Ozzy Osbourne ist an allem schuld. Hätten Ozzy und seine Band Black Sabbath nicht Ende der Sechziger den Heavy Metal erfunden, hätte es auch nicht all die langhaarigen Gitarrenschwinger mit Leder- oder Spandexhosen gegeben, die bereits vor zwanzig Jahren mit ihren Tätowierungen schockierten. Derart raue, ruppige und verstörende Sounds hatten die Rockhörer vorher noch nie über sich ergehen lassen müssen. Kein Wunder, dass diese neue Musik das Lager der Fans spaltete: Was den einen als aggressiver Lärm mit oft frauenverachtenden oder gewaltverherrlichenden Texten erschien, bot Liebhabern des Genres die Chance, in eine eigene und bei aller Ruppigkeit ausgesprochen geheimnisvolle Welt mit eigenen Regeln und Gesetzen abzutauchen. Mit «Paranoid», dem Metal-Klassiker, der im August 1970 ein neues musikalisches Zeitalter einläutete, begann die wechselvolle Geschichte des Heavy Metal, der sich über dreißig Jahre hinweg in höchst unterschiedlichen Ausprägungen manifestierte und in unzählige Subgenres zerteilte – dabei von den Kritikern gehasst und von den Fans geliebt. In Höllen-Lärm geht Ian Christe all diesen Entwicklungen nach: Von den Gründervätern Black Sabbath ausgehend, begibt er sich auf die Zeitreise zu Helden der Siebzigerjahre wie AC/DC, Judas Priest oder Kiss und schließlich zum Glitzermetal der Achtziger, als plötzlich mit Bands wie Mötley Crüe und Ratt Haarspray und Klamotten wichtiger zu sein schienen als der harte Sound. Spannend ist vor allem auch seine Bewertung der jüngsten Metal-Geschichte: Wie Heavy Metal durch den Kontakt mit Rap und HipHop nach einer Flaute Mitte der Neunziger als Nu Metal auferstand und zudem seinen traditionellen Sound in noch düsterere und noch härtere Gefilde transformierte. Ian Christe führte mehr als einhundert Interviews mit den Musikern von Black Sabbath, Metallica, Judas Priest, Twisted Sister, Slipknot, Kiss, Megadeth und all den anderen Major Players der Szene. Daraus entstand ein Werk, dessen Ausführlichkeit und Szenekenntnis kaum zu übertreffen sein dürfte. Selbst unübersehbar Fan des Höllenlärms, über den er schreibt, liefert Ian Christe dennoch die objektive Analyse einer Musikszene, die von den Medien ebenso wie von der etablierten Musikkritik nach wie vor gern ignoriert wird.
Die Femme fatale des Rock'n'Roll
Sie war die dunkle Muse der Rolling Stones, ein schillernder Star am Set von Kultfilmen wie Mord und Totschlag (1967), Barbarella (1968) oder Performance (1970) und Inspiration für Andy Warhol in seiner legendären Factory. Anita Pallenberg tauchte in schöner Regelmäßigkeit an den kulturellen Brennpunkten der Sechziger und Siebziger auf und führte ein Leben zwischen Drogenexzessen, okkulten Ritualen und liebevoller Mutterschaft. Ihr Einfluss auf die bedeutendsten Alben der Rolling Stones ist mittlerweile unumstritten. Durch die zerstörerische Liebesbeziehung mit Brian Jones, die langjährige Partnerschaft mit Keith Richards und eine angebliche Affäre mit Mick Jagger wurde die zerbrechlich wirkende Frau vorschnell als Groupie abgestempelt. Doch statt nur das Anhängsel von Rockstars zu sein, führte die Tochter deutsch-italienischer Eltern ein selbstbestimmtes und kreatives Jetset-Leben, das sie rund um die Welt führte. Anita Pallenberg gehört neben Twiggy und Janis Joplin zu den prägnantesten weiblichen Ikonen der Gegenkultur.
