Mitten im Leben und zwischen zwei Welten. Guido Kreft

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Название Mitten im Leben und zwischen zwei Welten
Автор произведения Guido Kreft
Жанр Эзотерика
Серия
Издательство Эзотерика
Год выпуска 0
isbn 9783981772715



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dann bedeutet dies nicht automatisch, dass wir unser Glück damit vorantreiben werden. Wir dürfen uns natürlich auch für das Gegenteil entscheiden. Und dies fällt uns sehr viel leichter, als man es denken würde. Schließlich katapultieren wir uns oftmals nur in eine Richtung, die wir zunächst für das Glück halten, bis uns die ganze Tragweite unserer Entscheidung bewusst wird.

      Wir konzentrieren uns im Alltag zu sehr auf Nichtigkeiten des Lebens und übersehen das große Ganze, das direkt vor unseren Füßen liegt. Natürlich soll man Schritt um Schritt vorwärts gehen, um seine Ziele zu erreichen. Dazu sollte man sich seiner Schritte aber bewusst werden, ähnlich einem Kind, das laufen lernt. Wenn wir nicht lernen, unseren Gefühlen mehr Aufmerksamkeit zu schenken, führt das Denken und das Handeln in eine Sackgasse. Bevor wir also den Verstand einsetzen, um die Dinge voranzutreiben, müssen wir das Gefühl ergründen. Der Verstand kann uns weder Stationen des Lebens benennen, noch den Weg dorthin beschreiben, wenn uns unser Gefühl nicht zuvor verrät, wohin wir überhaupt wollen.

      Wenden Sie sich doch nun einmal mit dem folgenden, kleinen Rätsel einem Thema zu, welches wohl jeden irgendwie beschäftigt. Es gibt etwas, das alle so sehr brauchen, dass es alle im Leben immer mal wieder aus den Augen verlieren und dann unendlich viel Energie darauf verschwenden, es wiederzufinden. Um herauszufinden, was das ist, versuchen Sie, das Folgende möglichst intensiv nachzuempfinden:

      Stellen Sie sich einmal vor, Sie würden in einem Raum schweben. Ein vollkommen weißer und heller Raum. In diesem Raum gibt es nichts, an dem Sie sich orientieren könnten. Keine Ecken, keine Gegenstände, nicht einmal ein dunkler und somit kontrastreicher Punkt an der Wand. Da Sie ja nun schwerelos in diesem Raum schweben, fühlen Sie auch keine Berührung. Es gibt nichts, kein Geräusch oder sonst etwas, an dem Sie messen könnten, wo oben oder unten ist, wo Sie sich befinden. Über einen längeren Zeitraum, dessen Dauer Sie natürlich so auch nicht nachvollziehen könnten, würden Sie sich sicher verloren vorkommen und ich behaupte, dass sogar die intensive Vorstellung dieses Szenarios bereits beunruhigend auf Sie wirkt. Vielleicht stellt sich dabei auch ein Gefühl der Leere und Verlorenheit ein. Es dürfte das Gefühl beschreiben, welches man empfindet, wenn man etwas sehr wichtiges vergeblich sucht, von dem man selbst nicht genau weiß, was es eigentlich ist.

      Sicher wissen oder fühlen Sie schon, worauf ich hinaus will. Es geht um einen Halt im Leben, einen Bezugspunkt, Anfang oder Ausgangspunkt, von dem man planen und entscheiden kann, was und wohin man eigentlich will.

      Das ist die Voraussetzung der Motivation, die uns den Grund liefert, von diesem Punkt aus überhaupt erst zu starten.

      Manchmal beschreibt ein solches Gefühl eine Art inneres, sehr tiefverborgenes Wissen, welches an die Oberfläche drängt, um endlich die langersehnte Beachtung zu finden. Diese innere Stimme, die zunächst in uns flüstert, bis die Seele es hinausschreit, weil wir sie nicht beachten, nennt sich Berufung. Diese hat zwar nicht immer unbedingt etwas mit unserem Berufsleben zu tun, aber an keinem Beispiel könnte man besser erklären, was es bedeutet, dieses anfängliche Flüstern einfach zu ignorieren. Schließlich verbringen wir einen großen Teil unserer Zeit bei der Arbeit oder auf der Suche nach einer solchen Berufung.

      Allerdings gilt es natürlich auch in allen anderen Belangen, diesem inneren Ruf zu folgen, denn niemand muss sich wirklich mit einem bisschen Glück zufrieden geben. Mehr für sich selbst zu fordern ist nicht immer gleich egoistisch, sondern manchmal der Weg zum inneren Frieden. Wir alle haben die Gabe, auch hier das rechte Maß zu erfühlen sowie das Recht, es einzufordern. Nehmen Sie Ihr Glück von nun an selbst in die Hand und tauchen Sie ein, in das erste Element Ihrer schöpferischen, kreativen Kraft.

      Eigentlich sollte der Beruf der eigenen Berufung entsprechen, etwas sein, woran wir Freude empfinden, sogar abgesehen von einer möglichen Entlohnung. Wie kann man sich überhaupt zu etwas berufen fühlen? Warum geht eine Krankenschwester darin auf, schwerkranken Menschen in einem Hospiz die letzten Tage erträglicher zu gestalten? Warum begeistert sich ein Feuerwehrmann dafür, Menschen aus einem brennenden Haus zu retten und dabei sein eigenes Leben zu riskieren? Warum fühlt sich ein Architekt berufen, ein Gebäude zu entwerfen? Vielleicht ja, weil diese Menschen ihre Bestimmung in der Tiefe der eigenen Seele entdeckt haben. Könnten da sogar die Erinnerungen aus früheren Leben eine Rolle spielen?

