Die Gestalt Herodes, Königs der Juden, ist in der Geschichtsschreibung äußerst umstritten. Die einen bewundern seine staatsmännische Tüchtigkeit, den schwierigen Balanceakt zwischen der Wahrung jüdischer Interessen und dem Nachgeben gegenüber dem Anspruch Roms, und billigen ihm das seltene Prädikat «der Große» zu. Andere verurteilen den Gatten- und Kindermörder, der, allzu oft ein Opfer seiner ungezügelten Leidenschaften, grund- und wahllos nicht nur in seiner Familie wütete, und in den Augen seiner Kritiker nichts anderes als ein willfähriger «Römling» war. Welcher Seite man sich auch zuneigen möchte, fest steht, dass Herodes' Umsicht und politischer Weitblick den Juden noch für eine Weile die Unabhängigkeit vom römischen Joch sicherten und das Ansehen Judäas in der alten Welt beträchtlich stärkten. Für alle Zeiten bleibt sein Name mit dem Bau des großartigen Tempels verbunden, den er dem Gott seiner Untertanen stiftete und der die gesamte alte Welt in Staunen versetzte: 70 n. Chr. wurde er von Titus, dem nachmaligen Kaiser, dem Erdboden gleichgemacht. Trotz allem war Herodes' Herrschaft am Ende zum Scheitern verurteilt. Zeitlebens blieb ihm die geistige Dimension der jüdischen Weltanschauung verschlossen. Ihm entging, dass man nicht gleichzeitig ein frommer Jude, ein Bewunderer des Hellenismus und ein guter Römer sein konnte. Darin liegt ein Großteil seiner persönlichen Tragik.
In dieser an ein breites Publikum gerichteten Biographie begegnet man einer faszinierenden Persönlichkeit, deren geschickte Politik bis in die Gegenwart fortwirkt und die es deshalb verdient, immer wieder erneut ins Bewusstsein der Nachwelt gerückt zu werden. Von aktuellem Interesse ist Herodes auch deshalb, weil erst 2007 nach Jahrzehnte langer Suche sein Grab in Herodion in der Nähe von Jerusalem entdeckt wurde. Der Fund der letzten Ruhestätte einer biblischen Figur gilt als archäologische Sensation.
Einigermaßen unbeeindruckt von der Sexuellen Revolution liebt Fred alleine seine Ilka – seit sechs Jahren schon – wenngleich er die diesbezüglich weitaus aufgeschlossenere Freundin mit unzähligen avantgardistischen Establishment-Verweigerern teilen muss. Auch nachdem man (sie!) sich offiziell getrennt hat, setzt er noch alles daran, die krankhaft vergötterte «Alleweltfickerin» zurückzugewinnen – und macht sich für ein paar gelegentliche Mitleidsnummern vollends komplett zum Affen. Erst, als er auf einem Rockkonzert seine Jugendliebe Myriam trifft, kommt er ins Grübeln; die groteske einseitige Treue gerät zunehmend ins Wanken. Nichtsdestotrotz lässt er sich viel Zeit für eine endgültige Entscheidung – und kam die dann womöglich zu spät?
Leidenschaftliche Liebe schafft Leiden! In gewohnt schonungsloser Offenheit schildert der Autor des Bestsellers «Hofgang im Handstand» die Konsequenzen seiner intensiven Begegnungen mit außergewöhnlichen Frauen und die wesentlichen Beziehungen seines Lebens. "Die Suppe muss scharf sein", sagte George Gurdjieff, der russische Mystiker. Wie «scharf» es werden kann, beschreibt dieses Buch. Es ist ein mit Blut, Enttäuschungen und vielen gefährlichen Verwicklungen gekennzeichneter Weg, den der Autor beschreiten musste, weil er Sex und Liebe als Mittel zu seiner Selbstfindung einsetzte, um das «Menschliche am Menschlichen» zu entwickeln, wie es in der Zeit der Aufklärung hieß. Er schildert selbst oder in seinem Umfeld erlebte dramatische Ereignisse, die Tod und Verderben über die Beteiligten brachten. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse lassen ihn schließlich zu einem glücklichen und zufriedenen Mann werden, weil er die Wege zum Glücklichsein kennen gelernt und verstanden hat.