Van Halen durchbrachen die Schallmauer des Hard Rock. Sie lebten schneller als andere, spielten leidenschaftlicher und kannten keine Tabus. Die vielbeschworene Trinität aus «Sex, Drugs & Rock'n'Roll» war für sie keine leere Formel, sondern stand für das Lebensmotto der unvergleichlichen Band. Schon vor dem Welthit «Jump» füllten Van Halen die Stadien rund um den Globus und zogen das Publikum durch ihre unnachahmliche und wilde Show in ihren Bann. Doch ein Pakt mit dem Teufel fordert seinen Tribut …
Bereits vor seiner Zeit als Manager der Hard'n'Heavy-Institution hatte Noel E. Monk viele Erfahrungen im Musikbusiness gesammelt: beim Bühnenaufbau in Woodstock, als Weggefährte von Janis Joplin und Grateful Dead sowie als Tourmanager der Sex Pistols in den USA. Doch was er dann mit dem Quartett aus Pasadena, Kalifornien, erlebte, stellte alles Vorhergehende in den Schatten: Während sich andere Bands mit Groupies vergnügten, bevorzugten Van Halen die berüchtigten «Ketchup-Queens». Hartgesottene Rockmusiker nippten vor einem Konzert am Bier, wohingegen Van Halen Jack Daniels zum Frühstück kippten und als Fitness-Programm Hotelzimmer verwüsteten. Ein Auftritt von Eddi Van Halen, seinem Bruder Alex, Michael Anthony und vor allem Sänger «Diamond» David Lee Roth glich einem Zirkus der Superlative: Pulsierende und harte Rhythmen, geniale Gitarren-Arbeit und akrobatische Show-Einlagen vereinten sich zu einem atemberaubenden Spektakel, von dem Fans heute noch schwärmen.
Noel E. Monk präsentiert dem Leser nicht nur einen unverfälschten Blick hinter die Kulissen, sondern erzählt auch die Geschichte einer Band von vier Freunden, die Musikgeschichte schrieben. Dabei werden wegweisende Alben wie Van Halen oder 1984 vorgestellt, die über 30 Jahre nach der Produktion noch immer durch einen hohen Energiepegel überzeugen. Doch was als gemeinsames Projekt begann, endete 1985 mit einem Zerwürfnis und dem Ausstieg von David Lee Roth. Danach hatten Van Halen ihren Zauber verloren.
VAN HALEN: Teufelspakt – Die Ära mit David Lee Roth ist ein packendes Zeitdokument der aktuell häufig beschworenen Vinyl-Ära, in der die Musik noch großen Einfluss auf das Publikum ausübte und einen wichtigen Teil des Lebens darstellte. Die lebendige Darstellung, bislang unbekannte Episoden aus der Bandkarriere und besonders die Insider-Informationen aus der Hochzeit des Hard Rock lassen eine für die Generation der Babyboomer stilprägende Zeit wiederaufleben.
In seiner Autobiografie enthüllt der als «The Starchild» bekannte Paul Stanley erstmalig, wie es war, jeden Abend live mit KISS aufzutreten und jeden Tag eine wilde Party zu feiern. Gewohnt witzig und aufrichtig nimmt er den Leser mit auf eine bunte Reise durch die unglaublichen Hohen und Tiefen seines Lebens: von seiner schwierigen Kindheit in New York City über sein erstes Treffen mit Gene Simmons bis hin zur berüchtigten und alle Rekorde brechenden Alive!-Tour, der dramatischen Trennung, der überraschenden Wiedervereinigung und der triumphalen Aufnahme in die «Rock & Roll Hall of Fame». Mit zahlreichen Goldenen Schallplatten und über 100 Millionen verkauften Tonträgern gehören KISS zu den kommerziell erfolgreichsten amerikanischen Bands der Pop-Geschichte. Paul Stanleys Buch ist das ausführliche und kompromisslose Selbstporträt eines Gitarren-Gottes, einer Ikone der Rockmusik. Er erzählt Geschichten über Streitereien und Verrat, auf und abseits der Bühne. Diese fesselnde Mischung aus privaten Enthüllungen, düsteren Episoden und lustigen Anekdoten wird sogar die treuesten Fans von KISS überraschen. Und er erzählt die Geschichten hinter den berühmten Hymnen wie «I Was Made For Loving You» oder «Rock'n'Roll All Nite». «Hinter der Maske» ist ein schockierender, witziger, cleverer und unglaublicher – aber nichtsdestotrotz wahrer – Bericht über das Leben «einer der beständigsten und berühmtesten Frontmänner» der Rockgeschichte. Und über die unsterbliche Band KISS, die er mitgründete und prägte.
