Название | Der Wüstensklave |
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Автор произведения | J. D. Möckli |
Жанр | Языкознание |
Серия | Wüstensklave |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783742741554 |
»Ach wie schön, dann kann ich mal wieder schalten und walten wie ich will«, neckt ihn sein Großvater ein wenig. »Na, solange der Laden noch steht, wenn ich wieder zurückkomme«, geht Kai auf den scherzenden Tonfall ein. »Natürlich. Um den Laden abzureißen, müsstest du mir schon ein paar Wochen mehr Zeit geben.«»Ich werde daran denken, wenn ich das nächste Mal auf Reisen gehe.« Grinsend sehen sich die beiden Mutsuos an, ehe sie sich nicht mehr zurückhalten können und in lautes Gelächter ausbrechen.
Immer noch lachend wünschen sie sich schließlich eine gute Nacht und ziehen sich in ihre Gemächer zurück.
Kapitel 2: Der Sklavenmarkt
Am Samstag zieht sich Kai nach dem Mittagessen seine braune Jacke an, schließlich ist es erst Anfang Frühling und draußen immer noch relativ frisch. Gerade als er den Laden verlassen will, wird er von seinem Großvater aufgehalten: »Kai, warte einen Moment.«
Der alte Mann geht zum Tresen, öffnet die Kasse und nimmt etwa vierzig Silbermünzen heraus. Diese verstaut er in einem braunen Lederbeutel. »Hier. Nimm die Münzen für alle Fälle mit.« Auffordernd hält er den Beutel seinem Enkel hin.
»Großvater, ich gehe mit Yu auf den Sklavenmarkt, weil er mich um Hilfe gebeten hat. Ich habe nicht vor, dort irgendwas zu kaufen.«
»Trotzdem. Du musst ja nichts kaufen, aber bitte tu mir den Gefallen und sei nicht so stur.« Da Kai immer noch keine Anstalten macht den Beutel zu nehmen, greift sich Ren dessen Hand und drückt ihm den Beutel zwischen die Finger.
Schließlich verstaut Kai diesen genervt in der Innentasche seiner Jacke. »Nur damit du Ruhe gibst. Bis später.«
Zufrieden über seinen kleinen Sieg, sieht ihn sein Großvater an. »Du musst ja nichts kaufen. Bis später.«
Ren bleibt noch eine Weile im Türrahmen stehen und sieht seinem Enkel nach, bis dieser um die nächste Ecke verschwunden ist. Erst dann geht er wieder in den Laden zurück.
Kai muss eine gute halbe Stunde durch die Stadt gehen, bis er die große Halle erreicht, in der jeden Samstag der Sklavenmarkt stattfindet. Vor den offenen Toren sieht er schon Yusaku stehen.
»Hallo, Yu.« Rufend und winkend macht er den großen blonden Mann auf sich aufmerksam, der sich mit einem erleichterten Grinsen im Gesicht zu ihm umdreht.
»Hallo, Kai. Da bist du ja endlich.«
»Ich wurde im Laden aufgehalten«, brummt dieser entschuldigend.
»Jetzt bist du ja da«, winkt Yusaku ab. »Also los, auf ins Getümmel.« Voller Tatendrang reibt er sich die Hände.
Das lässt Kai schmunzeln. »Ja, schauen wir mal, ob wir einen Sklaven für dich finden.«
Gemeinsam gehen sie hinein.
Drinnen sind lauter Podeste aufgebaut worden, auf denen die angebotenen Sklaven entweder knien oder stehen, je nachdem, was der Verkäufer von ihnen verlangt.
»Wie viel willst du eigentlich maximal ausgeben?« Neugierig blickt sich Kai in der Halle um, während er seinem Kumpel folgt.
»Ich kann nicht mehr als fünfundzwanzig Silbermünzen bezahlen«, gibt Yusaku zerknirscht zu. Angesichts der Preise, die die Händler für ihre Sklaven ausrufen, erscheint ihm das nun als zu wenig.
Aufmunternd blickt ihn Kai an. »Ach, mit etwas Handeln wird das schon werden. Du willst ja keinen Luxussklaven, sondern einen, der anpacken kann.«
Sie gehen weiter durch die Gänge und es wird immer deutlicher, dass vorne am Tor die Preise deutlich höher sind als weiter hinten in der Halle.
Überall um sie herum werden die Sklaven von möglichen Käufern untersucht und begutachtet, was diese mit unbewegten Mienen über sich ergehen lassen.
