Название | Theologie des Neuen Testaments |
---|---|
Автор произведения | Udo Schnelle |
Жанр | Документальная литература |
Серия | |
Издательство | Документальная литература |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783846347270 |
7 Zu nennen ist hier bes. das sogen. ‚Geheime Markusevangelium‘ (ein angeblicher Brief von Clemens von Alexandrien mit zwei Zitaten aus einem unbekannten ‚Markusevangelium‘), das 1958 der Religionshistoriker M.SMITH gefunden haben will. Vom Fund existieren lediglich Fotos, die keine überzeugende Beweiskraft haben. Von einer Fälschung geht aus: ST.C.CARLSON, The Gospel Hoax. Morton Smith’s Invention of Secret Mark, Waco Texas 2005. Für die Authentizität bei gleichzeitiger Abhängigkeit von den synoptischen Evangelien und einer Datierung ins 2.Jh. votieren zuletzt: H.-J.KLAUCK, Apokryphe Evangelien, Stuttgart 2002, 48–52; E.RAU, Das geheime Markusevangelium. Ein Schriftfund voller Rätsel, Neukirchen 2003.
8 Vgl. als Übersicht D.S. DU TOIT, Redefining Jesus: Current Trends in Jesus Research, in: M.Labahn/A.Schmidt (Hg.), Jesus, Mark and Q, 82–124.
9 Vgl. hier C.A. EVANS, The New Quest for Jesus and the New Research on the Dead See Scrolls, in: M.Labahn/A.Schmidt (Hg.), Jesus, Mark and Q, 163–183.
10 Vgl. T.HOLMÉN, The Jewishness of Jesus in the ‚Third Quest‘, in: M.Labahn/A.Schmidt (Hg.), Jesus, Mark and Q, 143–162.
11 Vgl. dazu J.SCHRÖTER/H.-G.BETHGE, Das Evangelium nach Thomas (NHC II,2), in: H.-M.Schenke/H.-G.Bethge/U.U. Kaiser (Hg.), Nag Hammadi Deutsch I, GCS N.F. 8, Berlin 2001, 151–181. Für den zentralen Bereich der Soteriologie plädiert mit überzeugenden Argumenten auch für eine Spätdatierung: E.E. POPKES, Die Umdeutung des Todes Jesu im koptischen Thomasevangelium, in: J.Frey/J.Schröter (Hg.), Deutungen des Todes Jesu im Neuen Testament, WUNT 181, Tübingen 2005, 513–543.
12 Vgl. hierzu als Programmschrift H.Köster/J.M. Robinson, Entwicklungslinien durch die Welt des Frühen Christentums, Tübingen 1971. Die Entwicklung skizziert J.Schröter, Jesus im frühen Christentum. Zur neueren Diskussion über kanonisch und apokryph gewordene Jesusüberlieferungen, VuF 51 (2006), 25–41.
13 Vgl. B.L. MACK, Wer schrieb das Neue Testament? Die Erfindung des christlichen Mythos, München 2000.
14 Vgl. dazu R.HEILIGENTHAL, Der verfälschte Jesus, Darmstadt 1997.
15 Vgl. U.SCHNELLE, Einleitung (s.o. 2.2), 574–576.
16 Vgl. dazu als Überblick die Beiträge deutscher und anglo-amerikanischer Exegeten/Exegetinnen in: W.STEGEMANN/B.J. MALINA/G.THEISSEN (Hg.), Jesus in neuen Kontexten (s.o. 3). Eine Kombination von sozialgeschichtlichen und archäologischen Fragestellungen bieten J.D. CROSSAN/J.L. REED, Jesus ausgraben. Zwischen den Steinen – hinter den Texten (s.o. 3).
17 Vgl. F.G. DOWNING, The Jewish Cynic Jesus, in: M.Labahn/A.Schmidt (Hg.), Jesus, Mark and Q, 184–214.
18 Vgl. aus der neueren Literatur: S. BYRSKOG, Story as History – History as Story, WUNT 123, 2000; R. BAUCKHAM, Jesus and the Eyewitnesses: The Gospels as Eyewitnesses Testimony, Grand Rapids 2006; R. RIESNER, Die Rückkehr der Augenzeugen, TheolBeitr 38 (2007), 337–352; A. D. BAUM, Der mündliche Faktor und seine Bedeutung für die synoptische Frage, TANZ 49, 2008.
19 Speziell die Arbeiten von Maurice Halbwachs und Jan Assmann spielen hier eine Rolle.
20 Vgl. CHR. KEITH, The Indebtedness of the Criteria Approach to Form Criticism and recent Attempts to rehabilitate the Search for an authentic Jesus, in: CHR. KEITH/A. LE DONNE (Hg.), Jesus, Criteria, and the Demise of Authenticity, 47: „First, historical Jesus research as it stands is in a methodological quagmire that is a direct result of the criteria approach’s stubborn continuance of a historical-critical methodology that is essentially form-critical in nature. If the field is to leave that quagmire, it must do so on the advances in media criticism and memory theory; that is, it must do so by better understanding what the gospel tradition is before deciding how it is to be used in historical reconstruction. Second, and related to the previous point, criteria of authenticity is a misnomer. Perhaps it would be an overstatement to say that this term should be abandoned altogether.“
21 Vgl. hier auch G. HÄFNER, Das Ende der Kriterien? Jesusforschung angesichts der geschichtstheoretischen Diskussion, in: K. Backhaus/G. Häfner, Historiographie und fiktionales Erzählen, BThSt 86, Neukirchen 2007, 97–136, der zu Recht fragt, welche wissenschaftlichen und d.h. methodisch kontrollierbaren Modelle eigentlich an die Stelle der Kriterien treten sollen.
