Globalisierte Regionalmärkte. Günter Neumann

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Название Globalisierte Regionalmärkte
Автор произведения Günter Neumann
Жанр Зарубежная деловая литература
Серия Globalisierung
Издательство Зарубежная деловая литература
Год выпуска 0
isbn 9783742743336



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in der Politik werden die USA und die asiatischen Tigerstaaten das alte Europa sicherlich in eine nahezu Bedeutungslosigkeit versinken lassen.

      In diesem Buch wird abschließend ein Ansatz für einen möglichen Ausweg aus der zunehmenden digitalen Abhängigkeit der Information und des Handels skizziert.

      Fragen, die im Zusammenhang mit den im Buch behandelten Themen stehen:

      - Gelten noch die alten Lehrbuch-Gesetze für Staatssouveränität und Wirtschaft?

      - Was sind die Ursachen und Folgen der sich dynamisierenden Dominanz einiger Internet-Konzerne?

      - Welche Überlebens-Chancen hat der faire Wettbewerb im globalen Markt?

      - Sind einige wirtschaftsstrategische Ansätze Chinas lehrreich für andere Staaten?

      - Werden persönliche digitale Sprachassistenten die digitale Welt schon bald dominieren?

      - Wird der Marktanteil der großen Internet-Portale weiter wie bisher zunehmen?

      - Gibt es Wege aus der digitalen Abhängigkeit im Online-Markt?

      1.0 Staatsfunktionen

      Prinzipiell lassen sich alle Funktionen eines Staates thematisch den Begriffen Gesetzgebung, Verwaltung und Rechtsprechung zuordnen.

      Durch die Souveränität der Staaten und ihrem Gewaltenmonopol sind diese Staatsfunktionen auch wesentlich für die geltenden Markt- und Kommunikationsgesetze - wie und was und unter welchen Bedingungen etwas produziert, gehandelt und veröffentlicht werden darf.

      Gleiches gilt für die Nutzung persönlicher Daten und deren Veröffentlichung. In diesem Zusammenhang sind die Themen Datenschutz und Daten-Hoheit zu nennen.

      Durch die Internationalisierung der Märkte wirken verstärkt äußere Einflüsse direkt in staatliche Binnenmärkte hinein. Die Reaktionen darauf liegen zwischen einem Willkommen und Entgegenwirken oder können sogar in Handelskriegen enden.

      1.1 Marktregeln und fairer Wettbewerb

      Fairer Wettbewerb ist nicht mit dem Begriff Fair Trade zu verwechseln. Bei dem Produkt-Handel durch Fair-Trade-Organisationen geht es im Wesentlichen um die gerechte Beteiligung der Produzenten am Verkaufspreis. In der Regel sind es Produzenten aus der Dritten Welt, die deutlich besser am erzielten Verkaufspreis

      ihrer Produkte in der ersten Welt beteiligt werden sollen.

      Ein fairer Wettbewerb sollte selbstverständlich auch diesen Aspekt beinhalten und

      zusätzlich folgende Voraussetzungen erfüllen:

      - Transparenz

      - Offenheit

      - Selbstbestimmtheit

      - Verlässliche Wettbewerbsregeln

      - Steuergerechtigkeit

      - Keine Kartelle und Monopole

      - Funktionierende Kontrollinstitutionen

      - Freie und unabhängige Presse

      Aufgabe der der Wirtschaftspolitik ist es, die marktregulierenden Gesetze so zu gestalten, dass sie wettbewerbsgefährdende Marktmachtkonzentrationen und unfairen Handel verhindern sowie einen wirksamen Verbraucherschutz gewährleisten. Gesetze alleine reichen hierzu noch nicht aus, sondern die Einhaltung dieser Gesetze ist auch durch staatliche Institutionen durchzusetzen.

      Hier zeigt sich im globalisierten Handel über Online-Portale bereits eine Schwierigkeit - die direkte Durchsetzbarkeit der eigenen Gesetzgebung endet an den Landesgrenzen.

      Durch die wachsende Macht der international agierenden großen Internet-Portale sehen viele darin eine zunehmende Gefahr für einen fairen Wettbewerb und dadurch eine Gefährdung ihrer Existenz.

