Название | Karl der Große im Norden |
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Автор произведения | Elena Brandenburg |
Жанр | Документальная литература |
Серия | Beiträge zur nordischen Philologie |
Издательство | Документальная литература |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783772004681 |
4.1. Cod. Holm. D4
Datiert auf die erste Hälfte des 15. Jahrhunderts, stellt Cod. Holm. D4Cod. Holm. D4 eine der ältesten schwedischen Handschriften aus dem laikalen Milieu dar. Aufgrund der charakteristischen Heterogenität wird sie als „one of the most intruiguing and fascinating manuscripsts from the Swedish Middle Ages“1 betrachtet. Sowohl profane als auch religiöse und historiographische Textsorten sind in ihr vertreten. Bengt R. Jonsson kommt in seiner Abhandlung zur ErikskrönikanErikskrönikan zum Ergebnis, dass die Handschrift im Auftrag von Gustav Algotsson (Sture) im Skriptorium des Klosters VadstenaVadstena angefertigt wurde.Cod. Holm. D4VadstenaKonung Alexander2
4.1.1. Datierung
Zur Frage ihrer Datierung gibt es in der Forschung kontroverse Meinungen. Klemming nimmt den Zeitpunkt um 1430 an und begründet dies sowohl mit sprachlichen als auch mit stilistischen Argumenten, wohingegen Stephens und Liffman die Entstehungszeit der Handschrift auf um 1430 bis 1450 erweitern.Flores och Blanzeflor1 Noreen unterscheidet zwei differierende Teile in der Handschrift, welche verschiedenen, zumindest zwei Schreibern zugeordnet und so unterschiedlich datiert werden können.Cod. Holm. D42 Prosaiska KrönikanProsaiska Krönikan, deren Text zwar verloren ist, die aber im Inhaltsverzeichnis der Handschrift aufgelistet wird, gilt in der Forschung als die frühe Version der ErikskrönikanErikskrönikan und berichtet von den historischen Begebenheiten des Jahres 1449. Demnach müsste sie mit dem terminus post quem auf die Jahreswende 1449–1450 datiert werden. Eine weitere Datierungsmöglichkeit ermöglicht die Analyse der Wasserzeichentypen nach der Briquet-Methode.3 Hans Ronge hat die Wasserzeichen des Cod. Holm. D4 sowie der Schwesterhandschrift MB I A, welche die altschwedische Paraphrase des Pentateuch enthält,4 untersucht, und diese mit den Wasserzeichentypen von Briquet verglichen.5 Die Analyse ergab, dass während MB I A sich auf das Jahr um 1420 datieren lässt, Cod. Holm. D4Cod. Holm. D4 etwa 20 bis 30 Jahre älter sein muss. Letztendlich bleiben die möglichen Datierungen „starkt hypotetiska“ ‒ stark hypothetisch.6 In der neueren Forschung herrscht inzwischen Konsens über die Entstehung der Handschrift in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts.
4.1.2. Inhalt
Det kan vara svårt att se uppenbara samband mellan texterna, om det nu överhuvudtaget finns något. Handskrifter som verkar utgöra heterogena antologier är snarare regel än undantag för den medeltida bokproduktionen […].1
Ob die SammelhandschriftSammelhandschrift Cod. Holm. D4Cod. Holm. D4 in dieser Hinsicht eine Ausnahme bildet, kann nur mit einem prüfenden Blick auf deren Inhalt beurteilt werden. Es soll zudem nicht unerwähnt bleiben, dass sie über ein Inhaltsverzeichnis verfügt, welches bemerkenswerterweise nur die wichtigsten Werke aufzählt und somit nicht vollständig ist. Gleichwohl wäre die Möglichkeit einer späteren Hinzufügung der nicht im Inhaltsverzeichnis aufgeführten Texte denkbar.2 Die anfangs beschriebene Heterogenität der Handschrift schlägt sich sowohl in den vertretenen Gattungen als auch in den Sprachen nieder: Neben Altschwedisch und Latein wird das Mittelniederdeutsche ebenfalls verwendet. Hinsichtlich der Gattungen lässt sich feststellen, dass neben höfischen Texten wie den EufemiavisorEufemiavisor, auch religiöse, im weitesten Sinne wissenschaftliche, didaktische sowie profane Texte vertreten sind. Ein tabellarischer Überblick soll die thematische Heterogenität dieser Handschrift verdeutlichen, die als „minibibliotek“3 für einen dem aristokratischen Milieu entstammenden Auftraggeber konzipiert war. Das erste Blatt der Handschrift ist aus Pergament und stellt das Inhaltsverzeichnis dar, der Rest ist aus Papier und wie folgt zusammengesetzt:
Blatt | Titel | Sprache | Anmerkungen |
2–57r | Herr Ivan Herr Ivan | SWE | Erste Eufemiavisa |
57v–85r | Hertig Fredrik aff Normandie | SWE | Zweite Eufemiavisa |
85v–86 r | Aff Danmarkis konongom | SWE | |
3/4 86, 87–89 | Leer | ||
90r–108v | Flores oc Blanzafloor | SWE | Dritte Eufemiavisa |
108v | Drei alte Beschwörungen | 1+3 ND 2 LAT | |
108v–109r | Beschwörung | LAT | Auskunft über einen dreifarbigen Stein, der den Besitzer unsichtbar macht |
109v–110r | a) Sonntags- und Ostervorausberechnung b) Weihnachtswetter und dessen Bedeutung für das kommende Jahr c) Bedeutung des Donners für jeden Monat | LAT LAT LAT | viele der Inhalte erscheinen später in der sog. Bondapraktikan (1662) |
110r–110v | b) übersetzt Aff aaranne skipilsom | SWE | |
111r–200v | Konung Alexander Konung Alexander | SWE | Lateinische Quelle: Historia Alexandri Magni regis Macedonis de preliis, zusammengestellt vom Erzpriester Leo von Neapel um das Jahr 900.4 |
201r–203r | Chronologische Anmerkungen von ca. 826–1430 | LAT | |
203v | Jahreszahl 1757 | Später hinzugefügt | |
204r–205v | Historische Anmerkungen betr. Danaholmsmötet, Västergötlands grenser, Vestergötlands allmänningar5 | SWE | Der Haupthandschrift des Äldre Västagötalagen Cod. Holm. B 59 entnommen |
206r | Biblische interrogationes | LAT | Rubrik: Interrogationes magistri ad discipulum6 |
206r | Medicinam contra morbus pecorum | LAT | |
206r | Drei kurze Messen zu Ehren von St. Nikolaus | LAT | |
206v–207v
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