Über die Beatles ist viel geschrieben worden. Auch von Brian Epstein, dem legendären Entdecker, Manager und Förderer der Fab Four. Ende 1964, als die Beatles den ersten Höhepunkt Ihrer atemberaubenden Weltkarriere erreicht hatten, als sie die Beatlemania in die USA exportierten, mehrfach bei Ed Sullivan auftraten und die ersten 6 Plätze der amerikanischen Single-Charts belegten, da nahm Brian Epstein dies zum Anlass, um kurz innezuhalten und mit seinem Assistenten Derek Taylor möglichst viel zu dokumentieren. «Natürlich werde ich gefragt, wie es kommt, dass ich mitten in meinem geschäftigen Berufsleben, kaum dreißig Jahre alt, meine Autobiografie verfasse. Ich wollte einfach nur einen möglichst akkuraten Bericht schreiben über den Erfolgsweg der Beatles und anderer meiner Künstler, meine Sicht der Dinge. Schließlich wurde schon so viel erzählt, berichtet, erfunden oder inakkurat wiedergegeben, dass vieles falsch interpretiert werden kann. Ich möchte möglichst viele Details aufschreiben und hoffe natürlich, dass dies von öffentlichem Interesse ist.»
Plateau-Stiefel, ausgefallene Kostüme und viel Schminke Die faszinierende Chronik der Entstehung von KISS Kaum zu glauben: Der erste Auftritt von KISS fand am 30. Januar 1973 vor gerade einmal drei zahlenden Zuschauern im PopcornClub in New York statt. Jedes Bandmitglied hatte eine eigene, festgelegte Schminkmaske. Die Gesichter waren weiß geschminkt, die aufgemalten Masken waren schwarz oder silbern. Peter Criss war wie eine Katze maskiert, Paul Stanley hatte einen blutrot angemalten Mund und einen schwarzen Stern um das rechte Auge. «Natürlich wollten wir die Leute schockieren mit diesen wilden Farben. Und bekamen genau die Aufmerksamkeit, die wir wollten,» erzählt Paul Stanley in diesem einzigartigen Buch über die Anfangsjahre von KISS. Er und Gene Simmons erzählen freimütig teils absurde Anekdoten, dazu kommen Alice Cooper, Iggy Pop, Slade, Aerosmith, Black Sabbath, Mott the Hoople, The New York Dolls, The Ramones, Suzi Quatro und viele andere Weggefährten der frühen Jahre gebührend zu Wort. Co-Autor Ken Sharp beleuchtet dabei auch die Rolle ihrer Manager Bill Aucoin und Neil Bogart, Chef von Casablanca Records. Sie halfen mit, das Image durch «kissing contests», Plateaustiefel, Pyrotechnik und fremdartige, geradezu außerirdisch anmutende Kostüme zu festigen. Nicht zu vergessen die legendäre lange Zunge! 2012 feierten KISS mit dem Album «Monster» ein grandioses Comeback, 2013 spielten sie live ihre Hits wie «I Was Made For Loving You» vor begeistertem Publikum ihrer ausverkauften Europa-Tournee. Für alle Fans gibt es jetzt das passende Buch über die aufregenden Anfangsjahre einer Band, die zu weltweiten Superstars wurde!
