Название | Horoskope deuten |
---|---|
Автор произведения | Beate Helm |
Жанр | Сделай Сам |
Серия | |
Издательство | Сделай Сам |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783738001082 |
Marie war Klassenbeste und schloss ebenso wie ihre Geschwister das Gymnasium ab. Leider war für Frauen der Hochschulzugang versperrt (Merkur/Saturn, Jupiter/Saturn). Sie durfte wie ihre Schwestern nicht studieren. Da das Einkommen des Vaters so gering war, mussten die Kinder durch Nachhilfestunden ein Zubrot verdienen. Das taten sie in reichen Familien, die sie wenig beachteten, was oft sehr demütigend war. Daneben lernten und lehrten sie an einer sogenannten Fliegenden Universität (Wassermann-Jupiter). Diese hat zum Ziel, durch heimliche Wissensweitergabe ein geistiges Kapital in Polen als Gegenpol zu der unterdrückenden Besatzung aufzubauen und damit eine geistige gehobene Schicht innerhalb dieser Kontrolle und Unterdrückung zu schaffen.
Bronia, ihre engste Schwester, und Marie schlossen einen Pakt (Pluto in 3). Bronia sollte nach Paris und an der Sorbonne studieren, was durch Marie, die dafür eine Stelle als Erzieherin (Mond in 2, Sonne in 9) annahm, und den Vater mühsam finanziert werden sollte. Wenn Bronia dann mit ihrem Studium fertig war, wollte Marie nachkommen und durch sie einen Universitätsbesuch ermöglicht bekommen.
Wieder brach eine sehr harte Zeit für Marie an (Saturn-Betonung). Sie musste sich von dem geliebten Vater und ihren Geschwistern trennen und auf dem Land als Gouvernante bei reichen, aber geistig nicht gerade inspirierenden Leuten arbeiten. Die Arbeit in Warschau selbst brachte zu wenig ein, um das Studium ihrer Schwester zu finanzieren.
Marie litt unter dem Mangel an geistiger Erweiterung (Schütze-Merkur/Saturn) und brachte sich mit uralten Büchern als Autodidaktin (auch Merkur/Saturn) Mathematik und Physik bei. Auch überlebte sie ihre Seelenqualen des Alleinseins durch das Schreiben von Gedichten (Fische-Mond). Trotz dieser misslichen, deprimierenden Lage verlor sie ihren Lebensmut nicht (Sonne in 9, Jupiter in 1) und startete sogar eine heimliche Unterrichtung von Kindern der Bauern und Dienstmädchen. Sie lehrte sie Lesen und Schreiben als ihren bescheidenen Beitrag zur geistigen Weiterentwicklung ihres Landes und gegen die Unterdrückungsmaßnahmen der Besatzer.
Zurück in Warschau wollte sie zuerst das Angebot Bronias, nach Paris zu kommen, nicht annehmen. Ihre Schwester hatte ihr Studium fast abgeschlossen und war inzwischen mit einem Wissenschaftler verheiratet. Marie wollte auf das Studium verzichten (Merkur/Saturn, Jupiter/Saturn) und machte als schwachen Ersatz dafür ihre ersten physikalischen Versuche (Jupiter/Uranus) in einem heimlich eingerichteten Warschauer Labor. Nun endlich spürte sie wieder ihre tief innen brodelnde Berufung zur forschenden Wissenschaft (Pluto in 3; MC im Skorpion; Sonne/Pluto in 9). Sie wollte endlich lernen und forschen und gestand sich ihre zwischenzeitlich verdrängte geistige Leidenschaft ein.
Marie folgte nun doch dem Angebot Bronias und machte sich auf den Weg nach Paris. Nachdem sie anfangs bei ihrer Schwester gelebt hatte, bezog sie winzige Wohnungen in der Nähe der Universität, um vollkommen ihre Ruhe zu haben. Sie führte ein absolut klösterliches (Mond in Fischen) Leben, in dem sie nun ihre Saturnkraft nicht mehr als Einschränkung von außen erleben musste, sondern sie als extrem fleißige, ausdauernde und äußerst konzentriert arbeitende Studentin (Merkur/Saturn, Jupiter/Saturn) entfalten konnte.
Sie sparte so sehr, dass sie Schwächeanfälle bekam aufgrund des wenigen Essens, das sie zu sich nahm (Venus/Saturn). Ihre Unterkünfte waren eng, kaum möbliert und kalt. Ihr Leben war Verzicht (AC Steinbock, 4 Planeten in 10), um dafür ihrem Drang nach Wissen (Widder in 3, Schütze-Merkur) und Studium (Jupiter in 1, Sonne in 9), ihrer Liebe zur Totalität in ihrem Tun (Skorpion-Sonne, -Venus, -Mars, -Saturn; Lilith im Steinbock in 1) mit aller Kraft nachkommen zu können.
Sie leistete (10. Haus) wie eine Besessene (Skorpion) Arbeit, um ihre hochgesteckten Ziele zu erreichen (AC Steinbock, Saturn und drei weitere Planeten in 10, Lilith im Steinbock). Und es gelang. Sie wurde Erste im physikalischen Lizentiat (eine Art Zwischenprüfung) und Zweite im mathematischen.