      Bereits 2014 schrieb der Vorstandsvorsitzende des Axel-Springer-Medienkonzerns, Mathias Döpfner, an die FAZ einen Brandbrief. Darin wirft er dem Online-Konzern Google vor, einen 'Supra-Staat' zu errichten und beklagte die totale Abhängigkeit seines Verlagshauses von Googles Netzmonopol.

      Döpfner schrieb in seinem Brief an die F.A.Z. und an den Google Vorstandsvorsitzenden Eric Schmidt gerichtet [Link-Verweis-1].

      Hier in Auszügen hier dargestellt:

      Wir haben Angst vor Google.

      Die Diskussion über die Macht von Google ist keine Verschwörungstheorie von Ewiggestrigen. Nach Lage der Dinge wird Ihr Konzern in den verschiedensten Bereichen unseres professionellen und privaten Alltags, im Haus, im Auto, im Gesundheitswesen, in der Robotronik eine führende Rolle spielen. Das ist eine riesige Chance und eine nicht minder große Bedrohung. Die Macht von Google betrifft den ökonomischen und den politischen Wettbewerb. Es betrifft unsere Werte, unser Menschenbild und unsere Gesellschaftsordnung weltweit und – aus unserer Perspektive - vor allem die Zukunft Europas.

      Und weiter:

      Google stelle ein 'globales Netzmonopol' dar, transparente und faire Kriterien im Umgang mit Wettbewerbern gebe es nicht. Die Europäische Kommission zeige sich dem Umgang mit diesem Problem nicht gewachsen.

      Wir – und viele andere – sind von Google abhängig. Von Googles Algorithmen hänge der gesamte Werbemarkt im Internet ab. Der Google-Gründer und Großaktionär Larry Page, träumt von einem Ort ohne Datenschutzgesetze und ohne demokratische Verantwortung. Und: Plant Google allen Ernstes den digitalen Suprastaat, in dem ein Konzern seinen Bürgern selbstverständlich nur Gutes und natürlich nichts Böses tut?

      2014 Rainer Brüderle - Zerschlagt Google [Link-Verweis-2]:

      Die neuen, digitalen Feudalherren erheben moderne Brückenzölle von Unternehmen, die auf die Suchmaschinen oder die App-Stores angewiesen sind. Die Verlage oder die Musikindustrie können heute schon ein Lied davon singen. Andere Branchen bis hin zu unserer stolzen und erfolgreichen Autoindustrie werden folgen.

      Birkenstock kündigt 2017 Vertrag mit Amazon [Link-Verweis-3]:

      Aufgrund von fortgesetzter Markenrechtsverletzungen auf der Amazon-Plattform kündigte der der bekannte Schuhhersteller Birkenstock seine Kooperation mit Amazon.

      Die Begründung war:

      Das Angebot von Produktfälschungen bei Amazon widerspreche einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit. Der weltweit größte Online-Händler ist nicht mit dem nach unseren Maßstäben erforderlichen Engagement an einer vertrauensvollen Beziehung und dem Schutz unserer Kunden vor Irreführung und Täuschung interessiert.

      Die kurzgefasste Reaktion von Amazon darauf war wohl unbefriedigend:

      Amazon duldet keine gefälschten Produkte und deren Angebot auf Amazon Marketplace ist laut unseren Teilnahmebedingungen nicht erlaubt.

      Hamburg 2018 Online-Marketing [Link-Verweis-4]:

      Auf der Hamburger Online-Marketing-Rockstars-Konferenz äußert sich Philipp Westermeyer zu Google, Apple, Facebook und Amazon:

      Google, Apple, Facebook und Amazon beherrschen die weltweite Digitalwirtschaft nach Belieben. Wie sollen Gründer und andere Wettbewerber da mithalten?

      Auf einen Firmenwert von zusammengerechnet 2,4 Billionen US-Dollar bringen es Google, Apple, Facebook und Amazon aktuell. Ein Wertzuwachs von mehr als 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr - damit mehr als das Doppelte aller Konzerne im Dax.

      2017 Amazon soll eigene Zulieferer um Geld und Ware bringen [Link-Verweis-5]:

      Nicht bezahlte oder