Vom sozialistischen Menschen in der DDR, vom Leben im Dienst und privat, von Liebe und zerrütteter Ehe, verkannten und tatsächlichen Fluchtversuchen, von der Suche nach Sonne und Sommer berichten die 10 Erzählungen in diesem Buch. Teils schildert die Autorin eigene Erlebnisse, teils vermittelt sie Erfahrungen anderer. Das Motiv »Im Osten geht die Sonne unter« findet sich in allen Episoden wieder und steht symbolisch für Zustände und Verhalten in der letztendlich dem Verfall preisgegebenen sozialistischen Gesellschaft. In leicht verständlicher Erzählweise und nicht ohne Spannung und Tragik versucht die Autorin, bei den älteren Lesern Erinnerungen an ähnliche Vorkommnisse zu wecken und der jüngeren Generation ein Quäntchen Einblick in das damalige Leben zu geben. – Helen Braasch studierte in Leipzig Biologie und promovierte in Jena. Neben ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit in der DDR und in der Bundesrepublik verfasste sie ein populärwissenschaftliches Kinderbuch. Nach ihrer Pensionierung widmet sie sich verstärkt dem literarischen Wirken. Sie lebt mit ihrem Mann in Potsdam.
Das Buch »Suche nach der Erkenntnis« setzt dort fort, wo das Buch »Rotz am Backen, Scheiß am Been – ach, wie ist das Läähm scheen« geendet hat. Der Autor erzählt in romanhafter Ausführung, weitestgehend authentisch, teilweise herrlich indiskret, aus der Fülle ständig neuer, spannender Ereignisse, die häufig ernst und traurig, mitunter auch zum Schreien komisch verlaufen – wie das Leben. Der furchtbare Krieg ist vorbei. Beendet ist auch die unmittelbare Bedrohung durch die russischen Soldaten. Mutti und Tante Friedel müssen sich nicht mehr vor den Russen verstecken. Die Kriegsgefangenen, darunter der Ersatzvater des kleinen Jungen, der Südfranzose Johann, dürfen nach Hause fahren – riesige Freude bei diesen, Trauer bei dem zurückbleibenden Jungen, denn die Trennung von geliebten Tieren fällt schwer. Ihm missfallen der große Bekanntenkreis und die ständigen Partys seiner Eltern. Dabei muss er einsehen, dass die Alten den Krieg vergessen wollen. Oft wird er zur Oma abgeschoben. In der Stadt, bei der Schulausbildung in der Oberschule, lernt er viel Neues kennen, muss sich als schüchternes Dorfkind gegen die kessen Städter durchsetzen. Um etwas Abwechslung in das Lernen in der Oberschule zu bekommen, werden zum Gaudi und Ergötzen aller Schüler viele Streiche gestaltet. Dafür gibt es von der Schulleitung deftige Strafen. Tanzstunden und die unbedingte Erkundung der Menschwerdung mittels Tante Fridas Doktorbuches bringen dem kleinen Jungen die ersten bescheidenen Erkenntnisse zum anderen Geschlecht, wie auch das Küssen der geliebten Janine seine Sinne verwirrt. Die erste große Liebe in der Oberschulzeit endet mit einem Desaster …
Karsamstag 1945 wurden alle verbliebenen deutschsprachigen Bewohner des Dorfes Kernei aus ihren Bauernhäusern vertrieben und in die Internierungslager in Krusevlje und Gakowo gesteckt. Das Schicksal der als »Donauschwaben« bezeichneten Volksgruppe war besiegelt. Die Internierungslager wurden zu Vernichtungslagern, in denen viele den Hungertod erlitten. »Nach dem letzten Karfreitag« erzählt die Erlebnisse des damals jugendlichen »Toth-Opa«. Es ist die Geschichte eines Sechzehnjährigen, der alles verloren hatte – mit vier Jahren seine Mutter und am Karsamstag 1945 sein Zuhause – und der mit Waghalsigkeit, nein: mit Todesmut, das nackte Leben rettete. Die Geschichte des jungen »Toth-Opa« soll vor allem Friedensmahnmal und Friedensbeitrag sein.
Ostpreußen, einst stolze deutsche Provinz – millionenfach geliebt und oft beweint. Land der dunklen Wälder und kristallnen Seen … Der Roman lässt dieses Land mit seinem Liebreiz, seinen Bräuchen und seinen Menschen mit ihrer unverwechselbaren Sprache anschaulich auferstehen. Für ein paar Lesestunden erstrahlen die Provinz, sowie seine Hauptstadt Königsberg in alter Schönheit, ehe die Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs dieses Land zerstörten. Einige Schicksale sollen hier für hunderttausende stehen, die von Klaus-Peter Enghardt einfühlsam aber auch schockierend, oft bis an die Grenze des Vorstellbaren beschrieben werden.
