Название | Der Himmel Von Nadira |
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Автор произведения | Giovanni Mongiovì |
Жанр | Историческая литература |
Серия | |
Издательство | Историческая литература |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9788835430575 |
Die vier blieben lange Minuten in der Stille zurück und warteten darauf, dass das Mädchen, das so viel Neugier in dem Fremden erweckt hatte, zu ihnen kam. Umar nahm nervös ein Stück Brot vom Teller in der Mitte, tunkte es in den Honig und führte es dann in seinen Mund.
Nach kurzer Zeit betrat Nadira, die die ganze Zeit nach dem letzten Streit mit ihrem Bruder in ihrem Zimmer geblieben war, den Raum. Sie trug noch das schöne grüne Kleid mit den gelben und blauen Verzierungen, das sie am Nachmittag getragen hatte und wie üblich bedeckte sie in Anwesenheit von fremden Männern ihr Gesicht.
Jala und Ghadda, verwirrt und neugierig, standen an der Tür.
“Ist es sie, die das Herz von Ibn al-Ḥawwās gefangen genommen hat?” fragte Salim und wandte sich Umar zu.
“In Person… meine Schwester Nadira.”
Salim stand auf, während die beiden anderen sich ansahen, verloren in der Atmosphäre, die plötzlich strahlend geworden war.
Nadira stand in der Mitte des Raumes, starrte Umar an und versuchte zu verstehen, was dieser Gast von ihr wollte und welche Rolle er dabei spielte.
“Komm, Mädchen, komm näher!” sagte Salim und unterstrich seine Einladung mit der Hand.
Umar nickte ihr zu, und sie erkannte, dass sie ihm Vertrauen konnte, und machte zwei Schritte nach vorn.
Nun verlor sich der Blick Salims in den Augen des Mädchens, aber er sah sie so intensiv an, dass sie die Augen senkte, da sie sich unwohl fühlte, als ob der Akt des Blickes eines Mannes eine echte Bedrohung darstellen könnte.
Nach ein paar Sekunden sagte Umar:
“Die ganze Nacht wird dir nicht reichen, um deine Augen zu sättigen.”
Und dann wendete er sich an Nadira:
“Das kann genügen, Schwester.”
Doch Salim unterbrach:
“Nein, Mädchen, warte einen Moment! Und du, Umar, ich würde verrückt werden, wenn ich dich nicht um noch etwas bitten würde.»
“Sag.”
“Ich sehe keine schwarzen Sklaven in diesem Haus, obwohl jeder Mann von Ansehen, mindestens einen hat. Du wirst mit mir in meine Stadt kommen, alle Männer mit dir bringen, die du willst, so viele, wie du es für nötig hältst, und ich werde die Arme jedes einzelnen füllen und ich werde den Rücken jedes Pferdes oder Dromedars, das du mit dir führst mit all dem bedecken, was in deinen Augen schön aussieht… und ich gebe dir auch eine schwarze Sklavin. Ich bin ein sehr wohlhabender Mann edlen Blutes; verzichte nicht darauf, Bruder! Sie werden über dich große Dinge sagen, und sie werden bestimmt eine Moschee nach dir benennen.»
Umars Ohren, als er dieses übertriebene Angebot hörte, rauschten und sein Kopf wurde leicht, leer, verloren in der Verwirrung dessen, was ihm da vorgeschlagen wurde. Dennoch dachte Umar gut darüber nach, jeden Handel in der Vorstellung dessen im Keim zu blockieren, was die Art der Gegenleistung sein könnte.
“Ich werde den Qā’id nicht betrügen, nur um durch jemand anderen reich zu werden.“
Nadira verließ nun endgültig den Raum, blieb aber mit den anderen Frauen an einem Punkt stehen, von dem aus sie zuhören konnte, ohne gesehen zu werden.
Salim setzte sich wieder hin, gedemütigt durch diese Ablehnung. Er strich sich über den Bart und sagte langsam:
“Eines Tages, als mein Sohn noch ein Kind war, sah ich ihn mit einigen goldenen Robā37 spielen; er benutzte sie, als ob sie kleine Holzblöcke wären, stapelte sie und stieß sie dann um. Seine wütende Magd schrie ihm hinterher wie eine Irre, damit er sie wieder zurücklegte. Schließlich näherte ich mich ihm, zog einige bunte Glasmünzen aus meinen Taschen und bot sie ihm im Tausch zu denen aus Gold an. Das Kind stimmte dem Tausch sofort zu.
