Название | Kapitale Geldideen |
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Автор произведения | I. Vemaro |
Жанр | Сделай Сам |
Серия | |
Издательство | Сделай Сам |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783742764416 |
Ausstellungen.
Einige Firmen und öffentliche Einrichtungen haben dagegen zwar schon etwas
vorgesorgt und geben Essensmarken aus, aber in vielen Gaststätten und Kantinen
ist doch auch für Besucher des Hauses gesorgt, die dann zwar etwas mehr zahlen
müssen als die eigentlichen Betriebsangehörigen, aber doch entschieden weniger
als in der nebenan liegenden Gaststätte.
Manchmal ist es nützlich, sich wegen einer Information, eines Verkaufsgespräches
oder einer Stellenanfrage kurz vor Mittag zu melden. Der Hinweis auf den
knurrenden Magen führt meistens zur Einladung zu einem preiswerten oder gar
kostenlosen Mittagsmahl (oft als Entschädigung gedacht für die nicht zustande
gekommene Einstellung).
Selbst wenn keine solche Einladung vorliegt, kann der Gang zur Kantine lohnend
sein, weil - wenn man sich ein Tablett zur Selbstbedienung schnappt - man so
schnell gar nicht auffällt. Die Ausrede, dass man auf einen Sachbearbeiter wartet,
der leider erst nach dem Essen eintreffe, ist dann meistens Grund genug, eine
billige Mahlzeit zu bekommen.
Es soll schon Leute gegeben haben, die sich unter der Vorspiegelung "Tester vom
Gastronomieverband" zu sein, durch die Lokale gegessen haben. Aber dazu
gehört doch schon eine Portion Unverfrorenheit und manche Wirte reagieren,
wenn die Sache auffliegt - mangels entsprechenden Ausweises - ausgesprochen
sauer. Andererseits sind gewiefte "Tester" so klug, nach dem Mahl zu fragen, was
die Sache denn kosten soll, weil meistens die Geschäftsführer abwinken und in der
Hoffnung auf gute Kritik auf Bezahlung verzichten.
Auch Reporter, die "einen Bericht über die besten Gaststätten der Stadt" schreiben
wollen, können damit rechnen, dass sie sich kostenlos oder mindestens
kostengünstig füllen dürfen, sollten aber entsprechendes Material zur Hand haben
und irgendeine "Kulinarische Zeitschrift" auf den Tisch legen. Sofern nicht gesagt
wird, dass man für gerade dieses Blatt tätig ist, kann später auch kein
Geschäftsführer eine böse Absicht unterstellen, zumal wenn der "Tester" noch
nach der Rechnung fragt.
Preiswert und meistens völlig kostenlos speist man zudem in den
Verpflegungsstätten der christlichen Gemeinschaften, bei Heilsarmee und
Bahnhofsmission und bei festlichen Veranstaltungen, zu denen viele Gäste
gehören. So gibt es immer wieder einige recht unverfrorene Leute, die sich an
Begräbnissen der High Society beteiligen, um danach am grossen
Leichenschmaus teilzunehmen, da von den vielen Gästen einer den anderen nicht
kennt. Desgleichen trifft man sich dann auch auf Hochzeiten oder Firmenfesten mit
grosser Gästebeteiligung. Hier kommt es eben auf das feste Auftreten an.
Preiswert essen und sich langfristig verpflegen können Sie sich übrigens auch
durch einen lohnenden Einkauf bei der Bundeswehr. Das hört sich dann etwa wie
folgt an: Ein Kilo Cervelatwurst für DM 9,89. Tilsiter Käse für DM 6,69 das Kilo. 250
Gramm Mehl für 38 Pfennige. Sie meinen, das wären Traumpreise? Doch diese
Top-Angebote stimmen wirklich.
Allerdings kannten bisher nur Eingeweihte diese tollen Einkaufsmöglichkeiten: die
Standortverwaltungen der Bundeswehr im gesamten Bundesgebiet. Da gibt es
keine Werbeanzeigen zum Einkauf, kein Reklameschild vor der Tür. Trotzdem: Alle
Standortverwaltungen verkaufen halb- oder vierteljährlich die jeweils eingelagerte
Krisen-Verpflegung.
Die steht bereit, wenn im Ernstfall plötzlich einmal Reservisten in die Kasernen
gerufen werden und der Verpflegungsbedarf grösser wird. Von Zeit zu Zeit wird
dieser Ueberschuss verkauft, damit neue Ware eingelagert werden kann. Das
geschieht dann ohne Profit, fast zum Selbstkostenpreis.
Ein Verkaufsangebot der Standortverwaltung Kiel sah vor einiger Zeit
folgendermassen aus:
- 400 Gr.-Dose Jagdwurst: DM 2,66.
- Heringsfilet in verschiedenen Saucen (115 ml): 78 Pfg.
- Eine Kilo-Packung Eier-Makkaroni: DM 1,91.
- Rieseneimer Gewürzgurken: DM 9,50.
- Schmelzkäse: DM 5,99 pro Kilo.
- Bratklops mit Sauce (1500 gr): DM 6,26.
Diese Angaben sind natürlich ohne Gewähr und zeitlich wie örtlich variabel.
Allerdings: Verkauft wird der Überschuss nur an Sammelbesteller, das heisst nur in
grösseren Mengen (Wert ab ca. DM 300,-- pro Einkauf). Mit kleinen Einzelkäufern
gibt man sich beim Bund nicht ab.
Die halb- oder vierteljährlich erfolgenden Verkäufe müssen telefonisch bei Ihrer
nächsten Standortverwaltung erfragt werden. Die Rufnummern stehen unter der
Bezeichnung "Bundeswehr, Standortverwaltung oder Standortvermittlung" im
Telefonbuch. Wo das nicht der Fall ist, hilft Ihnen sicher die Telefonauskunft weiter.
Lassen Sie sich Ort, Zeit, Art der zum Verkauf kommenden Waren usw. mitteilen.
Wenn Sie selbst Einkäufe in dieser Grössenordnung nicht tätigen wollen oder
können, benachrichtigen Sie Ihre Freunde, Nachbarn, Betriebs-Kollegen oder
Klubmitglieder und nutzen Sie gemeinsam die Chance, sich preiswert mit
Lebensmitteln einzudecken.
Übrigens: Manche der Standortverwaltungen geben von Zeit zu Zeit auch
Überschüsse anderer Art - wie Bundeswehrkleidung, Schuhe, Schlafsäcke,
Ausrüstungsgegenstände usw. - zu günstigen Bedingungen ab. Zwar werden diese
Waren am liebsten den teilweise schon etablierten Grossaufkäufern überlassen,
aber auf diese Weise können Sie auch mit diesen Unternehmen in Verbindung
treten und dort so manchen für Sie interessanten Gebrauchsartikel erwerben (oder
weiterverkaufen). Sie müssen nur einmal danach fragen.
Ein Fahrrad für 50 Mark, Schirme für 5 Mark, Handschuhe für 1 Mark - wo gibt es
denn so etwas? Bei der Deutschen Bundesbahn! Dort werden jeden Monat immer
zur gleichen Zeit Regenschirme, Fahrräder, Kleidung, Schmuck, Teppiche,
Kameras, ja manchmal sogar Fernseher und andere Einrichtungs- und
Unterhaltungsgeräte, bei den jeweiligen Fundbüros versteigert.
Zwar sind die Sachen meistens gebraucht, aber was versteigert wird, muss
dennoch tadellos "in Schuss" sein. Beschädigte Artikel werden nicht angeboten.
Versteigert wird alles, was in Zügen, Schliessfächern oder auf Bahnanlagen
vergessen