Название | Verwandte Lügen |
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Автор произведения | Dawn Brower |
Жанр | Современные любовные романы |
Серия | |
Издательство | Современные любовные романы |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9788835427773 |
Olivia brach in lautes Gelächter aus und verschränkte die Arme vor der Brust. „Nein, gehen Sie ruhig. Wahrscheinlich ist Cooper sowieso noch da. Einen Moment, ich gebe Ihnen eine Wegbeschreibung. Es ist eine längere Wanderung, aber die Aussicht ist atemberaubend und das allein ist es schon wert.“
Olivia vermerkte genauere Einzelheiten auf der Beschreibung. Der vorherige Spaziergang war nicht so verlaufen, wie Amethyst das geplant hatte, doch manchmal war es besser, keine Pläne zu machen. Mit Olivias Hilfe hatte sie einen Anhaltspunkt für ihre Story gefunden. Vielleicht könnte sie den Aufenthalt sogar abkürzen und wieder heimfahren. Mutter würde ihr sowieso nachfahren …
Sie würde sich dem Problem Mutter nach ihrer Ankunft widmen. Sie musste ja nicht jetzt schon in Stress verfallen. Es gab Wichtigeres zu untersuchen und auszukundschaften. Bald würde sie einen Vorgeschmack auf die Sage über Easton Hill erhalten. Sie konnte es kaum erwarten, den Ort zu sehen, wo er angeblich seiner Frau Marianne einen Heiratsantrag gemacht hatte.
Olivia nahm den Zettel und gab ihn Amethyst. „Bitte schön. Es war nett, Sie kennenzulernen, Amethyst. Viel Glück.“
Amethyst nickte Olivia zu und sagte: „Danke für all die Hilfe. Einen schönen Nachmittag noch.“
Dann drehte sie sich um und verließ die Pension. Es gab nichts, was ihren Enthusiasmus so zum Überschäumen brachte wie der erste Hinweis auf eine Story. In flottem Tempo wanderte sie den Pfad entlang, den Olivia auf der Beschreibung skizziert hatte. Bald schon würde sie alle Details zu dem Dorfgespenst zusammengetragen haben und auch die bewegte Vergangenheit kennenlernen, die für die Sage verantwortlich war.
KAPITEL VIER
Cooper hatte gerade die Leiter wieder verstaut, als er Amethyst entdeckte, die sich dem Haus näherte. Er hielt kurz inne und bewunderte, wie schön sie aussah, wenn der Wind in ihren Haaren spielte. Ihr Versuch, es zusammenzubinden, wurde durch den windigen Tag zunichtegemacht. Feine Strähnen wehten ihr ums Gesicht, als sie den langen Pfad entlangwanderte, der zur Veranda des Hauses führte. Was hatte sie zu seinem Haus geführt? Vielleicht war sie das Mädchen, das er eines Tages zu finden hoffte. Eines wusste er mit Sicherheit: Er war mehr als bereit, es herauszufinden. Cooper war innerlich davon überzeugt, dass Amethyst eine besondere Frau war.
Sie kam bei den Stufen an und klopfte an die Haustür. Sein Vater, Roman Marchant, öffnete und begrüßte sie. Vater ging es endlich wieder gut und vielleicht konnte er eine gewisse Zufriedenheit wiederfinden. Coopers Mutter hatte lange mit Leukämie gekämpft und den Kampf vor einem Jahr verloren. Der Verlust war für seinen Vater verheerend gewesen. Sein ehemals schwarzes Haar war jetzt von grauen Strähnen durchzogen und in seinen blauen Augen lag eine Traurigkeit, die vorher nicht dagewesen war. Es hatte ihn sehr viel Kraft gekostet, ohne seine geliebte Frau weiterzumachen. Es half, dass Vaters bester Freund Nicholas Drake den Sommer über im Dorf sein würde. Nach einem Arbeitsunfall hatte Nicholas einen Ort gesucht, wo er wieder zu Kräften kommen konnte und North Point war dafür so gut geeignet wie jeder andere Platz. Bald würde er ankommen.