      Leider gehen zu viele Menschen nicht in ihrer Tätigkeit auf, sofern sie überhaupt einer nachkommen dürfen. Viele erledigen ihren Job und fühlen sich dabei, als würden sie sich auf einer alten Galeere befinden, auf der sie angekettet dem Takt des Schlagmannes folgen, ohne einen Sinn in ihrer Arbeit zu sehen. Körper, Seele und Geist scheinen aus dem Rhythmus zu geraten. Woher aber kommt dieses tiefe innere Gefühl, für etwas geschaffen zu sein oder eben auch nicht? Sich zu etwas berufen zu fühlen, bedeutet doch eigentlich, sich einer Sache bewusst zu werden. Etwas zu empfinden, das sich anfühlt, als wäre es irgendwie immer schon ein Teil der eigenen Persönlichkeit , ist beinahe so, als hätte man es zu einem früheren Zeitpunkt schon einmal getan und würde sich nun daran erinnern. Gleich einer Aufgabe oder einem Ziel, welches wir uns irgendwann vorher gesteckt haben und nun bemerken, dass wir diesem durch unser Handeln entweder näher rücken oder dabei sind, uns davon zu entfernen. Gerade in der heutigen Zeit suggeriert uns der aktuelle Arbeitsmarkt doch mehr oder weniger, dass man froh sein sollte, überhaupt eine Arbeit zu haben, egal was einem dabei abverlangt wird und gleichgültig, welchen Weg wir dazu in Kauf nehmen müssen. Die Arbeitslosen-Zahlen sprechen schließlich eine deutliche Sprache, könnte man annehmen.

      Das mag so sein, aber es sind nur nüchterne Statistiken, die wenig über die tatsächlichen Hintergründe und vorhandenen Möglichkeiten aussagen. Je nach Standpunkt könnten diese Zahlen auch einfach das Resultat der Unentschlossenheit und Ziellosigkeit der Betroffenen widerspiegeln.

      Für viele Suchende ist der Traum von einer Tätigkeit, die ihnen Erfüllung bringt, von Anfang an in weiter Ferne. Sie glauben, dass dafür höhere Bestimmungen mit den Namen Auswahlverfahren und Qualifikation verantwortlich sind. Das stimmt sogar. Doch anders als sie erwarten: All das ist genau so, weil sie genau diese Einschränkung, in genau diesem Bereich, erwarten. Sie tun das, weil Äußerlichkeiten, wie in unserem Beispiel die Statistik des aktuellen Arbeitsmarktes, es ihnen jeden Tag suggerieren. Würden sie lernen, diese Nebensächlichkeiten einmal zu ignorieren, zwischen den Zeilen zu lesen, sich auf ihre eigenen Fähigkeiten zu konzentrieren und auf sie zu vertrauen, wäre es um einiges leichter, bahnbrechende Entscheidungen zu treffen. Es wäre für sie viel einfacher, Ziele neu zu definieren, neue Wege zu gehen und diese Ziele auch zu erreichen. Dies gilt für alle Stationen des Lebens.

      Bleiben wir bei unserem Beispiel der Berufswahl und halten uns das Thema der seelischen und körperlichen Gesundheit vor Augen, sind wir leider bei nüchternen Resultaten: Viele Berufskrankheiten sind nicht deshalb entstanden, weil die berufliche Tätigkeit selbst, gerade in der heutigen modernen Zeit, eine zu große Belastung für Psyche und Körper bedeuten, sondern weil die vorausgegangene Berufswahl selbst das eigentliche Problem darstellt.

      Es gibt viele Studien und Nachweise darüber, wie unser Körper als Werkzeug unseres Geistes funktioniert und sein Unbehagen über unsere Ignoranz gegenüber einer falschen Berufswahl ausdrückt. Sie kennen die Statistiken, Abhandlungen und einschlägige Literatur zu Themen wie Burnout, Psychosomatik und all die anderen Beschwerden, mit denen sich unser Bewusstsein durch den Körper Ausdruck verschafft. Selbst rationalste Wissenschaftler bestreiten in irgendeiner Form die alte Weisheit nicht, dass »wenn die Seele weint, der Körper zum Feind wird.«

      Üben Sie einen Beruf aus, den Sie nicht mögen, gehen Sie einer Tätigkeit regelmäßig nach, welche Sie in Ihrem Innersten verabscheuen und es kommt unweigerlich der Zeitpunkt, an dem dieses Beharren seinen Tribut fordert. Der richtige Zeitpunkt, dies zu verhindern oder endlich zu ändern, ist genau dieser Augenblick – jetzt! Denn genau jetzt ist immer der richtige Zeitpunkt. Leben Sie Ihren Traum und steigern Sie sich nicht weiter in einen Alptraum hinein. Beginnen Sie hier und jetzt mit der Veränderung.

      Allein der Anfang, der ernsthafte Versuch, etwas Neues zu schaffen, wird Wunder bewirken. Abgesehen davon, dass es viele Möglichkeiten für jeden gibt, die er bei weitem noch nicht ausgeschöpft hat, ist schon der Entschluss etwas zu verändern und der Gedanke, dass man es schaffen will und kann, ein Akt der Befreiung und somit ein Schritt auf dem Weg der geistigen und ganzheitlichen