Название | Aus bescheidenen Anfängen |
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Автор произведения | Zac Poonen |
Жанр | Документальная литература |
Серия | |
Издательство | Документальная литература |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783847695325 |
Große Türen drehen sich in kleinen Angeln.
7. Die Taufe im Heiligen Geist
Anfang 1963 wurde ich zum Flottenstützpunkt in Cochin abkommandiert. Ich hatte das Wort Gottes mehr als zwei Jahre lang ernsthaft studiert und hatte mir eine ziemlich gute Kenntnis davon erworben – gut genug, um bei den Versammlungen in der Gemeinde zu predigen. Aber ich stellte einen großen Mangel an Kraft in meinem Dienst fest. In der Gemeinde, die ich besuchte, studierten wir die Bibel, aber es war wie das Studium eines Geschichtsbuches – alles intellektuell! Auch die Botschaften, die ich in Gemeindeversammlungen hörte, waren schwer und langweilig, es fehlte ihnen die Frische und das Feuer des Heiligen Geistes.
Jesus sagte einmal zu den Sadduzäern, dass sie weder die Schrift noch die Kraft Gottes kannten (Mt 22,29). In meinem Falle kannte ich die Schrift – in einem bestimmten Ausmaß –, aber ich kannte sicherlich nicht die Kraft Gottes. Jesus sagte seinen Jüngern, dass sie nur dann Kraft erhielten, wenn sie mit dem Heiligen Geist getauft würden (Apg 1,5.8). Aber ich stellte fest, dass verschiedene christliche Kirchen zu diesem Thema Unterschiedliches lehrten. Einige lehrten, dass jeder wiedergeborene Christ bei der Neugeburt automatisch mit dem Heiligen Geist getauft wurde, ob er das nun erkannte oder nicht. Andere lehrten, dass man den Herrn nach der Wiedergeburt spezifisch suchen müsste, um mit dem Heiligen Geist getauft zu werden. Ich war verwirrt. Aber ich sah, dass Jesus selbst mit dem Geist getauft wurde, bevor er seinen Dienst begann (Apg 10,38). Wie viel mehr brauchte ich das dann! Jesus sagte auch, dass aus jedem, der an ihn glaubte, Ströme lebendigen Wassers fließen würden. Aber ich stellte fest, dass aus mir nur ein Rinnsal floss. Ich erkannte, dass mir etwas fehlte. Daher entschied ich mich, Gott zu suchen, um diese Kraft zu bekommen, ohne mich in einem theologischen Argument über den Heiligen Geist zu verzetteln. Ich wollte die Ströme haben.
Ich besuchte eine Reihe von charismatischen Gemeinden, die den Dienst des Heiligen Geistes betonten, um zu sehen, ob sie mir helfen könnten. Sie waren sehr eifrig, aber ich war von vielem, was ich in ihrer Mitte sah, enttäuscht. Es gab eine Menge Lärm und Gefühlsbetontheit, aber kaum irgendeine Betonung vom Sieg über die Sünde oder Christusähnlichkeit im Charakter (der Heilige Geist ist gekommen, um uns in erster Linie diese Dinge zu geben). Viele ihrer Pastoren schienen auch große Liebhaber von Geld zu sein! Ein Pastor forderte mich auf, das Wort „Halleluja“ immer wieder zu wiederholen, wenn ich mit dem Heiligen Geist getauft werden wollte! Ich weigerte mich, da ich wusste, dass dies nicht die Art und Weise war, wie die Apostel die Taufe im Heiligen Geist empfangen hatten. All das war sicherlich nicht die Fülle des Geistes, die ich suchte. Aber die Fälschung war für mich ein Beweis, dass der echte „Gegenstand“ wertvoll sein muss – denn die Menschen fälschen nur wertvolle Dinge! Ich sagte Gott, dass ich das, was ich in diesen Gruppen sah, NICHT wollte, sondern ich wollte die echte Taufe im Heiligen Geist, welche die Apostel zu Pfingsten erhielten. Und ich betete jeden Tag inbrünstig darum.
Ich sah in der Heiligen Schrift, dass Jesus mit dem Geist gesalbt wurde, als er die Entscheidung traf, sich im Wasser taufen zu lassen – was ein Symbol dafür war, dass er den Weg des Todes des selbstzentrierten Lebens wählte. Der Herr zeigte mir dann, dass das geisterfüllte Leben eng mit dem Weg des Kreuzes verbunden war. Er sagte mir, dass seine Kraft stets auf mir ruhen würde, wenn ich allezeit den Weg des Kreuzes wählte.
Gott erfüllte mich damals mit seinem Geist. Es gab keine physische Manifestation. Aber ich fand danach in meinem Dienst eine Frische, eine Freiheit und eine Kühnheit. Ich fing an, die Gabe des prophetischen Redens zu erfahren – andere zu erbauen, zu ermutigen und herauszufordern (1Kor 14,3). Ich liebte Jesus noch inbrünstiger und sehnte mich danach, ihm von ganzem Herzen zu dienen. Der Weg des Kreuzes wurde für mich kostbar. Und ich hatte eine brennende Leidenschaft, andere Menschen zu Christus zu führen. Zu diesem Zeitpunkt redete ich nicht in Zungen. Das kam 11 Jahre später.
