Название | Abitur Deutsch für Dummies |
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Автор произведения | Norbert Berger |
Жанр | Учебная литература |
Серия | |
Издательство | Учебная литература |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783527837045 |
steigernd oder reihend angeordnet sein,
eine zeitliche Reihenfolge ausdrücken,
einen Höhe- oder Wendepunkt bilden,
im Gegensatz zueinander stehen,
eine Einschränkung erläutern,
den Wechsel einer Perspektive (Sichtweise) darstellen.
Um dies zu erkennen, sollten Sie besonders auf verknüpfende Konjunktionen achten, also zum Beispiel:
denn, weil, da (Begründung),
somit, folglich, deshalb, also, sodass, damit (Folge oder Zweck),
falls, wenn, sofern (Bedingung),
aber, jedoch, dennoch, wogegen (Gegensatz oder Wechsel der Perspektive),
obwohl, trotz (Einschränkung),
und, auch, ferner, zudem (Reihung oder Steigerung),
erst, zunächst, nun, jetzt, dann, danach, anschließend, schließlich (zeitliche Reihenfolge).
formale Merkmale (Zahl der Strophen, Reimschema und Reimarten, Metrum, Enjambements oder Zeilenstil, Rhythmus, Klang),
Bilder und Metaphern,
weitere rhetorische Mittel,
Wortfelder, dazu gehören Wörter mit ähnlicher Bedeutung,
Schlüsselwörter, also besonders wichtige Wörter,
Wortarten, vor allem Verben, Nomen, Adjektive. Wenn viele Verben vorkommen, nennt man dies Verbalstil, bei einer Häufung von Nomen spricht man von Nominalstil,
Tempus und Modus der Verben, vor allem Präsens, Präteritum sowie Konditional und Konjunktiv,
Satzarten und Besonderheiten im Satzbau: Hypotaxen, Parataxen, Ellipsen, Inversion, Parallelismus, Parenthesen (zu diesen Fachbegriffen erfahren Sie mehr in Kapitel 7).
Dies ist nicht immer ganz einfach und erfordert manchmal ein erhöhtes Einfühlungsvermögen in den Text.
Ein Trick dabei ist die Ersatzprobe. Ersetzen Sie eine besonders auffällige Textstelle oder Formulierung oder ein besonders sinntragendes Wort oder Bild in Gedanken (Sie können das Gedicht ja nicht eigenwillig verändern!) durch eine andere Formulierung, Satzstruktur oder ein anderes, vielleicht gewöhnlicheres Wort. Möglicherweise erkennen Sie dann, warum der Dichter den Wortlaut des Gedichts gerade so und nicht anders formuliert hat, was die Formulierung des Gedichts von Ihrer Fassung unterscheidet oder abhebt.
So bauen Sie Ihre Gedichtinterpretation auf
Damit Ihre Ausführungen hinterher schlüssig wirken, ist der klare und nachvollziehbare Aufbau Ihrer Gedichtinterpretation entscheidend.
Natürlich beginnen Sie mit einer Einleitung. Diese enthält …
den Basissatz, also Autor, Titel, Gattung, Entstehungszeit oder Zeit der Veröffentlichung und inhaltlicher Kern,
eventuell eine literaturgeschichtliche Einordnung in eine Epoche,
eventuell den historischen Hintergrund oder
biographische Bezüge zum Verfasser.
In dem Gedicht … (= Titel) von … (= Autor), das … (= Jahr) verfasst/veröffentlicht wurde, geht es um … (= inhaltlicher Kern).
… (= Autor) beschreibt/thematisiert in seinem/ihrem Gedicht … (= Titel), das … (= Jahr) entstand/veröffentlicht wurde, wie/was/warum … (= inhaltlicher Kern).
… (= Jahr) wurde das Gedicht … (= Titel), das sich mit … (= inhaltlicher Kern) beschäftigt, von … (= Autor) veröffentlicht/verfasst.
Im Hauptteil Ihrer Interpretation …
beginnen Sie mit einer (eventuell vorläufigen) Deutungshypothese, also der zentralen Aussage oder Absicht (Intention),
beschreiben Sie danach Strophe für Strophe, Vers für Vers, in möglichst eigenen, aber klaren Worten, worum es jeweils geht und durch welche formale oder sprachliche Mittel dies ausgedrückt wird (Vorteil: Sie vergessen keine wichtigen Passagen des Textes) oder
Sie interpretieren das Gedicht aspektgeleitet, indem Sie bestimmte auffällige Schwerpunkte oder Aussageabsichten des Gedichts herausgreifen und an dazu gehörigen Textstellen sowie rhetorischen und sprachlichen Mitteln belegen.
Im Schlussteil Ihrer Interpretation …
sollten Sie Ihre anfangs aufgestellte Deutungshypothese bestätigen, erweitern oder (selten) widerlegen,
können Sie als Fazit den Inhalt sowie die formalsprachliche Gestaltung und die Intention des Gedichts zusammenfassen,
können Sie das Gedicht eventuell in eine Epoche einordnen (falls nicht schon in der Einleitung geschehen),
können Sie eventuell Ihr persönliches Werturteil über das Gedicht abgeben,
können Sie eventuell einen Bezug des Gedichts zur Aktualität oder
Ihrer persönlichen Lebenssituation herstellen,
können Sie auf ein Gedicht mit einem ähnlichen oder ganz anderen Motiv (zum Beispiel aus einer anderen Epoche) hinweisen.
So vermeiden Sie typische Fehler
Zum Abschluss möchte ich Sie noch auf einige häufig begangene Fehler bei der Interpretation von Gedichten hinweisen:
Das lyrische Ich ist der Sprecher des Gedichts, nicht der Autor. Schreiben Sie also nicht: Der Autor schildert …, sondern das lyrische Ich schildert…