Weihnachtsmärchen auf 359 Seiten. Charles Dickens

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Название Weihnachtsmärchen auf 359 Seiten
Автор произведения Charles Dickens
Жанр Книги для детей: прочее
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Издательство Книги для детей: прочее
Год выпуска 0
isbn 9783742763006



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der Herr, indem er ihm

       sein Beglaubigungsschreiben überreichte.

       Er hatte ganz recht, denn sie waren wirklich zwei verwandte

       Seelen gewesen.

       Bei dem ominösen Wort Freigebigkeit runzelte Scrooge die

       Stirn, schüttelte den Kopf und gab das Papier zurück.

       »An diesem festlichen Tage des Jahres, Mr. Scrooge«, sagte der

       Herr, eine Feder ergreifend, »ist es mehr als sonst

       wünschenswert, wenigstens einigermaßen für die Armen zu

       sorgen, die zu dieser Zeit in großer Bedrängnis leben. Vielen

       Tausenden fehlen selbst die notwendigsten Bedürfnisse,

       Hunderttausenden die notdürftigsten Bequemlichkeiten des

       Lebens.«

       »Gibt es keine Gefängnisse?« fragte Scrooge.

       »Überfluß an Gefängnissen«, sagte der Herr, die Feder wieder

       hinlegend.

       »Und die Armenhäuser?« fragte Scrooge. »Bestehen die noch?«

       »Allerdings«, antwortete der Herr, »aber doch wünschte ich, sie

       brauchten weniger in Anspruch genommen zu werden.«

       »Tretmühle und Armengesetz sind in voller Kraft?« sagte

       Scrooge.

       »Beide haben alle Hände voll zu tun.«

       »So? Nach dem, was Sie zuerst sagten, fürchtete ich, es halte sie

       etwas in ihrem nützlichen Gang auf«, sagte Scrooge. »Ich freue

       mich, das Gegenteil zu hören.«

       »In der Überzeugung, daß sie doch wohl kaum imstande sind,

       der Seele oder dem Leib der Armen christliche Stärkung zu

       geben«, entgegnete der Herr, »sind einige von uns zur

       Veranstaltung einer Sammlung zusammengetreten, um für die

       Armen Nahrungsmittel und Feuerung anzuschaffen. Und wir

       wählen diese Zeit, weil sie vor allen andern eine Zeit ist, da der

       Mangel am bittersten gefühlt wird und nur der Reiche sich freut.

       Welche Summe darf ich für Sie aufschreiben?«

       »Nichts«, antwortete Scrooge.

       »Sie wünschen ungenannt zu bleiben?«

       »Ich wünsche, daß man mich in Ruhe läßt«, sagte Scrooge. »Da

       Sie mich fragen, meine Herren, was ich wünsche, so ist eben dies

       meine Antwort. Ich freue mich selbst nicht zu Weihnachten und

       habe nicht die Mittel, mit meinem Geld Faulenzern Freude zu

       machen. Ich trage meinen Teil zu den Anstalten bei, die ich

       genannt habe; s ie kosten genug, und wem es schlecht geht, der

       mag dorthin gehen!«

       »Viele können nicht hingehen, und viele würden eher sterben.«

       »Viele können nicht hingehen, und viele würden eher sterben.«

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       »Wenn sie eher sterben würden«, sagte Scrooge, »so wäre es

       gut, wenn sie es täten und die überflüssige Bevölkerung dadurch

       verminderten. Übrigens, Sie entschuldigen, ich weiß nichts

       davon.«

       »Aber Sie könnten es wissen«, bemerkte der Herr.

       »Es kümmert mich nichts«, antwortete Scrooge. »Es genügt,

       wenn ein Mann sein eignes Geschäft versteht und sich nicht in

       das anderer Leute mischt. Das meinige nimmt meine ganze Zeit in

       Anspruch. Guten Abend, meine Herren!«

       Da sie deutlich einsahen, wie vergeblich weitere Versuche sein

       würden, zogen sich die Herren zurück. Scrooge setzte sich

       wieder an die Arbeit mit einer erhöhten Meinung von sich selbst

       und in einer bessern Laune als gewöhnlich.

       Nebel und Dunkelheit hatten inzwischen so zugenommen, daß

       die Leute mit brennenden Fackeln herumliefen, um den Wagen

       vorzuleuchten. Der alte Kirchturm, dessen brummende alte

       Glocke sonst unverwandt aus einem alten gotischen Fenster in

       der Mauer listig auf Scrooge herabsah, wurde unsichtbar in den

       Wolken und schlug die Stunden und Viertel mit einem zitternden

       Nachklang, als wenn in dem erfrorenen Kopfe droben die Zähne

       klapperten. Die Kälte wurde immer schneidender. In der

       klapperten. Die Kälte wurde immer schneidender. In der

       Hauptstraße an der Ecke der Sackgasse wurden die

       Gasleitungen ausgebessert, und die Arbeiter hatten ein großes

       Feuer in einer Kohlenpfanne angezündet. Darum herum drängten

       sich einige zerlumpte Männer und Knaben, die über den

       Flammen behaglich blinzelnd s ich die Hände wärmten. Aus der

       eisernen Pumpe, sich selbst überlassen, floß ungehindert Wasser

       aus, aber bald war es zu Eis erstarrt. Der Lichtschimmer der

       Läden, in deren Fenstern Stechpalmenzweige und Beeren in der

       Lampenwärme knisterten, rötete die bleichen Gesichter der

       Vorübergehenden. Die Gewölbe der Geflügel-und

       Materialwarenhändler sahen aus wie ein glänzendes, fröhliches

       Märchenland, und es schien fast unmöglich, damit den Gedanken

       an eine so langweilige Sache wie Kauf und Verkauf zu

       verbinden. Der Lord Mayor gab in den innern Gemächern des

       Mansion House seinen fünfzig Köchen und Kellermeistern

       Befehl, Weihnachten zu feiern, wie es eines Lord Mayors würdig

       ist, und selbst der kleine Schneider, den er am Montag vorher

       wegen Trunkenheit und blutrünstiger Äußerungen in der

       Öffentlichkeit mit fünf Shil ing gestraft hatte, rührte den Pudding

       für morgen in seinem Dachkämmerchen, während seine magere

       Frau mit dem Säugling auf dem Arm wegging, um das Roastbeef

       zu kaufen.

       Immer nebliger und kälter wurde es, durchdringend, schneidend

       kalt. Wenn der gute, heilige Dunstan die Nase des Gottseibeiuns

       nur mit einem Hauch von diesem Wetter gefaßt hätte, anstatt

       seine gewöhnlichen Waffen zu gebrauchen, dann hätte er wohl

       seine gewöhnlichen Waffen zu gebrauchen, dann hätte er wohl

       recht gebrüllt. Der Inhaber einer kleinen, jungen Nase, an der die

       hungrige Kälte biß und nagte, wie Hunde an einem Knochen,

       legte sich an Scrooges Schlüssel och, um ihn mit einem

       Weihnachtsliede zu erfreuen. Aber beim ersten Ton des Liedes

       ergriff Scrooge das Lineal mit einer solchen Heftigkeit, daß der

       Sänger voll Schrecken entfloh und das Schlüssel och dem Nebel

       und dem noch verwandteren Frost