Sybille lernt reiten. Christine Rödl

sie tatsächlich Reitstunden bei euch und dann begegne ich ihr dort ständig“, schnaubte Nina.

      „Sollte sie zur Aufführung kommen, fragen wir sie einfach noch ein wenig aus! Wir werden ja sehen, ob sie wirklich Ahnung von Pferden hat, und wenn nicht, wissen wir auf jeden Fall, dass sie eine Lügnerin ist.“

      Nina hätte gerne widersprochen, aber der Plan klang tatsächlich nicht schlecht. Also nickte sie. „Lass uns doch jetzt erstmal die restlichen Einladungen verteilen und dann müssen wir uns beeilen, damit wir es noch pünktlich zum Training schaffen“, sagte sie und sie traten hinaus auf die Straße.

      Mit roten Nasen und komplett durchgefroren kamen sie nach getaner Arbeit beim Keilhof an. Um sich aufzuwärmen, gingen die beiden zuerst in die Küche, wo bereits eine Kanne mit heißen Tee auf sie wartete. Dankbar nahm Nina die Tasse mit dem dampfenden Getränk entgegen. Mit kalten Fingern umklammerte sie den Becher und schlürfte dann begierig einen Schluck. Im nächsten Moment fluchte sie, denn sie hatte sich direkt die Zunge verbrannt. Iris kicherte und verschüttete dabei etwas von dem heißen Tee beim Einschenken auf ihre Hand. Jetzt mussten sie beide kichern.

      Als ihnen wieder wohlig warm war, schlüpften sie in ihre Jacken und machten sich auf dem Weg zum Stall, um ihre Ponys zu holen. Es herrschte bereits Hochbetrieb, denn viel Zeit bis zum Trainingsbeginn würde nicht mehr bleiben. Die beiden Mädchen beeilten sich beim Putzen und Vorbereiten ihrer Pferde und wurden trotzdem gleichzeitig mit den anderen fertig.

      „Kaum zu glauben, dass ich vor einer halben Stunde noch gefroren habe. Jetzt schwitze ich richtig!“, rief Iris und die beiden Mädchen ritten kichernd zum Reitplatz, um ihre Pferde aufzuwärmen.