Vassula - Botin Gottes. Andrea Pirringer

der 1980er Jahre. Es war meine Großmutter, die sich bemühte, mich für diese Gebetsform zu begeistern. Wir beteten meistens, wenn wir die Sommerferien bei ihr verbrachten, abends in kleiner Runde im Garten.

      Anfangs erschien mir das Beten eine Last. Ich habe damals noch nicht regelmäßig gebetet, aber zwischendurch immer wieder Anläufe genommen, denn irgendetwas reizte mich doch daran. Ich meinte, es müsse doch möglich sein, meinen Mangel an Geduld, Konzentration, Willen und Beharrlichkeit zu überwinden.

      Erst Ende der 1990er Jahre, als die großen Prüfungen in meinem Leben begannen, fand ich Halt und Trost im Rosenkranzgebet. Ich erlebte Situationen, in denen ich mich sehr hilflos fühlte: So begann ich zu beten.

      In großer Not wendet man sich – beinahe zwangsläufig – an die Mutter. Im Rosenkranzgebet wenden wir uns an die himmlische Mutter, die Jesus auch uns zur Mutter gegeben hat.

      Mittlerweile habe ich fast 17 Jahre Erfahrung mit diesem Gebet, und in dieser langen Zeit haben sich die vielfältigen Dimensionen dieser Gebetsform vor mir ausgebreitet wie eine Landkarte, auf der nach und nach einzelne Regionen sichtbar wurden. – Ich lernte diese Karte zu lesen, die Zeichen Gottes zu deuten und zu verstehen.

      Diese ist ein Hilfsmittel, mit dem man den richtigen Weg durchs Leben findet. – Das Rosenkranzgebet ist aber auch wie ein Buch, das sich plötzlich öffnet. Die Siegel werden gelöst und es tun sich Einblicke und Erkenntnisse auf, die helfen, im persönlichen Glauben zu wachsen. Sie gehen weit über unser irdisches Leben hinaus.

      Maria ist die Frau des Rosenkranzes, die Rosenkranz-Königin. Sie weiß um die enorme Bedeutung dieses Gebetes.