Название | Karl der Große im Norden |
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Автор произведения | Elena Brandenburg |
Жанр | Документальная литература |
Серия | Beiträge zur nordischen Philologie |
Издательство | Документальная литература |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783772004681 |
Tab. 1:
Inhalt der Handschrift Cod. Holm. D4Cod. Holm. D4
Im Hinblick auf die Gattungen lassen sich die Texte folgenden Gruppen zuordnen: Zum einen sind hier Texte höfischer Prägung enthalten: Dazu gehören die drei Eufemisvisor, Konung AlexanderKonung Alexander, Dikten om Kung AlbrektDikten om Kung Albrekt und im weitesten Sinne auch Karl Magnus. Allesamt sind sie auf Schwedisch verfasst und stellen zum Teil Übersetzungen der niederdeutschen, französischen und lateinischen Werke dar. Zum anderen finden sich Texte mit historischen und historiographischen Inhalten: Dazu gehören Aff Danmarkis konongom/ Nota gesta danorum mit historischen Anmerkungen über Danaholmstraktat, Västergötlands gränsorter, Västergötlands allmänningar etc. Weiterhin gibt es eine Reihe von Texten mit religiöser und geistlicher Prägung: drei kurze Messen und weitere Texte wie Aff gudz tilkwæmpd och hans fodhilse, De obitu beate Marie virginis gloriose, De transitu beate Marie virginis gloriose, De quindecim signis ante diem iudicij, Speculum missæ, De ligno domini, De sju sakramenter, Legenden om St. Göran und Själens och kroppens tvist. Hier wäre zu erwarten, dass ein Großteil der Dichtung in lateinischer Sprache verfasst wäre, zumal die Rubriken lateinisch sind, was die Gattung in ihrer sprachlichen Verortung mit der lateinischen Tradition verknüpft, doch auch in dieser Gruppe ist der umfassendste Teil der Texte auf Altschwedisch.
Weiterhin kommen verschiedene fachdidaktische Texte vor, nämlich die auf Latein verfassten Traktate über die Chiromantie, Physiognomie und die Urinschau. Zur Gattung der Fachliteratur gehören nicht-fiktionale Texte, „gegliedert in Sachgebiete, die Erfahrungen jeglicher Art, Wissen aus verschiedenen Sparten, wissenschaftliche Erkenntnisse“8 dokumentieren und vermitteln. Die Texte der Fachliteratur liegen in gebundener Rede oder in Prosa vor, orientieren sich demnach mehr an Intention und Inhalt als an der äußeren Form.9 Die weiter oben aufgezählten Prognostica sowie die oneiromantische Schrift Nota Somnia Danielis zählen zu den sog. artes magicae, welche die magischen und mantischen Künste erfassen, unter anderem die Chiromantie, Physiognomie und die Geburtsprognostik. Da Editionen dieser Texte nach wie vor Desiderat bleiben, ist es im Rahmen dieser Arbeit nicht möglich, näher darauf einzugehen. Allgemein kann jedoch konstatiert werden, dass die mantischen wie die magischen Künste im europäischen Kulturkreis auf literarischer Ebene von gnostischen und neuplatonischen Vorstellungen einer Hierarchie von Geisteswesen hinter der erfahrbaren Wirklichkeit geprägt sind.10 Diese im weitesten Sinne gelehrte Fachprosa zeigt Verwandtschaft mit der antiken Tradition der Mantik, welche schon im 12. Jahrhundert Gegenstand lateinischsprachiger Abhandlungen war. Analog