Led Zeppelin, Black Sabbath, Deep Purple – die Trinität dieser Bands wird meist genannt, wenn zur Debatte steht, wer den Hardrock oder gar das Genre des Heavy Metal erfunden hat, sofern denn ein Genre erfunden werden kann und sich nicht vielmehr aus einer ziemlich unübersichtlichen Gemengelage zeit- und musikgeschichtlicher und vor allem zufälliger persönlicher Konstellationen entwickelt. Die Bedeutung von Led Zeppelin für die Entfaltung eines neuen musikalischen Stils und einer neuartigen musikalischen Sichtweise auf die Welt ist weithin akzeptiert, unzählige Veröffentlichungen dokumentieren das. Und auch Black Sabbath dürfen sich einer nicht nur in bestimmten Subkulturen verbreiteten, zuweilen kultischen Verehrung sicher sein. Ihre Geschichte ist ordentlich aufgearbeitet. Anders verhält sich das mit Deep Purple, deren Album Deep Purple In Rock (1970) prägender und bedeutender war als das meiste, was wir aus den frühen Siebzigerjahren kennen. Deep Purple wurden in der Folge zu einer der einflussreichsten, innovativsten, erfolgreichsten und interessantesten Bands der Rockgeschichte, und so ist es siebenunddreißig Jahre nach ihrer Gründung endlich an der Zeit, die Geschichte dieser ebenso großen wie zuzeiten scheiternden und selbstzerstörerischen Gruppe zu erzählen. Jürgen Roth und Michael Sailer legen mit Deep Purple – Die Geschichte einer Band die erste deutschsprachige Darstellung über Deep Purple vor – mit dem Anspruch, alles, was wesentlich war und ist, zu berücksichtigen, ohne sich im Meer der Fakten zu verlieren, erzählend, abschweifend, einfühlend und auch distanziert, wo es trotz aller Freude an oder gar Liebe zu dieser Musik geboten erscheint. Und nicht zuletzt dürfen die komischen Irrungen und die Demütigungen, die sich die Mitglieder dieser «Supergroup» gegenseitig zufügten oder die ihnen die Maschinerie des Rockbusiness zugefügt hat, nicht fehlen. In einem Buch, das die Einzigartigkeit dieser Band aus den musikgeschichtlichen Kontexten heraus verständlich machen will.
Drei Akademiker und ein frustrierter Kunststudent, die endlich Geld verdienen wollten und dabei kompromisslos ihren Weg im Musikgeschäft gingen – das war Queen. Angetrieben vom eigenwilligen, ambitionierten und gradlinigen Freddie Mercury erreichten Queen die höchsten Weihen im Rock-Olymp. Freddie erzählt die Geschichte dieser Band, die oft kurz vor dem Ende stand und dann doch immer wieder weitermachte, weil ihre Mitglieder es liebten, musikalische Grenzen zu überschreiten.
Freddie erzählt aber auch seine ganz persönliche Geschichte: Wie er seinen Traum verwirklicht und Reichtum und Ruhm erntet, wie er mit dem Älterwerden, die Vergänglichkeit und schließlich dem Tod konfrontiert wird. Zahlreiche Fotos, viele davon bislang unveröffentlicht, begleiten seine Worte. Elaboriert. Extrovertiert. Extravagant. Freddie Mercury zählt unbestritten zu den größten Selbstdarstellern der Rockgeschichte: Das Bild, wie Mercury mit hoch gereckter Faust und gespreiztem Schritt auf der Bühne verharrt, hat sich auf ewig ins kollektive Gedächtnis gebrannt. Er war ein schillernder Paradiesvogel, wie es ihn vorher und nachher nicht mehr gegeben hat.
Am 5. September 2016 wäre der britische Rocksänger 70 Jahre alt geworden, und am 24. November 2016 jährt sich sein Todestag zum 25. Mal. Wäre Freddie Mercury noch am Leben, hätte er aktiv an diesem Buch mitwirken müssen. Das hätte bedeutet, dass er viele Tage mit endlosen Interviews hätte verbringen müssen, mit einem Ghostwriter, der dann in seinem Namen eine Autobiografie geschrieben hätte. Mit großer Wahrscheinlichkeit hätte Freddie Mercury weder die Lust noch die Geduld für ein derartiges Projekt aufgebracht und ziemlich schnell das Interesse daran verloren. Er hasste es, sich zu langweilen.