Cooper betrat das Haus durch die Hintertür und. Er ging durch die Küche zur Vorderseite des Hauses und als er näherkam, konnte er seinen Vater hören. „Nein, es ist schon in Ordnung. Kommen Sie doch bitte herein. Wir haben hier draußen nicht viele Besucher, vor allem keine, die so hübsch sind wie Sie.“
Cooper nahm das als Stichwort und betrat das Zimmer. „Wer ist gekommen, Pa?“
Roman presste die Hand auf seine Brust und täuschte Erschrecken vor. „Cooper, du sollst dich nicht so an einen alten Mann anschleichen. Fast hätte ich einen Herzinfarkt gehabt.“
Cooper verdrehte die Augen und ignorierte den Versuch seines Vaters, witzig zu sein. „Ich bin sicher, dass du völlig in Ordnung bist, Pa.“ Er warf Amethyst einen kurzen Blick zu. „Außerdem bist du noch lange nicht alt.“ Amethyst trat von einem Fuß auf den anderen, während sie den Wortwechsel der beiden verfolgte. Cooper dachte, dass sie einfach bezaubernd aussah, wenn sie sich beim Zuhören auf die Lippen biss. „Hallo, Amethyst, was machst du denn hier?“
Sie richtete ihre Aufmerksamkeit auf ihn. „Ich habe gehofft, dass ich mich auf Ghost Peak Island umsehen könnte. Ich, äh, wollte auch wissen, ob du mir genau sagen kannst, wie ich da hinfinde.“
Sein Vater mischte sich in das Gespräch ein, er sah verwirrt aus. „Ich habe nicht gewusst, dass ihr beiden euch kennt.“
Cooper sah seinen Vater an und erwiderte: „Amethyst wohnt in der Pension. Wir haben uns vorhin beim Einchecken kennengelernt.“
Roman strahlte Amethyst stolz an. „Sie haben einen ausgezeichneten Geschmack, meine Liebe. Trenton-Hill ist der beste Platz für einen Aufenthalt in Michigan.“
Cooper lachte über die Selbstgefälligkeit seines Vaters. „Er ist voreingenommen, weil die Pension seit Generationen unserer Familie gehört.“
Amethyst nickte zustimmend. „Ich nehme es ihm nicht übel. Ich wäre begeistert, wenn meine Familie auch so eine langjährige Geschichte hätte. Es ist wirklich eine wunderschöne Pension. Ich bin schon viel herumgereist, auch ein paar exotische Orte waren dabei, aber eure Pension gehört bisher zu meinen Lieblingsplätzen.“
Roman sah Amethyst verwundert an. „Sie sind noch sehr jung, um so viel gereist zu sein. In welchem Bereich ist Ihre Familie denn tätig?“
Amethyst hasste es, wenn Leute ihr Alter kommentierten. Es war doch unwichtig, wie lange sie schon auf der Welt war. Ihre Mutter pflegte zu sagen, dass in ihr für eine fast Zwanzigjährige eine alte Seele wohnte. „Naja, was mein Vater macht, weiß ich nicht … ich habe ihn nie kennengelernt. Meine Mutter ist eine Art Unternehmerin. Sie probiert ständig neue Ideen aus, aber es ist nie etwas Dauerhaftes.“
Roman nickte, als ob er das begriff, aber sein Blick sagte etwas anderes. „Aha, ich verstehe.“ Er blickte seinen Sohn an und fragte: „Cooper, willst du mit ihr eine Inselführung machen?“
Cooper nickte seinem Vater bejahend zu. Nichts würde ihn glücklicher machen, als Amethyst auf eine Inseltour mitzunehmen. Das war die beste Gelegenheit, die er sich wünschen konnte, besser hätte er es gar nicht organisieren können. Ben war auch nicht da, um dazwischenzufunken, wenn er mit Amethyst allein war. Bisher lag er ganz vorne in dem Wettkampf, den sein Freund angezettelt hatte.
Online hatte er einiges über sie erfahren. Sie hatte ihm nicht viele Informationen geliefert, aber bei der Zeitschrift ASK spielten ihre Artikel eine wichtige Rolle. Sie hatte außerdem die Leitartikel für fast alle Ausgaben geschrieben. Wenn er an ihre Anfangsbuchstaben dachte, kam er zu dem Schluss, dass die Zeitschrift vielleicht eine größere Rolle in ihrem Leben spielte, als sie ihn glauben ließ. Er würde sie ganz genau fragen, wie ihre Stellung dort aussah und ob die Zeitschrift später nach ihr benannt worden war.
In der Zwischenzeit würde Cooper die Zeit nutzen, um ihr über die örtliche Legende des Dorfes zu erzählen. Cooper und Roman waren zufällig die einheimischen Experten. Alle kannten die Geschichten, aber nur die Marchant-Familie besaß alle Tagebücher von Marianne. Sie befanden sich unter den vielen Dingen, die sie in der Pension zurückließ, als sie aus North Point verschwand.
„Wenn du mitkommst, kann ich dir alles zeigen. Es gibt hier viele interessante Attraktionen.“
Amethyst trat mit begeistertem Blick auf Cooper zu. „Ich kann es kaum erwarten. Ich bin sofort bereit!“
Der Nachmittag versprach, der beste seines Lebens zu werden. Er lächelte ihr zu und winkte ihr, ihm zu folgen. Sie schlenderten den Pfad hinunter, der zur Rückseite des Hauses und bis zum Rand einer steilen Klippe führte. Die Wellen des Sees schlugen gegen eine Seite der Felsformation unter ihnen. Wenn man über den See blickte, sah man in geringer Entfernung vor den Felsen unter ihnen eine winzige Insel mit einer kleinen steinigen Spitze in grauschwarz und weiß. Von ihrem Standpunkt aus schien es, als könnte man sie mit ausgestrecktem Arm berühren.
Cooper tippte