Linienbusfahrer machen den Elchtest, im Botanischen Garten sinnieren Dichter, während Kafka, der Nachbar aus Nummer 13, durch den Supermarkt geistert. Derweil steht mit Blick auf den Spukturm am Steglitzer Kreisel der Zugereiste auf seinem Raucherbalkon, wundert sich über die Hauptstadt und träumt von den unendlichen Weiden der norddeutschen Tiefebene. Zunehmend wird er als Assistent eines jungen Forschers beansprucht, der im Verlauf dieser 81 Kolumnen nicht nur das Krabbeln erlernt, sondern auch herausfindet, dass Nofretete eigentlich ein Mann war. Ausflüge in Extremzonen von Ohrdruf bis Katalanien schärfen eine Perspektive zwischen Windeln und Weltgeschichte, die nicht zuletzt ein wirklich gutes Rezept für Tomatenrisotto umfasst.
Martina ist ein aufmüpfiger Teenager. Mit 15 hält sie es zu Hause nicht mehr aus und zieht zu älteren Freunden. Doch sie ahnt nicht, dass sie in die Fänge brutaler Ausbeuter geraten ist. Sie sperren Martina in eine Wohnung, wo sie von mehreren Männern vergewaltigt wird. Anschließend gibt es kein Zurück mehr: Von jetzt an muss Martina anschaffen gehen. Erst mit 24 schafft sie den Ausstieg – dank der Hilfe von Karo e.V. Menschenhandel mitten in Deutschland? Eine bittere Realität. Alleine rund 5000 Zwangsprostituierte leben hier, so Schätzungen des Bundeskriminalamtes. Kein Wunder, sind wir dank liberaler Gesetzgebung doch längst „der Puff Europas“ (Manfred Paulus, Kriminalhauptkommissar a.D.)! „Der verdrängte Skandal“ erzählt die erschütternden Geschichten von Betroffenen. Eingerahmt werden diese von Hintergrundbeiträgen: über die Rechtslage der Opfer und die Vorgehensweisen der Täter. Aber auch über Mut machende Initiativen, ins Leben gerufen von Menschen, deren Glaube ein Wegschauen nicht zulässt: die Arbeit von „solwodi“ von Sr. Lea Ackermann oder die Hamburger Initiative „Mission freedom“.
Jens Kaltenbacher hat sein Leben satt: Familie weg, Job weg, Wohnung weg. Als er sich von einem Baugerüst stürzen will, kommt er dem Einbrecher Karl Aumann in die Quere. Eine Partie Schach soll über Leben und Tod entscheiden. Kann Karl den lebensmüden Jens retten? Was beide nicht ahnen: Es ist nicht das erste Mal, dass sich die Wege ihrer Familien kreuzen. In fünf spannenden Rückblicken erzählt Eckart zur Nieden vom Schicksal der Familienmitglieder im Laufe der Geschichte: Angefangen bei den Pestseuchen im 14. Jahrhundert über die Reformation und den 30-jährigen Krieg bis in die Gegenwart.
Mit ihrer Familie lebt die junge Mira in einem streng autoritär geführten Staat. Als Tochter eines hohen Beamten ist sie privilegiert und hat eine gesicherte Zukunft im Blick. Da fällt ihr ein verbotenes Buch in die Hände, das von einem Wanderprediger aus längst vergangenen Tagen erzählt – und sie einfach nicht mehr loslässt.
Bald bekommt sie Kontakt zu den Fischerkindern, einer geheimen Untergrundorganisation, die sich gegen den brutalen Staat auflehnt. Hier findet sie nicht nur ungewöhnliche Freunde, sondern auch eine spirituelle Heimat. Zudem lernt sie den geheimnisvollen Chas kennen, der sie von Beginn an in seinen Bann zieht …
Dana weiß, dass sie die Sternschnuppen nicht zum Fallen bringen kann, doch würde sie sich jede Wimper einzeln herausreißen, um einen Wunsch frei zu haben: Die große Liebe. An kalten Ruhrpott-Bahngleisen, in nächtlichen Chatrooms und totgefeierten Nächten hält sie Ausschau nach potenziellen Kandidaten. Skinhead Johannes, Musiker Marek, Bayer Adam und eine Reihe weiterer seltsamer Typen stolpern durch ihr Leben und hinterlassen große Spuren. Zwischen dem spießigen Job im Anwaltsbüro, der ersten eigenen Wohnung und den Eskapaden ihrer besten Freundin Carmen bemerkt sie vor lauter Suchen kaum, dass das Glück ihr beinahe auf die Füße tritt.
