Название | Juwelennächte |
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Автор произведения | Karin Joachim |
Жанр | Триллеры |
Серия | |
Издательство | Триллеры |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783839269244 |
Karin Joachim
Juwelennächte
Kriminalroman
Zum Buch
Alte Bekannte Erst am Vortag hat Tatortfotografin Jana Vogt ihn in den Thermen von Bad Neuenahr kennengelernt, nun sitzt er tot auf einer Bank im Kurviertel. Der Journalist Daniel Bender recherchierte offensichtlich im kriminellen Milieu, was nicht nur seinen Mörder, sondern auch das LKA auf den Plan ruft. Jana indes folgt einem Hinweis aus dem Umfeld des Ermordeten und trifft den hochbetagten ehemaligen Kriminalkommissar Geiger. Dieser bittet sie zudem um ihre Hilfe bei der Aufklärung eines Doppelmordes aus den 1950er-Jahren. Janas Recherchen führen sie zurück in eine Zeit, in der die Bundespressebälle im Kurhaus von Bad Neuenahr veranstaltet wurden. Sie stößt dabei auf Banden, die die Autos der Politiker überfielen, und auf das verschwundene Collier des damaligen Ehrengastes Josephine Baker. Doch der aktuelle Mordfall nimmt ihre Zeit zu sehr in Anspruch und lässt sie auf alte Bekannte treffen, die noch eine Rechnung mit ihr offen haben.
Karin Joachim wurde in Bonn-Bad Godesberg geboren und lebt heute im Ahrtal. Sie studierte Germanistik und Anglistik an der Universität Bonn und leitete ein archäologisches Museum, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. In ihrer Freizeit ist sie mit ihrem Border Terrier unterwegs, mit dem sie die Natur erkundet. Besonders gerne besichtigt Karin Joachim historische Orte sowie Parks und Gärten im In- und Ausland. Homepage der Autorin: www.karinjoachim.de
Impressum
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Im Ehnried 5, 88605 Meßkirch
Telefon 0 75 75 / 20 95 - 0
Alle Rechte vorbehalten
Lektorat: Sven Lang
Herstellung/E-Book: Mirjam Hecht
Umschlaggestaltung: U.O.R.G. Lutz Eberle, Stuttgart
unter Verwendung eines Fotos von: © Heinz / stock.adobe.com
ISBN 978-3-8392-6924-4
Karte
Prolog
Bad Neuenahr, Herbst 1954
Wenn es eines gab, das die Menschen in jenen Jahren kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges in den Bann zog, dann waren es die Auftritte von Prominenten anlässlich des Bundespresseballes. Glanz und Glamour zogen seit einigen Jahren im November in die Kurstadt an der Ahr ein, wenn sich Politiker, Wirtschaftsbosse und Prominente ein Stelldichein gaben. Bonn hatte keine geeigneten und dem Anlass angemessenen Räumlichkeiten zu bieten, weshalb man in das mondäne Kurhaus in Bad Neuenahr auswich. Hinter vorgehaltener Hand wurden im Vorfeld Namen genannt, die nicht nur unter der normalen Bevölkerung für Aufregung sorgten, sondern auch in ganz speziellen Kreisen. Wer der ursprüngliche Informant war, der mit seinem Wissen hausieren ging, das sich rasch in Bad Neuenahr verbreitete und von dort aus seinen Weg bis an den Rhein nahm, konnte nicht mehr nachvollzogen werden. Als endlich die Zeitungen darüber berichteten, hatten Gestalten, die nichts Gutes im Schilde führten, schon längst ihre Planungen abgeschlossen. Das Gerücht stimmte: Josephine Baker, die berühmte Tänzerin und Sängerin, würde den diesjährigen Bundespresseball mit ihrer Anwesenheit beehren. Im Kurviertel von Bad Neuenahr herrschte reges Treiben. Das markante Gebäude mit der Zweiturmfassade war kurz nach der Jahrhundertwende errichtet worden und wurde für die Veranstaltung, die das Motto »Bonnfusionen« trug, besonders