Carl Rogers (1902 – 1987), amerikanischer Psychologe, zählt als Begründer des ›person-zentrierten Ansatzes‹ unbestritten zu den bedeutendsten Persönlichkeiten der Humanistischen Psychologie und der Humanistischen Pädagogik. Beeinflusst vom nordamerikanischen Pädagogen und Psychologen John Dewey hat Rogers als Psychologe eine klassisch-reformpädagogische Idee bis weit in das Gebiet der Klinischen Psychotherapie hineingetragen und dieser auch in den Bereichen Schule, Sozialarbeit, Seelsorge, Wirtschaft, Politik und Kultur weltweit Geltung verschafft. »Insgesamt hat Groddeck ein Werk vorgelegt, das für alle ein Muss ist, die in Therapie, Sozialpädagogik, Pädagogik, Beratung usw. beschäftigt sind oder ausgebildet werden, da es Hintergründe und Zusammenhänge deutlich macht und die zentrale Person Rogers sensibel und facettenreich nachzeichnet. Ein Muss, das für mich keines war, da das Buch bei aller Reichhaltigkeit an Information flüssig, fast leicht geschrieben ist und mit dem Unterhaltungs- und Spannungswert eines guten Krimis durchaus mithalten kann.« (Prof. Dr. Wolfgang Roth, PH Freiburg)
Pestalozzis ›Nachforschungen …‹ (1797) erweisen sich im Bereich der Pädagogik als »eines der schonungslosesten und erregendsten Werke« über den Menschen (Heinrich Ost). Diese theoretisch gemeinte anthropologische Aufklärungsschrift ist gefühlsgetragen und persönlich gehalten, dabei oft weitschweifig und unsystematisch in der Darstellung. Wenngleich der Text nicht theoretisch-philosophisch orientiert ist, so wird doch eine komplexe Anthropologie für pädagogisches Handeln entwickelt, das die Handlungsbefähigung des Menschen zum Gegenstand hat. Strukturbezogenes Denken, pragmatisch motiviertes Nachforschen, ein starker Aufklärungsimpetus und eine komplexe pädagogische Anthropologie charakterisieren die Ausführungen und machen zugleich ihre Zeitgeistaktualität aus.
Dem ›Siglo de Oro‹, dem Goldenen Zeitalter Spaniens, widmet sich Mariano Delgados Buch, das einen umfassenden Überblick über Politik, Wirtschaft und Religion gibt. Gleichzeitig betrachtet es die kulturelle Hochblüte der Zeit mit großen Namen wie Velázquez, El Greco, Calderón oder Cervantes. Doch was zeichnet diese Epoche aus? Von etwa 1550 – 1680 erlebt die europäische Hegemonialmacht Spanien den Höhepunkt ihrer Zeit als Kolonialmacht. Diese Phase ist nicht nur durch eine offensive katholische Reaktionspolitik gekennzeichnet, sondern auch durch die Unterdrückung politischer Freiheiten. Hochgespannte politische Ambitionen werden mit Hilfe der Inquisition brutal durchgesetzt. Wirtschaftlich droht aufgrund der ständig überspannten Mittel – trotz der reichen Goldeinkünfte – fortwährend der Staatsbankrott. Neben innenpolitischen Entwicklungen betrachtet der Titel fundiert das spanische Weltreich in Übersee mit seinen kolonialen Auswirkungen und Problemen.
Im Jahr 1859 erschien ein Buch, das unser Weltbild für immer verändern sollte – Darwins «The Origin of Species». Bis heute zeitigt Darwins Werk auf vielfältige Weise Wirkung – das ist das Thema von Chris Buskes. Nach einer Einführung in die Evolutionstheorie geht es ihm vor allem um die Frage, inwiefern sie in andere Wissenschaftszweige eindringt. Nicht nur in den Biowissenschaften, sondern gerade auch in den Sozialwissenschaften haben Evolutionstheorie und evolutionäres Denken Einzug gehalten. Neue Wissenschaftszweige wie Soziobiologie oder evolutionäre Psychologie suchen mit Darwin im Gepäck die Entstehung von Sprache, Kultur, Kunst und Religion zu begreifen. Fragen wie die, ob erworbenes Wissen genetisch oder kulturell weitergegeben wird oder was es bedeutet, dass Menschen Moral kennen, stellen sich dabei ebenso wie die, ob Liebe eine pure Fortpflanzungsstrategie ist. Auch im Bereich der Philosophie hat Darwin Eingang in die Diskussion gefunden – etwa wenn es um die Frage nach dem freien Willen geht. Chris Buskes zeigt in dieser einmaligen Zusammenschau Darwins Einfluss auf die unterschiedlichsten Wissensgebiete und skizziert auch die kontroversen Diskussionen um Darwins Erbe.
Seit dem 11. Jahrhundert entstanden aus Siedlungen rund um Burgen und Klöster neue Städte. Immer mehr Leibeigene aus der Umgebung setzen sich in diese Orte ab. Dort waren sie für ihre Grundherren meist unauffindbar. Es entstand der Rechtsbrauch: Ein Leibeigener in einer Stadt konnte nach Jahr und Tag nicht mehr von seinem Grundherrn zurückgefordert werden. Stadtluft machte also im wahrsten Sinn des Wortes frei.
