Älter werden im (unfreiwilligen?) Ruhestand. Na und! Scheißegal!. Klaus Normal

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Название Älter werden im (unfreiwilligen?) Ruhestand. Na und! Scheißegal!
Автор произведения Klaus Normal
Жанр Сделай Сам
Серия
Издательство Сделай Сам
Год выпуска 0
isbn 9783742703804



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werden im (unfreiwilligen) Ruhestand? Na und! Scheißegal!

      5.1 Als Ruheständler braucht man weniger Geld?

      Man liest das immer weniger, dass ein Ruheständler weniger Geld braucht als ein Berufstätiger. Meist wird das damit begründet, dass man sich den Kauf von Arbeitskleidung sparen kann. Dass ist schon deswegen ein zweifelhaftes Argument, weil man z. B. für eine preiswerte Sportart wie Wandern, hochwertige Wanderschuhe und Wanderkleidung oder generell Outdoorbekleidung viel Geld ausgeben kann.

      Welche Ausgaben hatte ich denn während der Arbeitszeit?

      Eine Flasche Mineralwasser pro Tag, Münzeinwurf beim Kaffeeautomaten, preiswertes Essen in der Kantine oder von daheim mitgebrachte belegte Brote. Als Berufstätiger hatte ich mehr Geld während meiner Freizeittätigkeiten ausgegeben als während meiner Arbeitszeit. Somit ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Ihre Lebenshaltungskosten als Ruheständler in etwa gleichbleiben oder sogar steigen.

      Zumal mit zunehmendem Alter sich die Gesundheitsprobleme häufen, die die Kosten für medizinische Behandlung erhöhen.

      Das Krebsmedikament Opdivo kostet alle 2 Wochen 4000 EUR. Welches Gesundheitssystem kann es sich auf Dauer leisten, die Kosten für solche Medikamente für eine Vielzahl von Patienten auf Dauer zu übernehmen?

      Weitere Beispiele für teure Krebsmedikament finden Sie z. B. hier [LINK].

      Erklärtes Ziel der Pharmaindustrie ist es, auf der Basis der DNA eines Patienten maßgeschneiderte Medikamente anzubieten. Das ist natürlich erfreulich für den Patienten, soweit er dieses maßgeschneiderte Medikament bezahlen kann. Ein Medikament, das nur für eine kleine Gruppe von Menschen entwickelt worden ist, ist doch bestimmt teuer als ein Medikament das Millionen von Patienten nutzen können?

      Daher war die Kürzung von Ausgaben das erste Thema, um das ich mich als Ruheständler gekümmert hatte.

      Da ich als Ruheständler nicht mehr so viel Auto fahre wie als Berufstätiger, habe ich die Autoversicherung von Vollkasko auf Teilkasko umgestellt.

      Die Anzahl meiner Bankkonten habe ich verringert. Ich hatte u. a. noch Bankkonten aus den Zeiten, als es noch eine Leichtes war, kostenlose Girokonten zu eröffnen.

      Meine Fremdwährungsbestände reduzierte ich. U. a hatte ich noch Geldscheine, die gar nicht mehr im Umlauf waren. Da übersandte ich dann der Notenbank des jeweiligen Landes die Geldscheine und das Umtauschformular, das ich im Internet gefunden hatte.

      In fast allen Fällen überwies mir die jeweilige Notenbank den entsprechenden Betrag in Euro.

      Mein zweites Handy habe ich auf Prepaid umgestellt.

      Da mein Steuerberater trotz der deutlich verringerten Anzahl von Belegen den Preis nicht senken wollte, suchte ich mir einen anderen Steuerberater, der auf dieses Argument einging und mir daher einen niedrigeren Preis anbot.

      Der neue Steuerberater hatte mir auch bestätigt, dass es keinen Unterschied macht, ob man einen Beleg mit 1 Euro oder einen Beleg mit 10.000 Euro bucht.

      Die Anzahl meiner Urlaube, deren Kosten ich nicht als Fixkosten betrachte, habe ich nicht verringert. Aber ich habe jetzt natürlich mehr Zeit zum Recherchieren und kann spontan auf Ultra-Last-Minute Schnäppchen reagieren.

