Название | Killerrache: Krimi Koffer 9 Romane |
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Автор произведения | Alfred Bekker |
Жанр | Зарубежные детективы |
Серия | |
Издательство | Зарубежные детективы |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783956178306 |
„Die Sache mit den ‚Killer Bandoleros’ gilt als ein großer Erfolg ihrer Polizeiarbeit!“, gab ich zu bedenken.
„Es war mein Erfolg. Die Verhaftungen der gesamten Führungsriege der Gang wären nicht möglich gewesen, wenn ich ihnen nicht Ort und Zeit eines Großdeals verraten hätte. Seitdem ist ‚der King’ hinter mir her. Das ist der Spitzname von Lionel Bentz. Sein Bruder Manuel hat natürlich gleich zwei und zwei zusammengezählt und geahnt, dass er mir seinen Aufenthalt in der JVA verdankte. Und ‚der King’ hat dann erbarmungslos zugeschlagen.“ Er schluckte. Es sprudelte aus ihm heraus. Offenbar war es ihm schon lange ein Bedürfnis gewesen, diese Dinge jemandem zu erzählen. „Sie haben meine Schwester und mich gefangen genommen und in eine leere, abgelegene Lagerhalle verschleppt. Dort wurde sie vor meinen Augen erschossen und außerdem hat mir ‚Der King’ angekündigt, dass ich meine Eltern in ihrem Blut finden würde. So kam es dann auch.“
„Dieser sogenannte 'King' hat Sie offenbar am Leben gelassen“, stellte ich verwundert fest. „Warum hat er die Rache nicht an Ihnen vollzogen?“
„Weil er mich leiden lassen wollte. Ich sollte daran denken, dass es meine Schuld gewesen sei, was geschehen war. Und eines Tages, so kündigte er mir an, würde er zuschlagen und mich auch auslöschen. Ganz gleich, wo ich auch hinflüchten würde, ich könnte nie sicher sein, ob nicht hinter der nächsten Ecke jemand lauert, der das Urteil, das er über mich gesprochen hatte, vollstreckt. Aber das passt zum 'King'. Ich kenne ihn ja schon seit wir Teenager waren. Er ist ein Sadist.“
„Sie haben seinerzeit geschwiegen und die Ermittlungen der Polizei nicht gerade unterstützt“, stellte Rudi fest. „Zumindest geht das aus den Unterlagen hervor, die uns vorliegen.“
„Ich hätte mich selbst ans Messer geliefert. Schließlich hatte ich genug auf dem Kerbholz, um in den Knast zu wandern.“ Sein Gesicht verzog sich.
„Warum haben Sie sich nicht an Ihre Polizistenfreunde gewandt?“, fragte ich.
„Für die war ich uninteressant geworden, nachdem ich bei den Killer Bandoleros zu einem Ausgestoßenen geworden war. Diese Bastarde! Die haben mich fallengelassen wie eine heiße Kartoffel. Jetzt erpressen sie andere, denen sie falsche Beweismittel untergeschoben haben, um sie auspressen zu können wie eine Zitrone. Was aus mir wurde, war ihnen gleichgültig.“
„Ein Staatsanwalt könnte das als Mordmotiv ansehen“, sagte Rudi.
„Aber so war es nicht.“
„Bislang haben Sie uns nichts geboten, was Sie aus der Schusslinie nimmt!“
„Meine Aufgabe war es nur, Rademacher und Maybaum zum Tatort zu locken. Ich sollte ihnen damit drohen, alles auszupacken und ihre Machenschaften ans Licht zu bringen. Sie hatten doch gerade ihre Versetzung hinter sich und mit Mühe und Not verhindert, dass das wahre Ausmaß ihrer Geschäfte ans Licht kam. Wenn ich mich damit an die Staatsanwaltschaft gewandt hätte, hätte sie das in einem Moment erwischt, in dem sie schon ohnehin ziemlich schwach dastanden.“
„Das klingt so, als hätte Sie jemand beauftragt“, stellte ich fest.
„Ja.“
„Wen?“
„Den Namen werde ich erst nennen, wenn ich juristische Garantien habe und die Staatsanwaltschaft einen Deal mit mir macht.“
„Wenn das, was Sie sagen der Wahrheit entspricht, müssen Sie trotzdem eine Anklage wegen Beihilfe zum Mord befürchten.“
„Ich weiß“, murmelte Gerighauser. „Aber ich setze darauf, dass man mir entgegenkommt.
„Sie sollten sich nicht zuviel versprechen“, sagte Rudi.
43
Wir lieferten Gerighauser im Präsidium ab. Er wurde unseren Verhörspezialisten Pascal Horster und Meinert Schneider vorgeführt. Sie baten uns darum, bei der Vernehmung dabei zu sein, schließlich hatten wir den Großteil der Fakten ermittelt, die mit Gerighauser und den Morden an Maybaum und Rademacher in Zusammenhang standen.
Ein Pflichtverteidiger wurde herbeigerufen. Außerdem ein Vertreter der Staatsanwaltschaft.
„Ich sage kein Wort, ehe das hier nicht in einem offizielle Deal mündet“, sagte er großspurig.
„Was ist mit Tom Subotitsch?“, fragte ich ihn trotzdem. „Er war doch an den Machenschaften von Rademacher und Maybaum beteiligt.“
„Das war er.“
„Wäre er der nächste auf der Mordliste gewesen?“
„Mit einem Deal kann die Staatsanwaltschaft vielleicht auch das Leben von Tom Subotitsch retten!“ Er grinste. „Natürlich ist er der Nächste. Und die Hintermänner sind dazu gezwungen schnell zu handeln. Das erhöht die Gefahr für Subotitsch. Und glauben Sie mir, ich war vielleicht ein Helfershelfer – aber die Leute von denen ich spreche sind durchaus in der Lage, völlig auf sich allein gestellt zu töten!“
„Wir sollten Subotitsch warnen!“, meinte Rudi.
„Das können Sie tun – nur wird es nichts nützen“, sagte Gerighauser. „Irgendwann wird irgendwer zuschlagen und Subotitschs Leben beenden. Selbst wenn Sie ihn jetzt warnen, wird ihn das nicht auf Dauer schützen.“
Staatsanwalt Robert Horner traf ein. Wenig später stieß auch der bestellte Pflichtverteidiger zu uns. Er hieß Jörn Gallinger und wollte sich zunächst mit seinem Mandanten unter vier Augen besprechen.
Inzwischen versuchte unser Innendienstler Max Herter den Kollegen Subotitsch telefonisch zu erreichen. Ich hatte ihm den Hinweis gegeben, dass Subotitsch uns gegenüber angegeben hatte, Urlaub in seinem Ferienhaus in Mecklenburg machen zu wollen. Die Adresse ließ sich herausfinden.
„Dort gibt es aber keinen Festnetzanschluss“, erklärte Max allerdings.
Kriminaldirektor Bock schaltete sich persönlich in den Fall ein und gab uns schließlich die Anweisung, nach Mecklenburg zu fahren.
„Suchen Sie Subotitsch auf und überzeugen Sie ihn, dass er aussagen muss. Wie viel an den Aussagen von Herr Gerighauser der Wahrheit entspricht, muss sich noch zeigen, aber fest steht, dass er uns einiges erklären muss.“
„Sobald sich Gerighauser dazu entschließt,