Sonnenwärme, Segelboote, Sport und Spiele am Strand, verlockend schöne Frauen in allerbester Flirtlaune Hendrik Beyer fühlt sich auf Baltrum wie im Paradies. Nur hat er leider kein Glück mit Frauen, denn Hendrik trinkt zu viel. Und mit einem Filmriss aufzuwachen, ist besonders unangenehm, wenn die letzte Flirtpartnerin ermordet aufgefunden wurde Der Bremer Detektiv Wolf Arnken, seit seiner Kindheit regelmäßig Baltrumer Feriengast, wollte eigentlich nur mit seinem Sohn den Urlaub genießen, verfolgt die Ermittlungen gegen Hendrik aber trotzdem mit Interesse. Auch als eine zweite Tote gefunden wird, denkt Arnken nicht daran, wie andere Inselgäste in Panik die Fähre zum Festland zu stürmen. Aber als wenig später sein Sohn verschwindet, wünscht er, er hätte es getan … Ulrike Barow legt nach ihrem erfolgreichen Debüt Endstation Baltrum ihren zweiten Krimi vor.
Menschen haben einen Urdrang zur Mobilität. Die alten Römer zog es nach Germanien, Goethe nach Italien, Humboldt nach Südamerika – und Handwerkergesellen walzten in neue Gegenden.
In der modernen Zeit wurde daraus das „Reisen“. Anfangs ging es aufs Land: Beschürzte Omas, Piepe rauchende Opas, Vieh, Landluft und Donnerbalken erwarteten ihre Gäste. Dann kam der „Jahresurlaub“: Familien verbrachten drei arbeitsfreie Wochen an der Nordsee oder in Bayern, später in Österreich oder Spanien, schließlich in Vietnam oder den USA. Der „Zweiturlaub“ kam hinzu: Menschen machten Kurztrips, beispielsweise Städtereisen nach London, Paris oder Rom.
Alles mündete im Massentourismus. Vorproduzierte Reisen wurden in Katalogen von Reiseagenturen angeboten: Anreise, Unterkunft, Essen und Trinken, Unterhaltung und Rückreise gab es in „Paketen“, und diese wurden von Reisebüros verkauft. Auf der ganzen Welt zogen bald Mengen – meist älterer Menschen – an die Strände, in die Kirchen und Moscheen, in die Berge, in die Einkaufsstraßen. Doch wie soll die Zukunft des Reisens aussehen, angesichts der Klimaveränderungen und in Zeiten des Coronavirus, das die Reiseindustrie schon jetzt massiv verändert hat?
Jürgen Dittberner hält Szenen aus der Vor-Corona-Zeit fest. Familie Stolp reist durch die Welt, und mit ihnen die Leser, die launige, manchmal nachdenkliche und immer lesenswerte Eindrücke erhalten, etwa über das Leben der feinen Leute im schönen Bad Reichenhall, über das postsowjetische Russland zwischen Moskau und St. Petersburg, alte Kulturen in Asien, Holocaust-Museen in den USA, geheimnisvolle Sitten in Japan, Pyramiden in Ägypten, großartige Landschaften in Neuseeland sowie im Westen Amerikas oder Europas Vielfalt. So war es! Diese Erinnerungen sollten bewahrt werden.
Yuriy Tarnawskys schildert in seinem neuen, vielgelobten Roman Warme arktische Nächte die packende Geschichte eines Jungen, der mit einem unstillbaren Durst nach dem Unbekannten und zugleich grenzenloser Phantasie ausgestattet ist – und inmitten des gewaltigen politischen Aufruhrs des Zweiten Weltkriegs aufwächst, zunächst in einem idyllischen Vorkriegs-Polen, dann in zunehmend alptraumhaften Umständen während des zweiten Weltkriegs in der Ukraine; schließlich verschlägt es ihn nach Ungarn.
Das Leben in Tarnawskys faszinierendem Roman zeigt die Wärme und Schönheit der leitmotivischen ewigen arktischen Nacht.
Die verlorene Insel ist eine Sammlung faszinierender Reportagen von der besetzten Krim, die die namhafte ukrainische Journalistin Nataliya Gumenyuk im Zeitraum von 2014 bis 2019 bereist hat. Das Buch erzählt die wahren Geschichten und Tragödien der Menschen und ihrer Lebensumstände, die sich seit 2014 grundlegend verändert haben. Seitdem leben die einen Bewohner der Krim unter Besatzung, die anderen schlicht in einem anderen Land. Doch wie sieht ihre Lebenswirklichkeit aus? Unternehmer und Rentner, Krimtataren, Studenten und Aktivisten, Menschenrechtler und Militärangehörige, Menschen mit unterschiedlichen politischen und ideologischen Ansichten – sie alle erzählen offen ihre Geschichten: Einige versuchen, ihrem stillen, dumpfen Schmerz Worte zu verleihen, andere haben genug vom Schweigen und der Angst.