Deshalb ist dieses Buch in zweierlei Hinsicht bemerkenswert: Zum einen enthält es nicht einfach das Ergebnis von einigen Tagen im Gespräch mit Freddie Mercury, sondern Material aus Interviews und einer Vielfalt von anderen Quellen, das im Laufe von 20 Jahren zustande kam. So stammen seine Gedanken und Einschätzungen nicht aus einem bestimmten Abschnitt in seinem Leben – sie reflektieren seine gesamte Karriere und ändern sich naturgemäß im Laufe seines Lebens, was sich auch in diesem Buch niederschlägt.
Zweitens gab es keinen Ghostwriter. Alles, was in diesem Buch zu lesen ist, hat Freddie Mercury auch so gesagt. Die Herausgeber stellten die Zitate mit viel Liebe zur Sache zusammen und unterzogen sie mit viel Fingerspitzengefühl allenfalls einer redaktionellen Überarbeitung. So entstand ein sehr persönliches Porträt des Künstlers, das sein Temperament und seine Widersprüchlichkeit unverfälscht wiedergibt und dabei auch die Entwicklung von Queen, einer der erfolgreichsten Rock-Gruppen der Geschichte, erzählt.
Diese Lebensgeschichte von Bob Marley gehört zu den anerkannten und besten Standardwerken über den Reggae. Die preisgekrönte Biographie ist weit mehr als nur die fesselnde Chronik einer abenteuerlichen musikalischen Karriere – Timothy White unternimmt einen Streifzug durch die amerikanische Sozialgeschichte, die Marleys politische Überzeugung und Vision formte. Die enge Freundschaft des Autors mit Marley und dessen Familie ermöglichte den Zugang zu einer Fülle von privaten Aufzwichnungen, Dokumenten und Fotografien.
1997 verfasste Matthew Collin zusammen mit seinem Kollegen John Godfrey mit Altered State – Im Rausch der Sinne das Standardwerk über die damalige Dance-Kultur, ihre Ursprünge, ihre Einflüsse und ihre verschiedenen Gesichter. Heute liegt der zweite «Summer Of Love», als Ende der Achtziger Acid House die Welt eroberte, dreißig Jahre zurück, und pulsierende Beats und hedonistische Partys sind in der westlichen Welt längst Teil des Mainstream-Entertainments geworden. Grund genug für Collin, sich einmal genauer anzusehen, wie sich die Szene von einst gewandelt hat – und auf dem Globus nachzuspüren, ob sich die innovative Kraft der Beats andernorts vielleicht noch ihre einst so subversive Energie erhalten hat.
Und so nimmt Collin die Leser mit in Dance-Metropolen wie Detroit oder Berlin, wo etwa die Techno-Idealisten im Berghain immer noch den alten Geist des Genres beschwören, während «Raving» anderswo längst zum Big Business geworden ist: In Las Vegas bestimmt die Höhe des Eintritts den Platz im Club, und in Shanghai werden die Tanzflächen immer kleiner, um den reichen Selbstdarstellern an den kleinen Tischchen mehr Platz fürs Posing zu bieten. Doch als Mittel zum Ausdruck eines individuellen Lebensgefühls ist Dance dennoch nicht passé: Das beweisen die jungen, innovativen Szenen in Südafrika oder die Techno-Outlaws in Frankreich. Collin ist durch die ganze Welt gereist und stellt die neuen Keimzellen frischer Ideen in China oder den Vereinigten Arabischen Emiraten den altvertrauten Dance-Hochburgen gegenüber.
Seine Porträts der jeweiligen Szenen sind das Resultat akribischer Recherche vor Ort, und sie basieren auf Interviews mit aufstrebenden DJs und Promotern, detaillierten Beobachtungen und fundierten Schlussfolgerungen. «Das Buch sollte eine Reportage aus erster Hand bieten und beschreiben, wie es aussah, wie es sich anhörte und wie es sich anfühlte, dort zu sein», sagte er dem International DJ Magazine. Das ist Matthew Collin meisterlich gelungen. Er verschließt nicht die Augen vor Diskriminierung und Gentrifizierung, ohne sich aber auf die kulturpessimistische Einstellung zurückzuziehen, dass früher alles besser war. Rave On ist nicht nur eine Bestandsaufnahme aktueller Dance-Trends geworden, sondern eine kritische Liebeserklärung an die Beats, temporeich, bunt und ungeheuer informativ.