Название | Schulverweigerung als Entwicklungschance? |
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Автор произведения | Johanna Kiniger |
Жанр | Документальная литература |
Серия | Verlag für systemische Forschung |
Издательство | Документальная литература |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783849790509 |
Die jüngsten Ergebnisse der Pisa-Studie 2012 belegen, dass das Phänomen Schulabsentismus in allen OECD-Staaten auftritt. Vergleicht man jedoch die Studien-Ergebnisse der einzelnen Staaten, so fällt auf, dass besonders in jenen Mitgliedsstaaten, deren durchschnittliches Kompetenzniveau niedrig ist, besonders massiv geschwänzt wird. Die Differenzierung des Ausmaßes (Schwänzen einzelner Unterrichtsstunden, Zu-spät-Kommen oder ganzer Tage schwänzen) ist wichtig, weil die Studienergebnisse hierzu unterschiedlich ausfallen. Nachfolgend ein Überblick über ausgewählte europäische Staaten zum Bereich „ganze Tage schwänzen“: 28% der Schüler*innen schwänzen in Spanien ganze Schultage, in Finnland sind es 10,4% in Österreich 8%, in Schweden 7,2%, in Deutschland 5,2% und in der Schweiz 5,0% (vgl. Sälzer 2016, S. 6 ff.).
Schulabsentismus in Europa: Zu spät kommen
Staat | Prozentuale Häufigkeit |
Österreich. | 20,9% |
Deutschland | 22,7% |
Schweiz | 24,3% |
Spanien | 35,3% |
Finnland | 43,0% |
Schweden | 45,6% |
Abb. 4: Ergebnisse Pisa-Studie 2012 (nach Sälzer 2018, S. 14)
Schulabsentismus in Europa: Einzelne Stunden schwänzen
Staat | Prozentuale Häufigkeit |
Deutschland | 9,7% |
Schweiz | 10,6% |
Österreich | 12,8% |
Finnland | 15,6% |
Schweden | 20,5% |
Spanien | 32,3% |
Abb. 5: Ergebnisse Pisa-Studie 2012 (nach Sälzer 2016, S. 14)
Schulabsentismus in Europa: Ganze Schultage schwänzen
Staat | Prozentuale Häufigkeit |
Schweiz | 5,0% |
Deutschland | 5,1% |
Österreich Schweden | 7,2% |
Österreich | 8,0% |
Finnland | 10,4% |
Spanien | 28,0% |
Abb. 6: Ergebnisse Pisa-Studie 2012 (nach Sälzer 2016, S. 14)
3.7 PROBLEMAUFRISS: STUDIEN ZUR SCHULVERWEIGERUNG
Studien bilden nur partiell die Wirklichkeit ab. Dies ist auf mehrere Ursachen zurückzuführen, beispielsweise das mangelnde Beobachtung- und Registrierungsverhalten der Lehrpersonen, die zum Teil beschönigenden Antworten der Befragten oder die unklaren Rechtfertigungen der Eltern. Eltern decken mitunter das Fernbleiben (vgl. Barth 2015, S. 114).
„Beispielsweise sagt eine Entschuldigung der Eltern, die das Fehlen eines Schülers wegen Krankheit begründet, recht wenig darüber aus, ob der Jugendliche wirklich krank ist.“ (Barth 2015, S. 114)
1 Geist 2012, S. 6.
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