      Obwohl ich jetzt als Ruheständler mehr Zeit zum Lesen habe, verringere ich die Zahl meiner Zeitschriften Abos. Berufsbezogene Fachzeitschriften brauche ich ohnehin nicht mehr.

      Meine Telefonkosten für das Festnetz senkte ich durch den Kauf eines Mikrofons für 13 Euro und durch die Benutzung von Skype. Ich kenne viele jüngere Leute, die überhaupt kein Festnetztelefon mehr haben und nur noch mit dem Handy telefonieren. Dazu konnte ich mich bisher nicht aufraffen.

      Zu Energiesparlampen habe ich eine zwiespältige Einstellung. Zum einen bin ich natürlich für Energie sparen, zum anderen halten bei mir die Energiesparlampen nie solange, dass deren höherer Anschaffungspreis amortisiert wird.

      Das liegt wahrscheinlich an der Elektrik im Haus. Zudem stört mich, dass in den Energiesparlampen Quecksilber drin steckt.

      Wenn die Energiesparlampe zerbricht, kann das giftige Schwermetall im Haushalt zur Gefahr werden, wenn die Lampe zerbricht. Das Risiko ist umso geringer, je weniger Quecksilber in der Lampe steckt.

      Na gut, bei mir ist noch nie eine Energiesparlampe zerbrochen und vielleicht hilft der technische Fortschritt mit der Zeit weiter.

      Ich habe darauf geachtet, dass nur Licht brennt in den Zimmern, in denen ich mich aufhalte. Gleiches gilt für die Diele. Kein Licht in der Diele, wenn ich nicht in der Diele bin.

      Dabei habe ich festgestellt, dass man Stehlampen mit Kippschalter eher ausmacht als Lampen mit Drehschalter.

      Beim Fernsehen wird das Licht im Wohnzimmer runtergedimmt.

      Jeden Abend werden PC, Drucker, Fernseher und Videorecorder ausgeschaltet.

      Mein Fernseher hat noch nicht mal einen Ausschaltknopf. Hier habe ich eine Steckdose mit beleuchteten Sicherheitsschalter dazwischen gehängt. Fließt Strom, leuchtet der Sicherheitsschalter orange.

      Durch diese einfachen Stromsparmaßnahmen konnte ich die Jahresstromrechnung um 70 Euro senken.

      Das war mehr, als ich erwartet hatte.

      Das ohne den Anbieter zu wechseln und ohne neue, stromsparende Geräte gekauft zu haben.

      Da meine Stromsparmaßnahmen von jedem anderen auch durchgeführt werden können, können Sie sich – wenn sie möchten – überlegen, was Sie mit den eingesparten 70 Euro anfangen können. Vielleicht ein oder zwei Besuche n ihrer Pizzeria um die Ecke?

      Natürlich kann man nach Abzug der Umzugskosten viel Geld sparen, wenn man eine kleinere Wohnung oder ein kleineres Haus anmietet. Dieses Thema soll aber dem Kapitel „Die Wohnsituation verändern - -Wohnflächenverkleinerung“ vorbehalten sein.

      Wegen der Möglichkeiten, Teile des Hausstandes zu verkaufen, verweise ich auf das Kapitel „Entrümpelung“.

      Welche Einsparmaßnahmen man beim Eintritt in den Ruhestand treffen kann, ist sicher bei jedem verschieden.

      Aber ich bin mir sicher, dass jeder Ruheständler ein paar Einsparmöglichkeiten hat, auch welche, die in diesem Buch nicht erwähnt sind.

      Natürlich werden Sie durch diese Einsparungen nicht reich. Aber selbst wenn Sie zu den wenigen Glücklichen gehören, die eine monatliche Rente vom deutschen Staat in Höhe 1800 Euro beziehen, fällt eine Reduzierung der laufenden monatlichen Kosten in Höhe von 100 Euro noch ins Gewicht.

      Das zweite Thema das ich als Ruheständler angegangen war, war die Entrümpelung meines Haushalts. Da kann ich schon vorwegnehmen, dass dies wesentlich zeitintensiver war und dass dabei mein ganzes bisheriges Leben an mir vorbeizogen war.

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