Schließlich bleibt Kai an einem der Stände stehen. »Yu, was meinst du? Der hier sieht nicht schlecht aus«. Er deutet auf einen großen Mann, der lediglich mit einer einfachen Tunika und Ledersandalen bekleidet auf dem Podest steht.
Kritisch sieht sich Yusaku den leicht gebräunten Glatzkopf an. »Ich weiß nicht, der sieht so grimmig aus.«
Die Antwort lässt Kai den Kopf schütteln. »Die sehen hier alle so aus. Lass ihn uns mal ansehen, immerhin scheint er kräftig zu sein.«
Nicht wirklich überzeugt, gibt Yusaku nach.
Inzwischen sind sie von dem Händler bemerkt worden: »Ah, meine Herren. Sie interessieren sich für dieses Prachtexemplar?«
Hilfesuchend sieht Yusaku seinen Freund an. »Ähm ja«, antwortet er zögernd.
»Dann haben Sie ein gutes Auge. Der Sklave ist kräftig und mit einer starken Hand können Sie ihn nach Ihren Wünschen abrichten.«
»Kai, bitte hilf mir«, flüstert Yusaku.
»Lass mich nur machen. Ich glaube nämlich wirklich, dass dieser Mann der Richtige für deine Schmiede ist.«
Seinen professionellsten Gesichtsausdruck aufsetzend, wendet sich Kai an den Händler: »Sie können uns viel erzählen. Ich möchte mir selbst ein Bild vom Zustand dieses Mannes machen, wenn Sie nichts dagegen haben.« Er blickt kalt in die Augen des Händlers, was diesen tatsächlich in seinem Redeschwall innehalten lässt.
»Natürlich. Tun Sie sich keinen Zwang an.« Er deutet eine leichte Verbeugung an, während er ein paar Schritte zurückweicht, um Kai Platz zu machen.
Mit undurchdringlicher Miene stellt sich Kai vor den Sklaven, der an das Podest gekettet ist. Er geht einmal um ihn herum und sieht die Narben auf dem Teil des Rückens, der nicht von der Tunika verdeckt wird, bemerkt das Muskelzucken, als er ihn mit der Hand berührt. Schließlich stellt er sich direkt vor ihn. »Verstehst du unsere Sprache?«
»Ja, der Sklave …«, meldet sich der Händler, wird jedoch von Kai mit einem Blick zum Schweigen gebracht.
»Ich habe den Sklaven gefragt, nicht Sie.« Er wendet sich wieder dem großen Mann zu. »Also?«
Er registriert das überraschte Blinzeln, bevor dieser mit tiefer Stimme antwortet. »Ja, ich spreche eure Sprache.« Deutlich ist ein Akzent herauszuhören, den Kai aber nicht zuordnen kann. »Gut. Wie lautet dein Name? Kennst du dich mit der Arbeit in einer Schmiede aus?«
Einen Moment lang zögert der Mann, doch dann antwortet er. »Ich heiße Rashid. In einer Schmiede habe ich noch nie gearbeitet.« Diese Antwort trägt ihm einen bösen Blick vom Händler ein, was Kai zwar registriert, aber nicht kommentiert.
»Okay, kannst du mit Pferden umgehen?«
»Ich habe in einem Stall gearbeitet. Ja.«
Nun wendet sich Kai von dem Sklaven ab und geht zu Yusaku, der das Ganze beobachtet hat. Er zieht ihn ein wenig zur Seite, bis er sicher ist, dass der Händler sie nicht mehr verstehen kann, wenn er sich nun leise mit Yusaku berät. »Ich würde sagen, dass der Sklave für die Schmiede geeignet ist. Er hat ehrlich geantwortet, obwohl ihm das vermutlich Schläge einbringen wird, sobald wir weg sind.« Er sieht seinen Kumpel genau an, der ihm aufmerksam zuhört, und fährt dann leise fort. »Allerdings ist mir aufgefallen, dass er zusammengezuckt ist, als ich ihn am Gesäß berührt habe.«
Jetzt wirkt Yusaku verwirrt. »Und was hat das zu bedeuten?«
Seufzend sieht Kai zur Seite. Er weiß das doch auch nur aus den Gesprächen mit seinen Kunden. »Das bedeutet, dass er nicht so gebrochen ist, dass er sich alles gefallen lässt.« Vielsagend blickt er Yusaku an, der einen Moment braucht, bis er realisiert, was Kai ihm sagen will.
»Verdammt, Kai, dafür will ich ihn auch nicht.« Empört verschränkt er die Arme vor der Brust.
»Das habe