Was ich erlebte, war nur ein Beginn. Seit damals musste ich immer wieder mit dem Heiligen Geist erfüllt werden. (Wir lesen in der Apostelgeschichte von drei Anlässen, wo Petrus mit dem Geist erfüllt wurde). Ein Becher, eine Quelle und ein Strom können alle voll sein. Doch die Kapazität eines jeden ist unterschiedlich. Wenn unsere Kapazität wächst, müssen wir erneut gefüllt werden. Damals war meine Kapazität nur die eines Bechers – aber er war voll und lief über! Er würde in späteren Jahren zu einem Strom anschwellen.
8. Eine weite, offene Tür
Viele junge Menschen beschweren sich, dass ältere Brüder sie daran hindern, in der Gemeinde einen Dienst zu haben. Aber ein Dienst wird uns vom Herrn und nicht von Menschen gegeben. Wenn der Herr entschieden hat, dich zu salben und dir einen Dienst zu geben, kann kein Mensch Gottes Zweck für dein Leben verhindern. Er selbst wird für dich die richtige Tür – zu richtigen Zeit – auftun. Du musst dich nirgendwo durchdrängeln und du musst nicht herumgehen und Menschen bitten, dir einen Dienst zu geben! Und du wirst dich nie beklagen müssen, dass jemand dich gehindert hat, einen Dienst zu haben. Es ist der Herr Jesus, der den Schlüssel zu jeder Tür des Dienstes hat (Offb 3,7-8), und er kann sie für uns öffnen, genauso wie die automatischen Türen, die sich von selbst öffnen, sobald wir uns ihnen nähern. Wir brauchen nichts zu tun, um diese Türen zu öffnen! Ein Grund, warum Gott vielen jungen Menschen keinen Dienst gibt, liegt darin, dass sie nicht in erster Linie ihn suchen, sondern einen Dienst – und noch dazu, um Ehre für sich selbst zu erhalten.
Im Jahre 1963 war ich 23 Jahre alt und seit vier Jahren bekehrt. Die Ältesten in meiner Gemeinde erlaubten mir nicht, in den Versammlungen zu predigen, weil sie mich für zu jung und zu unerfahren hielten. So pflegte ich die Häuser von Namenschristen und neue Gläubigen an abgelegenen Orten (wo niemand hingehen wollte) zu besuchen und hielt in ihren Häusern jede Woche für drei bis vier Personen Bibelstudien ab. Auf diese Weise lernte ich zuerst das Wort Gottes zu predigen.
Im August 1963 hatte ich Urlaub von der Marine und entschied mich, die Hebron-Gemeinde in Hyderabad zu besuchen, um mit dem dortigen Volk Gottes Gemeinschaft zu haben. Hebron war die Hauptquartiersgemeinde von Bruder Bakht Singh, der der bekannteste Gemeindeleiter in Indien war. Aber er selbst war nicht in Hyderabad, als ich dorthin fuhr. Am Sonntagmorgen bat mich der Älteste in der Hebron-Gemeinde während der Konferenz die Hauptbotschaft zu geben. Ich hatte bei einigen kleineren Versammlungen in ihrer Gemeinde in Madras gesprochen, und er muss von irgendeinem Segen gehört haben, der aus diesen Versammlungen resultierte. Aber die Gemeinde in Hyderabad war eine große mit über 1000 Mitgliedern und ich hatte noch nie vor einer so großen Menschenmenge gesprochen.
Als ich den Herrn um ein Wort bat, fühlte ich mich gedrängt, über das Thema, ein aufopferungsvolles Leben zu führen, zu sprechen. Daher sprach ich an diesem Morgen darüber, „dem Herrn ein Opfer darzubringen, das uns etwas kostet“, basierend auf Davids Worten in 2. Samuel 24,24. An diesem Morgen lag eine ungewöhnliche Salbung auf der Botschaft und ein Geist der Buße und der Erweckung erfasste die Menschen in dieser Versammlung. Ich war von dem, was ich sah, überrascht. Als der Älteste sah, was der Herr getan hatte, kündigte er sogleich an, dass es zwei weitere besonderen Versammlungen – an diesem Abend und am nächsten Morgen – mit mir als Redner geben würde. Die Halle war bei diesen beiden Treffen packend voll. Das war für Versammlungen an Werktagen sehr ungewöhnlich. Gottes Salbung war bei beiden Versammlungen erneut kraftvoll gegenwärtig. Ich war erstaunt, die Bewegung Gottes zu sehen, denn ich hatte eine solche Erweckung noch nie zuvor erlebt.
Ich verließ Hyderabad am nächsten Tag und fuhr nach Madras, wo ich Bruder Bakht Singh traf. Er hatte von der Erweckung gehört und fragte mich, warum ich zu einer solchen Zeit von Hyderabad abgereist war, statt dort zu bleiben und mit den Erweckungsversammlungen fortzufahren. Aber ich war jung, mit Erweckung nicht vertraut und wusste nicht, was ich tun sollte. Diese Erfahrung ermutigte mich jedoch zu glauben, dass Gott mich in seinem Dienst gebrauchen möchte. Als sich die Nachricht über die Erweckung