"Ulli im Glück" ist sicher keine der üblichen Künstlerbiografien. Das Leben des Protaganisten ist ein Beispiel für das Leben eines Menschen, der Ruhm, Reichtum und künstlerischer Anerkennung hinterher jagt und dabei wie «Hans im Glück» in dem Grimmschen Märchen seinen Goldklumpen verliert. In Ulli Lommels Fall bedeutet das seine Authentizität, Empathie und sein Mitgefühl. Der Autor erzählt die in Wirklichkeit tragische Geschichte eines immer lächelnden Mannes, der ständig die Rolle «Everybody´s Darling» spielt und dabei auch seinen Bezug zur Realität, seine Glaubwürdigkeit und seine Bewusstheit verloren hat. Ulli Lommel ist ein heißer Anwärter auf den Titel des «schlechtesten Regisseurs der Welt». Seine Gier nach den Phantomen der Unbewussten zwingt ihn, geradezu manisch und ohne Rücksicht auf andere Beteiligte immer weiter billige Trash-Filme und – Theaterstücke zu produzieren, um dadurch seine «15 Minuten Ruhm» (Andy Warhol) zu erhalten und immer wieder leichtgläubige Frauen erobern zu können. Obwohl alle seine Werke gnadenlos von den Kritiken sowohl der Experten des Feuilletons als auch der Film- und Theaterfans zerrissen werden, macht er getrieben von seiner Gier nach seinen Illusionen rastlos immer weiter. Ohne zu begreifen, dass jede Gier immer Angst erzeugt und Angst erzeugt Misserfolg. Ein Teufelskreis, aus dem es für Ulli Lommel kein Entrinnen mehr gibt, weil er es wie Dorian Gray krampfhaft vermeidet, sich sein wahres Gesicht, seine «true colors» anzuschauen … Mehr zu dem Buch: uwe-woitzig.de
Die Erkenntnistheorie verfolgt zwei Ziele: Zum einen sollen die Natur, der Ursprung und der Umfang menschlicher Erkenntnis aufgeklärt werden, zum anderen soll die Möglichkeit von Erkenntnis erklärt und verteidigt werden. Bei der ersten Aufgabe wird vorausgesetzt, dass wir über Erkenntnis verfügen; bei der zweiten Aufgabe wird auf Zweifel an der Möglichkeit von Erkenntnis reagiert.
Innerhalb der analytischen Erkenntnistheorie können mindestens fünf Themengebiete unterschieden werden:
(1) Ein Themenkomplex betrifft die Frage nach den Bedingungen, die erfüllt sein müssen, damit eine Proposition gewusst wird. Schon seit der Antike wird Wissen mit wahrer, begründeter Meinung identifiziert. Die leitende Frage lautet: Wie gut müssen die Gründe für meine Meinungen sein, damit ich etwas weiß?
Wien um 1900 – Zehn Paare treffen sich und haben Sex … Mit dem REIGEN, verfasst 1896/97, widmet sich Arthur Schnitzler seinem sowohl existenziellen als auch schriftstellerischen Lebensthema: der Sexualität, die sich im Rahmen von gesellschaftlichen Konventionen stets verstecken muss.
Dies ist die wahre Geschichte eines großen Musikers und Dirigenten. Alois Springer erzählt seine eigene Geschichte wie eine Symphonie, jede Note benötigt die nächste. Der Dirigent geht mit seinem endlich wiedergefundenen Sohn auf die Suche nach den Ursachen seines dramatischen, zerrissenen, wahnsinnigen, umjubelten Lebens – auf den Grund des Meeres, seines Ursprungs. Er kehrt zurück an seinen Geburtsort Olkowitz, einem kleinen Dorf in Böhmen-Mähren, dem heutigen Oleksovice in Tschechien, aus dem er und seine Familie 1945 vertrieben wurden. Dabei durchlebt er noch einmal das Verlangen nach Schönheit, die Gewalten seines Meeres, die der Macht der Gefühle im Kampf mit der Vernunft gleichen: Qual und Lust der Liebe, Sucht nach Schönheit, höchste Höhen des Erfolgs, Überforderung, Absturz. Verlassenwerden, Verrücktheit, Abhängigkeit, Alkohol bis an den Rand des Todes, Gefängnis, psychiatrische Anstalten. Das Erkennen der Schönheit als «Teufelswerk», endlich die Begegnung mit Gott und sich selbst in der Musik und schließlich das Wunder seiner Auferstehung wie ein Phönix aus der Asche spiegelt sein Leben. Wenn du ganz unten bist, dann geh ins Nichts, geh ins Dunkel, aber geh, beweg dich – das ist das Geheimnis.