Zweihundert Jahre sind seit den Befreiungskriegen vergangen und viele Bücher zu diesem Thema sind schon erschienen. Das vorliegende Buch will nichts Neues bringen, aber die Sichtweise auf die Dinge etwas anders darstellen. Es ist nicht Aufgabe dieses Buches, die großen Schlachten und kleinen Gefechte in ihrem Gesamtverlauf zu schildern. Dazu gibt es ausführliche Literatur. Vielmehr werden die Ereignisse geschildert, die unmittelbar die Sachsen betrafen. Ziel des Autors ist es, das Schicksal der Sächsischen Armee aus sächsischer Sicht darzustellen. In der vorliegenden Ausarbeitung soll explizit auf die in den drei Divisionen der sächsischen Armee vereinigten, wirklich kämpfenden Truppen eingegangen werden. Eine Reihe der Illustrationen in diesem Buch hat Jürg Nagel als Aquarelle oder Ölbilder angefertigt. Für einige nahm er Schwarzweiß-Bilderserien von Beyer und Cotta aus der Zeit der Befreiungskriege zum Vorbild, allerdings die Uniformen dem Thema des Buches entsprechend in die sächsischer Soldaten geändert. Seine Untersuchungen hat er bis zum Ende des Jahres 1813 geführt (im Ausnahmefall auch bis 1815).
Günter Liebergesell ist Krankenpfleger und schreibt in seiner Freizeit Bücher. zu dieser Erzählung wurde er inspiriert durch Artikel in der »Allgemeinen Auswander Zeitung« Rudolstadt aus dem Jahre 1868
Im letzten Teil dieser Trilogie begleiten wir unsere Freunde aus der Kleinstadt Oldenmoor in den Elbmarschen Schleswig-Holsteins auf den Weg in ihr Exil in Bolivien, jenes Land, das sie nach ihrer in letzter Minute noch geglückten, abenteuerlichen Flucht aus den Fängen der nationalsozialistischen Häscher schließlich aufgenommen hat. Gemeinsam mit ihnen erleben wir nun ihre ersten Begegnungen und die dabei gewonnenen Eindrücke einer für sie bis dahin unbekannten und bizarren, neuen Welt. Dabei haben sich viele der geschilderten Begebenheiten wirklich oder so ähnlich abgespielt; einige sind aber auch frei erfunden, um Leserinnen und Lesern die wahren Orte sowie die Landesszenerie und deren Bewohner – ergänzt durch einige Abbildungen – ein wenig näher zu bringen. Nur zögernd gelingt unseren Protagonisten, ebenso wie den vielen anderen geflüchteten Immigranten, eine allmähliche Annäherung an die fremde Umgebung mit Einheimischen, die nach deren Empfinden oft ganz anders ticken. Übrigens sind neben manchen fiktiven auch mehrere Personen, von denen hier die Rede ist, real und aus der damaligen Zeit gegriffen, einige unter imaginärem, aber so mancher auch unter seinem tatsächlichen Namen.
»Ruhelos werde ich dann in diesen öden Zimmern umhergehen, bis der Tag der Erlösung erscheint. Euch werde ich umschweben, meine Enkel.« Blutjunge Mädchen, verheiratet an Männer, die sie sich nicht ausgesucht haben. Getrieben in die Verzweiflung – auch nach ihrem Tod finden diese Frauen keine Ruhe. In den Schlössern ihrer Nachfahren erscheinen sie, und es ist nicht ungefährlich, ihnen zu begegnen. Christiane Benedikte Naubert (1752-1819), Leipziger Schriftstellerin, Begründerin des modernen historischen Romans in Europa, wird hier mit drei Erzählungen vorgestellt, in denen das Mystische die Handlungen der historischen Personen begleitet und beeinflusst: Heerführer Tilly in »Die Warnerin«, die Ritter von Rosenberg in »Die weiße Frau« und Herzog Christian von Sachsen-Eisenberg. Seit 2006 erscheinen die Werke von Christiane Benedikte Naubert als Neuauflagen im Engelsdorfer Verlag, herausgegeben von Sylvia Kolbe.
Homburg 1325: Eine alte Rechnung wird beglichen. Mechthild, die Gemahlin des Grafen Konrad von Homburg, wird zusammen mit ihrem Sohn Arnold entführt. Graf Konrad folgt der Spur seiner Gemahlin weit nach Osten bis ans Schwarze Meer, aber auch dort ist seine Suche noch nicht zu Ende. Wird er im fernen Kaiserreich Trapezunt seine Gemahlin finden? – Sabine Müller, 1973 im saarländischen Homburg geboren, ist Apothekerin und Mutter zweier Kinder. Nach »Das Mal der Burgherrin« ist »Das Erbe der Burgherrin« ihr zweiter Roman über die Grafen vom Homburger Schlossberg
Uwe, ein blinder Klavierstimmer, möchte seiner Jugendfreundin Meike, die wegen Mitgliedschaft in der DDR-Friedensbewegung in die Bundesrepublik flüchten musste, folgen. Durch das Missgeschick eines anderen wird er zum Gejagten. Immer wieder taucht der blinde Mann, für Freunde rätselhaft, unter, bis ihm ein früherer Lehrer zu Hilfe kommt.