22 Als ein Beispiel vgl. J.M. ROBINSON, Der wahre Jesus? Der historische Jesus im Spruchevangelium Q, ZNT 1 (1998), 17–26, der sich exklusiv auf die (von ihm) rekonstruierte Logienquelle beschränkt und beruft.
23 J.D.G. DUNN, Jesus Remembered (s.o. 3), 130, favorisiert die Kategorie der ‚Erinnerung‘: „The Synoptic Tradition provides evidence not so much for what Jesus did or said in itself, but for what Jesus was remembered as doing or saying by his first disciples, or as we might say, for the impact of what he did and said on his first disciples.“ Der bloße Begriff der ‚Erinnerung‘ ist jedoch nicht hinreichend, denn Erinnerungen sind immer mit Deutungen gefüllte Konstruktionen vergangenen Geschehens unter gegenwärtigen Bedingungen.
24 Dies betont J.SCHRÖTER, Die Frage nach dem historischen Jesus und der Charakter historischer Erkenntnis, in: The Sayings Source Q and the Historical Jesus, hg. v. A.Lindemann, BEThL CLVIII, Leuven 2001, 207–254.
25 So urteilt R.BULTMANN, Die Geschichte der synoptischen Tradition, Göttingen 81970, 49, über die Schul- und Streitgespräche: „Jedenfalls – das muß noch einmal betont werden – haben im allgemeinen die Worte eine Situation erzeugt, nicht umgekehrt.“
26 So definiert in der Tradition R.Bultmanns z.B. G.EBELING, Historischer Jesus und Christologie, in: ders., Wort und Glaube, Tübingen 31967, (300–318) 303: „‚Historisch‘ meint also die sachgemäße Methode zur Erkenntnis geschichtlicher Wirklichkeit. ‚Historischer Jesus‘ ist darum eigentlich eine Abkürzung für: Jesus, wie er bei strenger historischer Methode zur Erkenntnis kommt, entgegen den etwaigen Veränderungen und Übermalungen, die er im Jesus-Bild der Tradition erfahren hat. Der ‚historische Jesus‘ meint darum soviel wie: der wahre, der wirkliche Jesus.“
27 Gegen eine deutliche Tendenz innerhalb der amerikanischen Jesus-Forschung, die historische gegen die theologische Frage auszuspielen; vgl. E.P. SANDERS, Jesus and Judaism (s.o. 3), 333f; J.P. MEIER, Jesus I (s.o. 3), 21–31.
28 Vgl. J.FREY, Der historische Jesus und der Christus des Glaubens, in: J.Schröter/R.Brucker (Hg.), Der historische Jesus (s.o. 3.1), 297ff.
29 Vgl. zu den Plausibilitätskriterien G.THEISSEN/D.WINTER, Kriterienfrage, 175–214.
30 Vgl. D. C. ALLISON, Constructing Jesus (s.o. 3), 14: „The larger the generalization and the more data upon which it is based, the greater our confidence.“ Allison meint allerdings, von diesem Ansatz her auf die herkömmlichen Kriterien verzichten zu können; hier wird das Gegenteil vertreten: Gesamttendenz und Kriterien ergänzen sich!
31 Vgl. G.THEISSEN/D.WINTER, Kriterienfrage, 217: „Was wir von Jesus insgesamt wissen, muß ihn als Individualität innerhalb des zeitgenössischen jüdischen Kontextes erkennbar machen und mit der christlichen (kanonischen und nicht-kanonischen) Wirkungsgeschichte vereinbar sein.“
32 Methodisch bilden daher sozialgeschichtliche und politische Fragestellungen nicht den alleinigen Konstruktionshorizont (so in vielen amerikanischen oder amerikanisch beeinflussten Studien), sondern sie werden dort behandelt, wo die Texte es fordern; für Galiläa als spezifischem Lebensraum Jesu s.u. 3.4.5/3.8.1; für die politischen Dimensionen der Verkündigung Jesu s.u. 3.4.1.
33 Eine scharfsichtige Analyse der Kriterienfrage bietet nach wie vor E. SCHILLEBEECKX, Jesus, 70–87. Vgl. ferner J. P. MEIER, A Marginal Jew I (s.o. 3), 167–195, der nach eingehender Diskussion folgende Kriterien vorschlägt: 1) Embarrassment (Verlegenheitskriterium, d.h. Ereignisse, die im frühen Christentum als anstößig eingestuft werden mussten und deshalb kaum nachösterlich entstanden sind; bei E. SCHILLEBEECKX, Jesus, 78f, ‚störende‘ Überlieferungen;