"Wessen Moral?" ist ein autobiografischer Roman über eine junge Frau, die retrospektiv das Verhältnis zu ihrer suchtkranken Mutter beleuchtet und zu verstehen versucht. Zunächst noch mit den Augen eines Kindes beobachtet die Autorin wie ihre Mutter Stück für Stück an Stärke und Lebenswillen verliert. Ihre einst attraktive, charmante und geistreiche Mutter verliert mit der Zeit die Kontrolle über ihr eigenes Leben und dasjenige ihrer Familie. Mit ausschlaggebend dafür ist die Hochzeit mit einem manisch-depressiven, medikamentenabhängigen Alkoholiker. Mehr und mehr lässt sich die Mutter von ihren eigenen Süchten leiten, bis sie schließlich an ihnen zerbricht. Cécile Koch versuchte lange, sich ihre verstörende Welt mit kindlicher Fantasie zurechtzurücken. Als Außenseiterin in der Nachbarschaft und Schule erfindet sie sich Freunde und erschafft sich eine eigene Realität. Mit zunehmendem Alter reift in ihr jedoch die Einsicht, dass sie der Welt, wie sie ist, nicht durch Träumereien entfliehen kann. Mehrmals reißt sie aus. Mit vierzehn Jahren reist sie sechs Wochen mit einem kleinen Wanderzirkus mit und bezahlt dafür mit dem einzigen, was sie hat – mit sich selbst. Nach ihrer unfreiwilligen Rückkehr bricht ihr der Boden unter den Füßen weg. Mit Gewalt versucht sie ihrem Leben Sinn einzuflößen, klammert sich an sinnlose Beziehungen, fängt selbst an zu trinken und zu kiffen und versucht mehrmals, sich das Leben zu nehmen. Parallel dazu setzt bei ihrer Mutter eine Leberzirrhose ein. Im Alter von fünfundvierzig Jahren stirbt die Mutter. Für die zu diesem Zeitpunkt neunzehn Jahre alte Autorin bedeutet der Tod der Mutter einen Wendepunkt. Sie fühlt, wie sehr sie leben möchte und macht sich auf, gesund zu werden. Mit einfachen, nüchternen Worten betrachtet die Autorin rückblickend ihr Leben ohne geborgene Kindheit und ihren Versuch, aus eigener Kraft erwachsen zu werden. Nicht die nachträgliche Betroffenheit steht im Vordergrund ihrer Schilderungen. Vielmehr geht es um den Mut und auch die Probleme, das eigene Leben anzunehmen und selbstbestimmt zu führen. Der Titel «Wessen Moral?» steht stellvertretend für alle Fragen nach den Gründen und der Gerechtigkeit der Welt, welche Cécile Koch beschäftigen.
Was ist der Sinn des Lebens? Die Frage kann vom Autor zunächst nicht beantwortet werden. Es ist wahrscheinlich die wichtigste Frage überhaupt, weil der Mensch ein Wesen ist, das nach Sinn im Leben strebt. Die Sinnfrage bleibt ein unergründliches Mysterium, da sie aufgrund ihrer Komplexität und Dynamik von uns nicht vollständig begriffen werden kann. Man kommt irgendwann an eine Grenze, an der uns der Verstand nicht mehr weiterhilft und man auf sein Gefühl hören muss. Die Meditation kann uns dabei von Nutzen sein. Dieses Ebook richtet sich an alle interessierten Leser, die gerne ihren «Sinnhorizont» erweitern möchten.
Sabines Beschreibungen müssen leider posthum erscheinen. Es ist starker Tobak, aber er verdient es, veröffentlicht zu werden. Schwerpunkte sind eine harte Kindheit, ihre Behinderung als Kleinwüchsige und eine gefährliche chronische Krankheit. Ein extremer Mutter-Tochter-Konflikt begleitet ihr Leben. Das und die recht häufigen starken Schmerzen hat sie gemeistert, neben vielen Leuten, die ihr blöd kamen. Leidensgenossinnen könnte das eine Hilfe sein.