Dieses Buch ist die Stimme der annektierten Krim – in einer beeindruckenden Vielstimmigkeit von Einzelschicksalen, die zu einer einzigen großen und gemeinsamen Erzählung verschmelzen, die noch nicht abgeschlossen ist.
Altbekannt ist, welch wichtige Rolle Medien bei der Konsolidierung oder aber auch bei der Transformation einer Gesellschaft spielen. Was aber geschieht, wenn Medien von unten aus agieren und dies in großer Zahl geschieht, unter Einbindung vieler gesellschaftlicher Akteure sowie gegenüber einem umfassenden Publikum?
In Argentinien hat sich eine faszinierende Radiolandschaft gebildet, die kollektiv, partizipativ und progressiv arbeitet: Die Community-Radios.
Viviana Uriona nimmt uns mit auf eine ethnografische Reise durch die Geschichte dieser Radios, analysiert ihre Arbeitsweise und sucht nach den Gründen ihres Erfolges. Am Ende der Lektüre bleibt eine Frage nicht mehr offen: Könnte hierzulande in gleicher Weise gelingen, was dort geschah?
Die Vereinigten Staaten von Amerika erscheinen gespaltener denn je – die Verwerfungslinien ziehen sich quer durch die Gesellschaft. Sind die USA, die mit dem Wahlspruch gegründet wurden, Aus Vielen Eines (E pluribus unum) zu erschaffen, am Ende?
Das hergebrachte Selbstbild der USA als großer Schmelztiegel, in dem äußerliche Unterschiede irrelevant sind und in einer freiheitlichen Demokratie zu einer neuen, amerikanischen Identität verschmolzen werden, wird zunehmend ersetzt durch identitätspolitische Agenden, welche die Unterschiede in den Vordergrund rücken – mit Leitmerkmalen wie Ethnizität, Herkunft, Hautfarbe, Religion. Droht den USA ein Schicksal, das wir anhand der Vorgänge in Jugoslawien, Nigeria, dem Libanon vorausahnen können?
Gruppenzugehörigkeiten kommt eine eminente Rolle zu, um Diskriminierung und Rassismus entgegentreten zu können; zugleich laufen die USA jedoch Gefahr, entlang von Kollektividentitäten aufgerieben zu werden und ihren inneren Zusammenhalt zu verlieren. Die extreme politische Spaltung des Landes zeugt deutlicher denn je davon.
Mit seinem Bestseller Die Spaltung Amerikas (The Disuniting of America) legt Arthur M. Schlesinger Jr. (1917–2007), Historiker, zweifacher Pulitzer-Preisträger, Sonderberater von John F. Kennedy und Kennedy-Biograph, 1998 eine geradezu prophetische Langfrist-Diagnose vor, die angesichts der gegenwärtigen Ereignisse in den USA beklemmend aktuell ist.
Mit der vorliegenden Ausgabe ist Schlesingers wohl meistdiskutiertes Werk erstmals in deutscher Übersetzung verfügbar.
This book is dedicated to one of the topical issues of the history and philosophy of medicine—the analysis of the research method of Galen of Pergamon, an outstanding physician of Antiquity (2nd century AD). Galen's works, on the one hand, were the outcome of the Hippocratic tradition and its development in medicine for more than 500 years and, on the other hand, have determined the further development of medical theory and practice up to the Scientific Revolution in the 17th–19th centuries.
Dmitry A. Balalykin argues that Galen used the apodictic method in the analysis of the phenomena of medical theory and practice. The application of the concept of “apodictics” in relation to the events in the history of medicine is still debatable, although there is no doubt about the use of this term towards, for example, the history of mathematics. The author analyzes a significant amount of sources, researching the development of the apodictic method in medicine before Galen and pointing to those key innovations that were applied by him. The synthesis of the philosophical theory of clinical practice in the works of the great physician of Antiquity is the prime focus of this book. It is intended for scholars who deal with various issues of the history and philosophy of the natural sciences, primarily medicine, and also a wide readership interested in the history of Antiquity and the history of science.
Zum 70. Todestag des russischen Philosophen Simon L. Frank