Название | Lost Spirit |
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Автор произведения | Serena S. Murray |
Жанр | Языкознание |
Серия | Lost Spirit - Found Soul |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783753198538 |
„Nach dem Sport lade ich dich zu einem Eisbecher ein und du erzählst mir genau, wie es dazu kam, dass Pete dich markiert hat.“
„Wir haben jetzt Sportunterricht?“, fragte Maddie freudig erregt. Auf Cassys verwirrten Blick hin fügte sie hinzu: „Ich habe meinen Stundenplan verlegt, glaube ich.“
„Seit wann stehst du auf Sport? Zumal heute Ausdauerlauf dran ist.“ Cassys Verwirrung sagte ihr, dass sie als Mensch wohl ein Sportmuffel war. Aber jetzt musste sie sich richtiggehend auf die Lippen beißen. Rennen war ein super Training und sie konnte etwas überschüssigen Stress loswerden. Dummerweise hatte sie nicht damit gerechnet, dass das noch einigen mehr auffallen würde. Um genau zu sein, der gesamten Klasse und der Lehrerin. Nach der zwanzigsten Runde um den Platz musste sie sogar so tun, als atmete sie schwer. Milena sah sie giftig an, immer dann, wenn Maddie sie überholte. Es juckte sie in den Füßen, schneller zu laufen und wie früher einen kleinen Wettstreit zu beginnen. Aber sie zügelte sich und zehn weitere Runden später musste sie nicht mehr vortäuschen, dass das Rennen sie anstrengte. Schweiß lief ihr den Rücken hinunter. Und eine weitere Erkenntnis traf sie wie ein Schlag. Sie hatte sich gestern Nacht nicht sehr lang verwandeln können. Heute war ihre Wölfin da, aber etwas trennte sie. Man könnte es wohl als eine Art Vorhang bezeichnen. Und das hatte Auswirkungen auf ihren Körper. Sie roch noch immer gut, sah besser im Dunkeln, als es ein Mensch konnte. Doch ihre Kraft war nichts im Vergleich zu vorher. Durch ihre Gedanken abgelenkt, bemerkte sie nicht, wie sich der Himmel verdunkelte. Erst als die Schüler vor ihr stehen blieben, verlangsamte sie ihr Tempo, bis sie neben Cassy stehen blieb. Die Schule befand sich am Waldrand und bot einen guten Blick über die Baumwipfel. Von dort hörten sie knackende Geräusche, Vögel stoben kreischend in den Himmel und sie sahen, dass einige der größten Bäume im Wald einfach umfielen. Ein gellender Schrei zerriss die angespannte Luft. Kurz darauf rannten einige Schüler aus dem Wald auf den Sportplatz zu. Die zuvor gerauchten Zigaretten hatten sie wohl auf ihrer Flucht fallen lassen. Maddie und alle anderen auf dem Platz sahen dabei zu, wie eine Staubwolke aus dem Wald auf sie zurollte.
„Was ist das?“, fragte Cassy zu Tode erschrocken. Doch anders als die Menschen um sie herum spürten die Wölfe, dass diese Wolke nicht normal war. Maddie riss Cassy auf den Boden, zur gleichen Zeit, als sich auch die Wandler auf den Boden warfen. Die Menschen folgten ihrem Beispiel nur wenige Sekunden später. Für einen Mitschüler war das jedoch zu spät. Er war der Wolke am nächsten und wurde durch geballte Energie in die Luft geschmissen. Er flog so dicht an Maddie vorbei, dass sie im liegen nach seiner Hand griff. Das Motto ihrer Mutter lautete, dass niemand zurückgelassen wurde. Und genau das ging ihr durch den Kopf, als sie die Hand zu fassen bekam und mit einem kräftigen Ruck dafür sorgte, dass der Junge auf dem Boden aufschlug. Er trug noch die Überreste einer Brille auf der Nase, doch ohne Gläser. Energie rollte über sie hinweg, presste sie auf den Boden oder riss sie mehrere Meter fort. Der Junge schrie, was Maddie nur an seinem offenen Mund erkannte, als er etwa drei Meter nach hinten geschleudert wurde. Mit der Hand klammerte er sich schließlich am Zaun fest. Maddies Wölfin heulte aus der Tiefe ihrer Seele und ihr gesamter Körper zitterte. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis die Energie so schwach wurde, dass die Lehrer sie schreiend aufforderten, ins Schulgebäude zu laufen. Ohne zu murren und zu meckern folgten alle den Anweisungen. Noch während sich das Schultor hinter Maddie schloss, sank sie neben Cassy an der Wand auf den Boden. Ihre Haare waren zerzaust und ihr Körper wies überall Schrammen auf. Ihr malträtierter Körper protestierte, als sie sich die Haare aus dem Gesicht strich, während sie die Menschen und Wandler um sich herum musterte. Allen schien es abgesehen von dem Schreck gut zu gehen. Sie selbst war wohl mehr mitgenommen, weil sie noch vom Kampf mit dem Wolf im Wald gezeichnet war.
„Was im Namen der Orakel ist das da draußen?“, wiederholte Cassy ihre Frage von vorhin. Maddie schaute aus einem Fenster, dass extra dick war, um der Kraft junger Wandler standzuhalten.
„Magie“, flüsterte Maddie als Antwort, während sie vor dem Fenster Funken, Tische und fast bis zur Unkenntlichkeit zerstörte Stühle fliegen sah.
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