Nur widerstrebend nimmt der Evangelist David Herrick die Einladung zu einem Treffen mit seiner alten Jugendgruppe an. Schließlich hat er die Freunde vor zwanzig Jahren zum letzten Mal gesehen und den Tod seiner Frau noch lange nicht verschmerzt. Doch er ist nicht der Einzige, dem das Leben eine tiefe Wunde zugefügt hat. An dem Wochenende in dem abgelegenen Landhaus kommen nach und nach auch Verletzungen und Narben in den Seelen der anderen zum Vorschein. Schließlich entscheiden sie sich, einander ihre echten Ängste und Gefühle zu zeigen …
Mit „Nach dem Tag, da kommt die Nacht.“ hat Annette List eine Sammlung neuer Abendgebete zusammengestellt, die helfen, den Tag gemeinsam in Gottes Hände zu legen. Ob er schön war oder nicht so schön, ob das Herz voller Dankbarkeit ist oder voller Sorge (weil es Streit gab oder weil eine Klassenarbeit ansteht zum Beispiel): Die vorformulierten Verse helfen, in jeder Situation die richtigen Worte zu finden. Alle Gebete sind bewusst kurz und in Reimform gehalten, sie trainieren nicht nur die Sprachfähigkeit und das Rhythmusgefühl, sondern sie lassen sich so auch viel schneller merken und auch mal in der Schule oder woanders beten.
Alfi ist 13 Jahre alt. Während viele in seinem Alter sich nach einer intakten Familie sehnen, hat Alfi ein ganz anderes Problem: Seine Familie ist zu perfekt. Schwester: perfekt (schreibt nur Einsen, hat viele Freunde und gewinnt ständig irgendwelche Auszeichnungen). Mutter: perfekt (kann sogar Handwerken). Vater: perfekt (na ja, perfekt ist übertrieben, aber immerhin Gemeindepastor). Und Alfi ? Nicht perfekt. Aber so was von gar nicht. Ständig lässt er was fallen, bei Mathe schwirren die Zahlen nur so in seinem Kopf herum, in seiner Klasse ist er Außenseiter, und in der Gemeinde darf er nicht mal im Hintergrundchor mitsingen. Alfi ist sicher: Ich bin ein Loser. Als seine Mutter ihn für ein Aktivcamp anmeldet, bahnt sich die nächste Vollkatastrophe an. Doch da lernt er den coolen Sascha kennen, der tatsächlich mit ihm befreundet sein will. Und als sein Teenkreis ein Theaterstück einstudiert, entdecken nicht nur die anderen verblüffende Fähigkeiten an der vermeintlichen Obernull!
Ein geheimnisvoller Fremder, der allen Ernstes behauptet, der Teufel persönlich zu sein, lädt zu einer Pressekonferenz. Eine Handvoll neugieriger Journalisten erscheint. Natürlich rechnet keiner von ihnen damit, dass dieser Aufschneider tatsächlich der Teufel ist. Doch sie alle werden eines Schlechteren belehrt: Der Leibhaftige – charmant, boshaft und zynisch – eröffnet ihnen, dass er gekommen ist, um endlich einmal die „Ganze Wahrheit“ über sich selbst und sein Wirken in der Welt zu offenbaren. Die meisten der Anwesenden ergreifen bald die Flucht. Nur der mutige Journalist Richard Kolbach bietet dem Teufel die Stirn und bringt ihn mit klugen Nachfragen immer wieder an den Rand seiner düsteren Fassung.
Als der achtjährige Lukas seinem Vater Frank Bonkowski verkündet, nicht mehr an Gott glauben zu wollen, geht es dem Pastor durch Mark und Bein. Es ist weniger der Schock über den Unglauben seines Sohnes, sondern vielmehr die Tatsache, dass er selber gerade durch eine tiefe Glaubens- und Lebenskrise gegangen ist, die ihn bei Lukas‘ Worten so betroffen macht. Statt seinen Sohn zum Glauben zu überreden, wagt er ein ungewöhnliches Experiment: Er schlägt ihm vor, gemeinsam nach Afrika zu reisen. Schließlich ist Jesus da zu finden, wo Schwache und Hilfsbedürftige sind. In autobiografischer Form berichtet Frank Bonkowski vom Erlebten: von der aufwühlenden Begegnung mit Armut und Krankheit auf dem Kontinent, aber noch viel mehr davon, wie die unbändige Lebensfreude und das durch nichts zu erschütternde Gottvertrauen der Menschen dort beginnen, das Herz seines Sohnes zu erreichen und zu verändern.