Hier ein Zitat aus einem Gedicht Maries: "... hart ist die Jugend der Studentin. Mit stets erneuter Lust wandeln die anderen auf Wegen der Freude. Und doch in ihrer Einsamkeit lebt sie ungekannt und selig, denn in ihrer Zelle findet sie die Inbrunst, die das Herz weitet. ... Die gesegnete Zeit aber verfließt, das Land des Wissens muss sie verlassen für den Kampf um das Brot auf den grauen Straßen des Lebens..", d.h. es holt sie immer wieder die Venus in 10 ein, die sie zwingt, mit viel Anstrengung ihren Unterhalt zu verdienen und zu sparen.
Vereinnahmt von der Leidenschaft für ihre Ziele und ihre Aufgaben (sie wollte eigentlich später ihrem Land als Gymnasiallehrerin dienen), für das Studium (Skorpion-Sonne in 9), versunken in tiefem Mitgefühl für ihr unterdrücktes Vaterland (Fische-Mond) und enttäuscht von einer Jugendliebe (der Sohn des Hauses, in dem sie Gouvernante war, - "eine Gouvernante heiratet man nicht") war für das Thema Liebe kein Platz in ihrem Leben. Sie verzichtete darauf (Venus in Konjunktion zu Saturn in 10) und suchte dafür Erfüllung in den Naturwissenschaften (Jupiter im Wassermann, Schütze in 11) und ihrer Leidenschaft nach Wissen (Widder und Pluto in 3) und Erkenntnis (Sonne/Pluto in 9).
Auf der Suche nach einem Platz, an dem sie experimentieren konnte, traf sie auf Pierre Curie (15.5.1859, 1.51 Uhr GT, Paris, Uhrzeit nicht gesichert). Er war ein glänzender Wissenschaftler, ebenfalls in seine Arbeit vernarrt und wie sie von einer Jugendliebe enttäuscht. Er war sofort (Widder-Venus) fasziniert (mit seinem Skorpion-Mond in 8 im Quadrat zu Saturn) von dieser so intensiv suchenden, forschenden, ernsthaften und hochintelligenten Frau. Er warb ein Jahr lang um sie. Dann gab sie schweren Herzens ihren Wunsch, in die Heimat zurückzukehren, auf und heiratete ihn am 26.7.1895.
Am 12.9.1895 kam das erste Kind Irene zur Welt. Marie zwang sich, alles unter einen Hut zu bringen, und arbeitete wie immer - zu viel. Amme und Schwiegervater (die Schwiegermutter war tot) kümmerten sich um das Kind, wenn sie weg war.
Die Doktorarbeit stand ins Haus. Welches Thema? Etwas Neues sollte es sein (Wassermann-Jupiter, Widder in 3). Da macht sie sich unter elenden Laborbedingungen an die Arbeit, die nicht nachvollziehbaren Strahlungen des Urans, die Becquerell entdeckt hatte, näher zu erforschen. Wo kamen sie her? Wie entstanden sie? Marie untersuchte zuerst alle chemischen Elemente nach dieser Strahlung und fand noch ein zweites, das diese Eigenschaft in sich trägt: Thorium. Doch damit gab sie sich nicht zufrieden. Sie forschte weiter, untersuchte Mineralien und stellte fest: Die Pechblende (ein Mineralienverbindung aus verschiedenen Komponenten) gab eine immense Menge dieser Strahlung ab, die nie von dem darin vorhandenen Uran kommen konnte. Sie stellte die These auf, dass es ein bisher noch unbekanntes Element sein müsse, auf das diese Strahlung zurückginge, und fand bei näherer Untersuchung sogar, dass zwei noch unbekannte Elemente existieren müssten.
Jetzt schaltete sich Pierre ein, gab seine eigene Forschungsarbeit auf und wollte ihr bei der Suche nach diesen Elementen helfen. Es begann eine intensive und totale berufliche Zusammenarbeit der beiden (Venus/Saturn, Venus/Pluto), eine verschworene Gemeinschaft, die um jeden Preis diese Elemente isolieren (als Eigenstoffe herauskristallisieren) und damit nachweisen wollten. Sie nannten sie Polonium (nach Polen) und Radium. Da sie in so niedriger Konzentration vorkamen, brauchten sie riesige Mengen Urmaterial (Pechblende) und einen Arbeitsplatz. Man sprach ihnen eine Art alte Garage, in die es hereinregnete und die nicht richtig beheizbar war, zu. Sie hatte keinen Abzug und musste daher bei jedem Wetter durchgelüftet werden, um es halbwegs in ihr aushalten zu können.
Und nun zeigte Marie 4 Jahre lang ihre totale Zähigkeit, Ausdauer, Verbissenheit, Hartnäckigkeit. Sie konnten sich 8 Tonnen Urmaterials besorgen und bearbeiteten, schmolzen, rührten es stunden-, tagelang in Bottichen um, bis nach diesen Monaten der Anstrengung das Ziel nach extremen Härten erreicht war: Marie hatte mit Hilfe ihres Mannes ein Gramm reines Radium aus den Tonnen schweren Massen gewonnen und konnte damit dessen reale Existenz nachweisen. Der Stoff, von dem man herausfand, dass er als Heilmittel für Krebskranke durch Bestrahlung einsetzbar sei, war entdeckt. Während der ganzen Zeit hatten beide auf jede Art der Vergnügung verzichtet und sich völlig der gestellten Aufgabe verschrieben, während sie nebenbei noch Lehrtätigkeiten übernahmen, um ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können.
Ein Zitat Maries Jahre vor dieser Arbeit, an ihre Schwester gewandt: "... Es scheint, dass das Leben für keinen von uns leicht ist. Doch was nützt das, man muss Ausdauer und insbesondere Selbstvertrauen