nicht wie ein Gott in Weiß. Seine dunkle Kleidung verschmolz beinahe mit der Nacht, die ihn umgab, und er bewegte sich langsam und geräuschlos. Einzig sein Schatten vor der Laterne hatte seine Ankunft verraten. Er stieg gerade vom Fahrrad als sein Handy klingelte.
»Ich bin eben angekommen. Ja, alles unter Kontrolle. Ich glaube nicht, dass sie etwas bemerkt hat. Nein, aber ich werde es weiter im Blick behalten.« Er sprach so leise, dass ich nahe ans Fenster gehen musste, um ihn zu hören.
Von wem redete er? Wen meinte er mit sie? Und was war unter Kontrolle? Sprach er von mir?
Plötzlich war ich unendlich erleichtert, vorhin nicht mehr gesagt zu haben. Ich spähte aus dem Fenster, nach unten zu Dan. Er stand mit dem Rücken zu mir und war mit seinem Handy beschäftigt, als im Gebüsch neben dem Haus Zweige krachten. Im gleichen Moment, in dem er den Kopf hob, wich ich zurück und stolperte fast über mein Buch, das immer noch auf dem Boden lag. Mit der Hand erstickte ich mein erschrockenes Aufkeuchen und betete, dass Dan vor dem Haus nichts mitbekommen hatte. Die Haustür fiel ins Schloss und ich sank mit einem erleichterten Seufzer gegen die Wand. Ganz egal, was das zu bedeuten hatte, nicht nur er würde mich im Blick behalten, sondern ich auch ihn.
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