Siehe, mein lieber Umar, du bist wie dieses Kind, bereit auf ein goldenes Angebot zu verzichten, um dich mit einfachem, farbigem Glas zufrieden zu geben.“
“Mit farbigem Glas kaufen die Menschen ihr Brot!” rief Umar aus, der sich über dieses Wortspiel ärgerte, das der andere benutzt hatte, um ihn zu beleidigen.
“Aber du willst doch nicht ewig ein Mann mit buntem Glas bleiben… du hast im Haus etwas, das mehr Wert ist als Gold… und glaube mir, wenn ich es dir sage, dein Qā’id respektiert dich überhaupt nicht!”
„Meine Schwester gehört bereits Ali Ibn al-Ḥawwās!“ Umar wurde lauter, stand auf und zeigte mit dem Finger auf Salim.
“Der “Demagoge”, der sein Volk mit einfachen Worten krank macht… hat eine Gabe, das ist sicher…, und ich würde es nicht besser machen können. Aber verstehe, Bruder, dass Ibn al-Ḥawwās nur Worte anbieten kann? Nur farbige Glasmünzen!”
“Er wird den Preis von Nadira zahlen, wenn er sie haben kann.”
“Ich biete dir mehr und ohne dich sogar zu bitten, sie zu besitzen. Ehrlich gesagt, die fleischliche Liebe befriedigt mich weniger als Gold und das Vergnügen, es auszugeben.“
Umar war verwirrt; könnte es wirklich sein, dass er nicht an das gedacht hatte, was er von Anfang an für den zweiten Vorschlag hielt?
“Wie ausgeben in diesem Fall?“ fragte er.
“Du wirst doch wohl nicht denken, dass ich glaube, dass die Schönheit von Nadira bei ihren Augen aufhört? Und das muss auch dein Qā’id verstanden haben, sonst hätte er sich darauf beschränkt, sie anzusehen. Was deine Schwester unter dem Schleier verbirgt, muss sicher ihren Augen würdig sein. Ich bitte dich nur, dass sie heute Abend in diesem Zimmer für mich tanzt.”
Umar spürte, wie ein Feuer zu seinen Ohren loderte. Der Mann forderte seine Eifersucht heraus, als ob seine Rolle als Beschützer des Mädchens nichts wert wäre.
“Jamal, schenke ihm das Medaillon, das du am Hals trägst!“ befahl Salim einem seiner Männer, da er noch immer glaubte, dass er Umar kaufen könnte.
Der Mann erhob sich und hängte dem Hausherrn das große Medaillon um den Hals.
Umar schaute es sich genauer an: Es war ein sehr teures, gut geschnitztes, gut graviertes und sehr schweres Objekt.
“Jetzt werden dich alle bemerken, Bruder!” kommentierte Salim, lächelnd.
Umar nahm jedoch das Schmuckstück ab und ließ es auf den Brotteller fallen.
“In diesem Haus hat man nie gespielt oder getanzt!” schloss er streng.
“Jamal hat in seinem Gepäck einen Mizud38 und weiß es gut zu spielen.“
Nadira, jenseits der Tür, war von diesen Forderungen verblüfft und stellte sich vor, wie auch Jala und Ghadda, dass Umar bald explodieren würde.
“Jamal wird dann gerne in Anwesenheit deiner Konkubinen spielen.”, antwortete der letztere.
Salim wurde jetzt ernst und stand auf.
“Ich bin viel gereist… Ich habe viele Menschen kennengelernt… und sogar die Qā’id haben mir nie etwas verweigert!“
Umar tat es dem anderen gleich und stand auf.
“Du glaubst, dass du alles kaufen kannst… Aber Ehre kann nicht gekauft oder verkauft werden! Ich bin der Garant für alle Frauen in diesem Haus, und ich erlaube keinem auch nur zu glauben, dass er meine Schwester wie eine Prostituierte behandeln kann!”
Der andere antwortete grinsend:
“Wenn der Qā’id nichts von Nadira gehört hätte, wäre sie früher oder später an den erstbesten Bieter verkauft worden… vielleicht sogar an jemanden, der sie als solche behandelt hätte. Vertrau dem Wort eines Menschen, der die Welt kennt.”
„Und du vertraue mir, dass ich mich selbst kenne. Du hast meine Gastfreundschaft beleidigt, so dass ich deine Anwesenheit in diesem Haus nicht mehr tolerieren kann.“
Er