herausgeputzt. Lastwagen beladen mit den Preisen für die Tombola fuhren vor, Blumendekorationen und alkoholische Getränke wurden hereingetragen, Tische und Stühle gerückt, festliche Tafeln bestückt. Nach und nach trafen die Tanz- und Unterhaltungsorchester der Rundfunkanstalten, die Ballettensemble sowie Solisten und weitere Künstler ein, die ihre Zimmer in den Hotels der Hauptstadt sowie im Bonner Umland, so eben auch in Bad Neuenahr, bezogen hatten. Mit großem Geleit chauffierte man Künstler und Ehrengäste zum Veranstaltungsort. Doch auf dem Weg dorthin lag die Schwachstelle dieser Veranstaltung. Auf den Straßen des Rheinlandes lauerten wie in alten Zeiten Wegelagerer, die die Autofahrer überfielen – nicht nur die Gäste des Bundespresseballes. Und in diesen Tagen waren die Verbrecher besonders aktiv. Da sich jedoch herumgesprochen hatte, dass die am Straßenrand winkenden oder aus dem Nichts im Licht der Autoscheinwerfer auftauchenden Personen nichts Gutes im Schilde führten, ließen sich die Autofahrer nicht mehr beirren und fuhren meist mit hohem Tempo weiter. Nun war es an den Banditen, ihre Strategie zu ändern, was sie auch taten, und sich als Polizisten zu verkleiden. Amtspersonen gehorchte man schließlich. Das brachte die Ordnungsbehörden in ein Dilemma, denn sie führten ihrerseits Straßenkontrollen durch, um der Ganoven habhaft zu werden. Fuhren die Fahrer aus Angst, es könne sich um Banditen handeln, nun ohne anzuhalten weiter, blieb den echten Polizisten oft nichts anderes übrig, als auf die Wagen zu schießen. Unbescholtene Bürger jedoch befanden sich in einem ebenso großen Dilemma: Hielten sie an, wurden sie möglicherweise von falschen Polizisten ausgeraubt, fuhren sie weiter, durchsiebten Patronenkugeln ihren Wagen. Neuerdings veröffentlichten die Zeitungen Anweisungen, die die Reisenden darüber aufklärten, wie sie sich im Ernstfall zu verhalten hatten. Darin beschrieb die Polizei ihre Strategie, und gab bekannt, dass sie mit mehreren gestaffelten Kontrollgruppen arbeitete. Erst der dritte Polizeitrupp durfte auf den Wagen schießen, falls der Fahrer auch an diesem Posten weiterfuhr, ohne anzuhalten.
An jenem Novembertag belagerte eine kleine Diebesbande aus Oberwinter einen Abschnitt der Bundesstraße 9. Sie hofften darauf, Gäste, die den Kurort als ihr Ziel auserkoren hatten und die in vorfreudiger Erwartung auf das anstehende gesellschaftliche Ereignis unterwegs waren, ohne größere Schwierigkeiten überfallen zu können. Denn trotz aller Warnungen schob man die Bedenken beiseite und vertraute darauf, dass das Verbrechen einen selbst nicht treffen würde. Polizeikorsos begleiteten hingegen die hochrangigen Gäste, sodass ihnen keine Gefahr drohte. Nachdem die Banditen also bei den anreisenden Gästen per Zufall vorgingen und auf hohe Beute hofften, so hatten sie sich eine Strategie überlegt, die ihnen dazu verhelfen sollte, nur die abreisenden Gäste zu überfallen, die über entsprechenden Reichtum verfügten. Zugute kam ihnen, dass man sich auf der Heimfahrt noch argloser gab und aufgrund der genossenen alkoholischen Getränke weniger vorsichtig war.
An dieser Stelle kam nun eine junge Frau ins Spiel, die mit ihrer Vespa im Kurviertel von Bad Neuenahr umherfuhr, um die eintreffenden Gäste auszuspähen, einen Blick auf ihre Preziosen zu erhaschen, die Kennzeichen ihrer Autos zu notieren und die Informationen an ihren Bruder weiterzugeben, der später in der Nacht mit seinen Kumpanen auf der B 9 zur Tat