Название | Der Nerd und sein Prinz |
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Автор произведения | B.G. Thomas |
Жанр | Языкознание |
Серия | BELOVED |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783958239203 |
»Ich meine, es ist ein kleines Haus. Echt klein.«
Es war auch nicht das Schloss von Monterosia.
»Und«, Timothy drehte sich um und deutete zur Veranda, »es gibt zwei Eingangstüren.«
Die gab es tatsächlich und er verstand nicht so ganz, wozu sie gut waren. Da war die offensichtliche Tür zur Straße hin. Aber wenn man sich vor sie hinstellte und sich dann um neunzig Grad nach links drehte, hatte das Haus einen Vorsprung, an dem es eine weitere, nach Süden ausgerichtete Tür gab, die zum Schlafzimmer führte. »Ja«, sagte Adam. »Ungewöhnlich, nicht wahr? Warum braucht ein so kleines Haus zwei Eingangstüren?«
»Keine Ahnung«, sagte Timothy und blinzelte in die Morgensonne.
Dann stellte Adam die Frage schlechthin, Timothy nannte ihm einen Betrag und Adam stimmte zu, ohne zu wissen, ob es sich um einen fairen Preis handelte. Warum hatte er überhaupt gefragt?
»Du bist nicht von hier, oder?«, fragte Timothy zur Stelle.
Adam sah ihn an und schüttelte den Kopf.
»Wegen deinem Akzent.«
Natürlich. Gott.
»Du bist aus Boston, oder?« Timothy zwinkerte ihm wissend zu. »Mit Akzenten kenne ich mich aus.«
Ma dai. Offensichtlich nicht, dachte Amadeo und wäre beinahe in Gelächter ausgebrochen. Von dem Landstrich, dem er seinen Akzent zu verdanken hatte, war Boston über sechstausend Meilen entfernt.
Fast hätte er Timothy gesagt, dass er tatsächlich aus Boston stammte. Dort aufgewachsen war. Doch Lügen hatten bekanntlich kurze Beine. Er entschied, dass er besser Cristianos Rat befolgte und bei der Rolle blieb, die für ihn geschaffen worden war. Je weniger Lügen, desto besser.
»Rom«, sagte er.
»Frankreich?«, fragte Timothy und wurde immer unattraktiver, selbst für ein avventura.
»Italien«, entgegnete Adam.
Timothy zwinkerte ihm zu. »Wollte dich nur testen.«
Adam zwinkerte zurück und bemerkte dann, dass der Handwerker das durch die große, dunkle Sonnenbrille, die Adam trug, gar nicht sehen konnte.
»Man erkennt es auch an diesem riesigen Hut«, sagte Timothy und Adam hob unwillkürlich die Hand, um die sehr breite Krempe zu berühren. »So einen würde ein Amerikaner im Leben nicht aufsetzen. Nach was soll das überhaupt aussehen?« Timothy schnaubte. »Den drei Musketieren?«
»Ich trage ihn wegen der Sonne«, log Adam und vergaß seinen guten Vorsatz augenblicklich. »Ich bin empfindlich. Ich – ich bekomme leicht einen Sonnenbrand.« Das würde er wohl seiner fiktiven Biografie hinzufügen müssen.
»Damit fällst du auf wie ein bunter Hund.«
Adam riss die Augen auf und war froh, dass Timothy das nicht sehen konnte. Auffallen war das Letzte, was er wollte. Er nestelte erneut an der Krempe.
»Ich geb dir einen Tipp«, sagte Timothy und stützte eine Hand in die Hüfte. »Entweder trägt der Mann den Hut oder der Hut trägt den Mann.«
Ah ja. Das leuchtete ihm ein. Aber als er sich das erste Mal damit im Spiegel betrachtet hatte, war er der Meinung gewesen, dass er den Hut trug. Timothy war anderer Meinung.
»Besorg dir eine Basecap«, empfahl Timothy und deutete auf seine eigene, die er verkehrt herum trug.
Adam starrte sie einen Moment lang an und ja, natürlich. Wie viele Männer hatte er allein in den letzten Tagen – und am Flughafen! – mit genau solchen Caps gesehen?
Fast alle hatten eine aufgehabt.
»Was für eine soll ich mir kaufen?«, fragte er.
»Magst du die Royals?«
Erneut konnte Adam ihn nur anstarren. Die Royals? War Timothy ein Fan des Adels? Adam blieb für einen Moment der Atem weg.