Jörg Schwarz zeichnet ein anschauliches Bild der mittelalterlichen Stadt. Wer lebte dort? Welche sozialen Gruppen gab es? Wer regierte und welche Rolle spielte das Bürgertum dabei? Wer zählte zu den Außenseitern? Was leistete die Stadt für ihre Bewohner und wo lagen ihre Probleme? Paradebeispiel in der Darstellung ist die Stadt Köln, doch der Blick geht auch immer wieder auf andere Städte und über den deutschen Tellerrand hinaus.
Kannibalen oder doch nur „Wilde"? Nicht nur die Europäer stellten sich diese Frage, als sie auf den fernen Kontinenten Afrika und Nordamerika ihren Schiffen entstiegen und zum ersten Mal mit den dort lebenden Menschen in Kontakt traten. Auch die Bewohner der fremden Länder befürchteten beim Anblick der europäischen Eindringlinge das Schlimmste, fanden deren Nahrungsgewohnheiten abstoßend, die Kleidung sonderbar.
Am Beispiel von Indianervölkern in Nordamerika und Königreichen im südlichen Afrika erzählt Christoph Marx sehr eindrucksvoll die Geschichte der Begegnungen mit anderen Kulturen, die bestimmt war von Eroberung, Handel und Mission. Die rein europäische Perspektive lässt er hinter sich, und geht dabei in allen Facetten auf die wechselseitige Wahrnehmung der unterschiedlichen Kulturen ein.
Auf der Suche nach dem verlorenen Buch Der japanische Psychiater Dr. Ohio wird unsanft aus seinem Einsiedlerleben am Rande des Schönbuchs gerissen: Ein explodierender Öltank zerfetzt seinen einzigen Freund. Der Schöngeist war Erbe einer Buchhandelskette mit Filialen in ganz Deutschland, die ihm ein luxuriöses Auskommen sicherte. Das Testament ist ein Schock. Sollen wirklich das gesamte Vermögen und Informationen über ein geheimnisvolles Buch, das die Religionsgeschichte revolutionieren könnte, an einen schmierigen Anwalt und den fanatischen, größenwahnsinnigen Assistenten des Toten fallen? Es bleibt nur eine Chance: Der pflichtbewusste Ohio, dessen Leben sich bisher nur um seine Arbeit und seine verlorene große Jugendliebe drehte, macht sich auf die Suche nach zwei verschwundenen Erben. Aber die Zeit läuft.
Zwischen Landflucht und Landliebe: Dorfleben in Deutschland Trotz Urbanisierung lebt im 21. Jahrhundert die Hälfte aller Deutschen auf dem Land. Rund 35.000 Dörfer gibt es in Deutschland, doch sie haben sich seit den 50er Jahren rasant verändert. Gerhard Henkel, Geograph und Professor für Humangeographie, zeigt in seinem Buch in über 60 kurzen, vielfältigen Kapiteln die Tragweite des Strukturwandels auf – historisch, soziologisch, ökonomisch, politisch und kulturell: engagiert und fundiert: spannend zu lesendes Sachbuch mit über 300 Abbildungen Felder, Wälder und Marktplätze: die Wirtschaftskraft der Dörfer und die Sicherung der lokalen Grundversorgung Wer lebt auf dem Land? Dörfliches Sozialleben und Bevölkerungsentwicklung Bürgermeister, Ortsvorsteher, Gemeinderat: Kommunalpolitik zwischen Gebietsreformen, Dorfmodernisierung und Agrarpolitik. Wie es früher war: die Geschichte des Dorfes vom Mittelalter bis zur Zeit um 1800 Strukturwandel ganz konkret: so wird in den Dörfern Zukunft gestaltet Ob in der Landwirtschaft, in der Kirchengemeinde oder im Vereinsleben: In unseren Dörfern stecken viel Dynamik und Leben. Dorfläden und Genossenschaften werden gegründet, aus dem Dorfschmied wurde ein mittelständisches Unternehmen. Bauern pflügen mit Sensortechnik und GPS. In der Forst- und Holzwirtschaft arbeiten mehr Menschen als in der Automobilindustrie. Gerhard Henkel, der selbst von Kindesbeinen an im Dorf lebt, beschreibt anhand vieler konkreter Beispiele alle Aspekte des Lebens auf dem Land anschaulich, differenziert und eindrücklich!
Der englische Schriftsteller Aldous Huxley (1894-1963) ist vielen Lesern ein fester Begriff. Mit seinem Roman »Schöne neue Welt« (1932) gelang ihm ein Weltklassiker, dessen Titel bald zum Schlagwort wurde. Die Warnung vor einer technologischen Diktatur bleibt virulent. Uwe Rasch und Gerhard Wagner informieren deutsche Leser erstmals allseitig über den einflussreichen Schriftsteller und Denker. Sie schildern Huxleys schwere Augenerkrankung, sein Eintreten für den Pazifismus, die Drogenexperimente, das Abenteuer Hollywood und schließlich die Gründung des Esalen Institutes in Kalifornien. Krishnamurti, Strawinsky, Yehudi Menuhin und Charlie Chaplin waren seine engen Freunde. Mit Thomas Mann traf er sich im Exil, Adorno widmete ihm einen Aufsatz. Huxley zeigt sich teils als bissiger Skeptiker, teils als engagierter Humanist. Frappierend ist Huxleys außergewöhnliche Bedeutung für eine globalisierte Welt.
Angelika Dierichs lässt die Helden und Heldinnen Troias in ihrer ganzen Menschlichkeit wieder auferstehen. In 36 kleinen Biographien haucht sie antiken Mythen und Legenden neues Leben ein und bereitet damit Experten und Laien gleichermaßen ein genussvolles Lesevergnügen.