Название | Hartkeks & Kaffee |
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Автор произведения | John Davis Billings |
Жанр | Документальная литература |
Серия | Zeitzeugen des Sezessionskrieges |
Издательство | Документальная литература |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783742777386 |
Musikalische Unterhaltung
In der Nähe jedes Lagers hielten sich genügend Neger auf, um den Bedarf an ihren Vorstellungen zu decken und sie verlangten nicht einmal Bezahlung, da es ihnen Lohn genug war, eine unterhaltsame Zeit mit "Massa Lincolns Soldaten" zu verbringen. Die Männer machten sich einen Spaß daraus, den Negern allerlei Streiche zu spielen und manchmal ließen sie sich dabei zu so schändlichen Taten herab, dass ein anständiger Bursche einschreiten musste, um ihnen ein Ende zu bereiten. Manch ein Kerl konnte sich mit einem harmlosen Späßchen nicht zufrieden geben und versuchte, die gutmütigen Söhne Afrikas bloßzustellen und vorzuführen. Da man diesen erzählt hatte, alle Unionssoldaten seien ihre Freunde, ließen die armen Burschen so einiges klaglos über sich ergehen, was man guten Gewissens keinem Menschen zumuten sollte. Nach ihrer ersten negativen Erfahrung waren sie natürlich ein wenig vorsichtiger.
Es gab da ein Lied, das die Jungs vom III. Corps im Herbst des Jahres 1863 gerne sangen. Es folgte der Melodie von "When Johnny comes marching home" und griff auf unterhaltsame Weise einige historische Begebenheiten auf. Ich habe dieses Lied später nie wieder gehört, aber der Text lautete im Wesentlichen folgendermaßen:
"Oh, wir sind die Potomac-Yanks
Hurra! Hurra!
Oh, wir sind die Potomac-Yanks,
Wir flohen mit McDowell und rannten mit Banks
Und jetzt hoch die Tassen,
Johnny, füll' auf bis zum Rand.
Mit McClellan bekämpften wir den Feind und das Fieber
Hurra! Hurra!
Mit McClellan bekämpften wir den Feind und das Fieber,
Doch Mac schloss der Marine sich an am James River
Und jetzt hoch die Tassen,
Johnny, füll' auf bis zum Rand.
Dann gab man uns John Pope, unseren Kampfgeist zu testen
Hurra! Hurra!
Dann gab man uns John Pope, unseren Kampfgeist zu testen,
Er prahlte mit all seinen Siegen im Westen
Und jetzt hoch die Tassen,
Johnny, füll' auf bis zum Rand.
Laut Pope war im Sattel sein Hauptquartier
Hurra! Hurra!
Laut Pope war im Sattel sein Hauptquartier,
Stonewall Jackson jagte ihn aus seinem Revier
Und jetzt hoch die Tassen,
Johnny, füll' auf bis zum Rand.
Mac kam zurück, doch am Antietam dann
Hurra! Hurra!
Mac kam zurück, doch am Antietam dann,
Bewies er, dass die Rebs er nicht schlagen kann
Und jetzt hoch die Tassen,
Johnny, füll' auf bis zum Rand.
Als nächster versuchte dann Burnside sein Glück
Hurra! Hurra!
Als nächster versuchte dann Burnside sein Glück,
Doch Virginias Schlamm ließ ihn hilflos zurück
Und jetzt hoch die Tassen,
Johnny, füll' auf bis zum Rand.
Dann sprang Joseph Hooker kühn in die Bresche
Hurra! Hurra!
Dann sprang Joseph Hooker kühn in die Bresche,
Doch bei Chancellorsville, da bezog er nur Dresche
Und jetzt hoch die Tassen,
Johnny, füll' auf bis zum Rand.
Nun kam General Meade, der erwies sich als lahm
Hurra! Hurra!
Nun kam General Meade, der erwies sich als lahm,
Weswegen ihm Lee bei Gettysburg entkam
Und jetzt hoch die Tassen,
Johnny, füll' auf bis zum Rand."
Ich bin mir recht sicher, dass noch weitere Strophen existierten und nach all diesen Jahren ist nicht auszuschließen, dass ich einige der obigen ein wenig verfremdet habe. Sie sollten jedoch im Wesentlichen originalgetreu wiedergegeben sein.
Hier ist ein umgedichtetes Nachtgebet eines Soldaten, der an Burnsides berüchtigtem "Marsch durch den Matsch" teilnahm:
"Nun leg' ich mich zum Schlafen hin,
Der Schlamm ist tief, ich liege drin,
Bin morgen früh ich nicht mehr hier,
Dann stochert nur im Matsch nach mir."
Es war faszinierend, am Abend über eine Lagerstraße zu schlendern und im Vorbeigehen Fetzen der Unterhaltungen in den Zelten aufzuschnappen. Die Zeltbahnen leuchteten im Kerzenschein, bis die Bewohner sich entschlossen, ihre Kerzen zu sparen oder bis diese gänzlich niedergebrannt waren. Würde man all die erlauschten Gesprächsfragmente aufschreiben, so läsen sie sich wie das Protokoll eines Gespräches an einem Fernsprechapparat, bei dem man nur eine Seite der Unterhaltung gehört hat. Hin und wieder spähte man auf einem solchen Spaziergang in ein offenes Zelt hinein, gerade lange genug, um zu schauen, was darin vorging und bis seine Bewohner auf den neugierigen Eindringling aufmerksam wurden.
Auch wenn sich die obigen Ausführungen speziell auf das Leben in Sibley-Zelten beziehen, so treffen sie doch größtenteils auf den Alltag des einfachen Soldaten in generell allen Zelttypen zu. Es soll jedoch nochmals erwähnt werden, dass das Schutzzelt, die "Hundehütte", das Zelt der Armee war. Das Leben in Holzhütten unter Zeltdächern hat in vielerlei Hinsicht gesonderte Ausführungen verdient und erhält deswegen sein eigenes Kapitel.
Kapitel 05: Das Leben in Holzhütten
"Er erbaute die Hütte,
Legte in deren Mitte
Die Gebeine des Robinson Crusoe."
– Samuel Foote, 'Der Schultheiß von Garratt'
Für den Aufbau des Lagers eines Regiments oder einer Geschützbatterie fanden sich exakte Vorschriften in den Heeresregularien. Diese sahen (in etwas vereinfachter Form) vor, dass jede Kompanie eines Regiments ihre Zelte in zwei Reihen aufschlagen sollte und dass ihre Eingänge an eine Lagerstraße grenzen sollten. Diese Straße verlief rechtwinkelig zur Fahnenreihe, welche die Linie markierte, an der das Regiment sich im Bedarfsfalle formierte. Ohne allzu sehr in die Details zu gehen, möchte ich an dieser Stelle noch hinzufügen, dass die Zelte der Kompanieoffiziere hinter ihren jeweiligen Kompanien aufgeschlagen wurden und die Zelte der Stabsoffiziere wiederum hinter diesen. Die Lagerpläne der Kavallerie waren vergleichbar, sahen jedoch lediglich eine Zeltreihe pro Kompanie vor. Die Artillerie errichtete drei Zeltreihen, je eine pro Geschützsektion.
Nach diesen Ausführungen muss ich gestehen, dass all diese Vorschriften für die Organisation eines Lagers zwar existierten, von den Soldaten jedoch weitaus häufiger (und enthusiastischer) missachtet als befolgt wurden. Die Heeresregularien galten strenggenommen