Название | DER KAMPF UMS GLÜCK |
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Автор произведения | Mijo Peša |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783753191331 |
Mijo Peša
DER KAMPF UMS GLÜCK
MARCO PERY
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Erster Teil
MIJO PEŠA
DER KAMPF UMS GLÜCK
Inhaltsverzeichnis
Titel
ERSTER TEIL
ZWEITER TEIL
DRITTER TEIL
VIERTER TEIL
FÜNFTER TEIL
WIDMUNG
Für meine liebe, verstorbene Mutter Rozina
und meine lieben Kinder Mišel und
Monija. Euch sei dieses Buch gewidmet!
1
August 1950. Im Herzen von Bosnien befand sich das Dorf Čukle, das sich aus vielzähligen Weilern zusammensetzte. Der Weiler Bare war einer davon. Im Zentrum von Bare befand sich das Haus von Niko Pery und seiner Ehefrau Jage. Das war ein klassisches Zweizimmerlehmhaus dieser Zeit und Gegend. Die Schindeln, mit denen es bedeckt wurde, waren verzogen und so gut wie verfault. Das Ehepaar hatte fünf Söhne und eine Tochter, die bereits verheiratet war. Ihr jüngster Sohn Gabriel war erst fünf Monate alt. Die Familie Pery war ansonsten sehr entgegenkommend und gastfreundlich. In ihr Heim kamen sehr gerne alle Durchreisenden und Nachbarn vorbei. Der 50-jährige Niko war groß, füllig und ein sehr starker Mann. Sein Haar war ganz grau. Er hatte große, schwarze Augen und ein strenges Aussehen. Niko war der einzige Bewohner des Weilers, der sein Brot in hiesigem Bergwerk verdiente. Also war er Bergarbeiter. Obwohl er wenig verdiente, war er der Ansicht, dass dieses Gehalt seiner Familie, die er sehr liebte, Lebenssicherheit garantiert. Er war sehr gutmütig und entschlossen. Seine schwarzhaarige Ehefrau war ebenfalls groß, jedoch war sie zu dünn und auf irgendwelche Weise zu zart. Sie war eine 48-jährige Hausfrau, die eigentlich ein Schatten war, der blind seinem Gebieter folgte. Ihre Stimme erhob sie nur, wenn es sich um ihre Söhne handelte. Jage war eine besonnene und kluge Frau. Deshalb wurde sie von allen Bewohnern des Dorfes und des Weilers geachtet und geliebt. Sie saß am Tisch im Blumengarten und nickte nachdenklich. Ihr Mann setzte sich neben sie, küsste sie auf die Wange und fragte: >>Was quält dich, Jage?<<
>>Ja, Niko, obwohl ich weiß, dass es sehr viel Geld kosten wird, und wir sonst nicht so viel haben, müssen wir trotzdem ein neues Haus bauen.<< Mit der Handoberfläche wischte sich Jage den Schweiß von der Stirn.
>>Du hast recht, Jage. Es geht um viel Geld und Entbehrungen, aber es hat Priorität. Wir müssen sogar ein großes Haus bauen. Unsere Söhne wachsen langsam. Bald wird jeder von ihnen ein eigenes Zimmer brauchen. Markan ist schon achtzehn Jahre alt. Falls er zufälligerweise heiraten sollte, muss er mit seiner Frau ein eigenes Zimmer haben.<<
>>Wir müssen auch Betten und eine Couch kaufen. Hm? Vielleicht auch Teppiche und neues Geschirr.<<
>>All das machen wir. Es ist an der Zeit, dass wir uns von diesem alten Haus und den Strohsäcken verabschieden und mit unseren Kindern ein neues Leben anfangen. Glaub mir, manchmal schäme ich mich, wenn Gäste zu uns kommen und sehen, wo wir leben.<<
Das Ehepaar schaute den schwarzhaarigen, schlanken und schön angekleideten Mann an, der direkt auf sie zuging. Er war mittlerer Figur und hatte einen weißen Teint. Man konnte sehen, dass er intelligent und belesen ist. Beim Gehen betrachtete er mit seinen schwarzen, durchdringenden Augen Niko, Jage und ihr heruntergekommenes Haus. Es war der 40-jährige Rudolf Pery, ein enger Verwandter der Familie. Rudolf hatte die Mittelschule und eine höhere Schule abgeschlossen und wurde Kommunist. Er lebte in Travnik, wo er als Kommunist viele wichtige politische Funktionen in der Gemeinde ausübte. Das wussten alle Bewohner des Dorfes und deshalb waren sie stolz auf ihn. Vor einem Jahr kam es zum Konflikt mit seinen politischen Kollegen, die ihn einen Verräter nannten und ihn einfach aus der Gemeinde und aus deren kommunistische Partei warfen. Darüber sprachen alle, aber niemand kannte die ganze Wahrheit. Dieses Ereignis wirkte sich schockierend auf all seine Bekannten und vor allem auf seine Familienangehörigen aus. Rudolf hielt nicht viel von ihrer Meinung, da er genau wusste, wie viel sie wussten, was sie sahen und wie sie darüber dachten. Darüber hinaus liebte er dieses Land und diese Menschen.
>>Willkommen zu Hause, mein lieber Verwandter<<, begrüßte ihn Niko.
>>Danke für den Empfang.<< Rudolf setzte sich auf die Bank. >>Nirgendwo erholten sich meine Seele und meine Augen so gut wie hier. Hier ist alles, was meinem Herzen nahe ist. Aber Niko, sag mir, wie es dir geht und wie es mit der Arbeit läuft.<<
>>Alles in allem ist es nicht schlecht. Heute hatten wir eine Versammlung, die von unserem Chef geleitet wurde. Diskutiert wurde über unsere Firma, über die Zukunft, über unseren neuen, großen Staat Jugoslawien und den Sozialismus. Ich muss ganz ehrlich gestehen, dass ich begeistert bin. In unserer Firma werden wir alles selber entscheiden können, weil sie in unseren Händen sein wird. Dieses Jahr hat für uns eine besondere Bedeutung, da sie uns Selbstverwaltung gebracht hat. Das freut mich über alles.<<
Rudolf runzelte die Stirn. >>Ja, ja. Sehr schöne Vorstellung.<<
>>Was ist, mein lieber Verwandter? Passt dir etwas nicht?<<
>>Wenn dir in dieser kommunistischen Gesellschaft und in deiner Firma alles passt, passt es mir auch. Dennoch interessiert mich, ob dein Lohn zumindest annähernd deinen Bedürfnissen entspricht.<<
>>Das geht nicht so schnell. Wir sind erst am Anfang. Unser Staat und der Sozialismus müssen sich zuerst weiter entwickeln. Und doch, wenn wir schon bei meinem Verdienst sind, gebe ich freimütig zu, dass ich unzufrieden bin. Bereits im nächsten Jahr plane ich den Betrieb zu wechseln. Ich hoffe, dass ich in einem Bergwerk in Zenica eine Beschäftigung finden werde, wo ich fast doppelt so viel verdienen könnte. So werde ich all meine finanziellen Probleme lösen können. Unser Haus ist vollkommen abgenutzt. Ich will für meine Familie ein neues, großes Haus bauen. Du weißt doch, dass meine Familie und ich nicht nur von meinem Verdienst leben, sondern auch