Timothy musste seine Verwirrung bemerkt haben. »Du weißt schon... Baseball?«
»Baseball?«
»Die Kansas City Royals?«
Dieses Mal lachte Adam. »Ah! Baseball. Amerikas liebster Zeitvertreib.«
Timothy zuckte mit den Schultern. »Manche würden sagen, das sei Football.«
Adam verkniff sich einen Kommentar über diesen Sport. Oder warum er Football hieß, wenn der Ball in Amerika im ganzen Spiel nur vielleicht acht- bis zehnmal gekickt wurde. Man hatte ihn gewarnt, dass die Amerikaner da empfindlich waren. Also nickte er nur.
»Hast du schon mal ein Baseball-Spiel gesehen?«
Adam schüttelte den Kopf. »Nein.«
»Vielleicht kann ich nachher einen Sixpack vorbeibringen. Es kommt ein Spiel. Ich kann’s dir erklären.«
Hmmm... Vielleicht. Könnte Spaß machen. Wenn er sich in diesem Land versteckte, sollte er sich vermutlich mit den Dingen auseinandersetzen, die seinen Bewohnern wichtig waren. Und Gott... auf seiner Schulter saß ein Teufel, der ihm ins Ohr wisperte, wie viel Spaß er mit diesem Mann haben könnte. Selbst jetzt machte der Fremde ihm mit seinen Augen ein hungriges Angebot, und Adam war hungrig. Manchmal fühlte es sich an, als wäre er am Verhungern.
»Entschuldigung«, erklang eine Stimme, die sie beide zusammenzucken ließ. Als Adam sich nach ihr umdrehte, erstarrte er.
Vor ihm stand einer der schönsten jungen Männer, die er in seinem ganzen Leben gesehen hatte. Schlank, aber nicht dürr. Selbst unter dem locker sitzenden blauen Hemd konnte Adam eine gut definierte Brust erkennen. Seine Frisur war beinahe jungenhaft und sein Teint hatte die Farbe von cremefarbenem Marmor. Aber es waren seine fesselnden, großen blauen Augen, die Adam den Atem raubten.
»Bellissimo«, flüsterte er und alle Gedanken an Timothy den Handwerker verschwanden spurlos.
Der Mann war so umwerfend, dass es Jason die Sprache verschlug – trotz seiner riesigen, dunklen Sonnenbrille und seinem merkwürdigen Hut mit der breiten Krempe. Der Hut erinnerte ihn irgendwie an ein Renaissancegemälde. Er war weder sonderlich raffiniert noch verziert, hatte eine eckige Krempe, die links und rechts aufgerollt war, und war oben wie ein Zylinder geformt.
Trotz des beinahe albern aussehenden Dings sorgte der Mann dafür, dass Jason kein Wort herausbekam.
Er war größer als Jason, seine Schultern etwas breiter, aber trainiert und gut gebaut. Sein pfirsichfarbenes Poloshirt konnte dies nicht verbergen, genauso wenig wie die figurbetonte Kakihose, die er trug. Jason wurde rot, als er bemerkte, dass sein Blick von der vielversprechenden Beule im Schritt des Mannes angezogen worden war.
Als er wieder aufsah, schien der Mann ihn anzustarren, doch wegen der großen Sonnenbrille konnte Jason nicht sicher sein.
Dann sagte er mit einer Stimme, die wie Musik klang, ein einziges Wort. »Bellissimo.« Oder zumindest glaubte Jason, dass er das gesagt hatte.
»Ich – Verzeihung?«, brachte Jason irgendwie raus. Er wusste, dass er eigentlich wissen sollte, was dieses Wort bedeutete – bellissimo. Aber wenn er je seine Bedeutung gekannt hatte, war sie wie eine Rauchwolke von einer plötzlichen Windböe aus seiner Erinnerung gefegt worden.
Dieser Moment war so intensiv (später würde er ihn nicht um alles in der Welt beschreiben können), dass er beinahe die Spinat-Artischocken-Quiche fallen gelassen hätte, die er in Händen hielt.
Sie war schließlich heiß. Die Hitze war durch die Topflappen gedrungen.
Und der Mann starrte ihn an.
Tim Jeske räusperte sich. »Ah...« Er nickte knapp. »Brewster.« Als Jasons geheimer Highschool-Freund seinen Nachnamen aussprach, brach er damit den Zauber, der sich sowohl auf ihn als auch den Fremden gelegt hatte, der nicht von dieser Welt zu stammen schien.
»Scusami«,