Der Astronom Johannes Kepler zählt zu den Begründern der modernen Naturwissenschaft. Er entdeckte die Gesetze der Planetenbewegung und trieb die Erforschung des Universums voran. Thomas Posch entwirft in dieser konkurrenzlos aktuellen Biographie ein umfassendes Porträt Keplers, der auch als Naturphilosoph, Mathematiker und Theologe wirkte. Sein Lebensweg entfaltet sich vor dem historischen Panorama einer Wendezeit, die der Dreißigjährige Krieg bis in die Grundfesten erschütterte. Tycho Brahe, Rudolf II., Wallenstein und Galilei waren Keplers Zeitgenossen. Der Mutter drohte der Scheiterhaufen wegen Hexerei. In Briefen gewährt Kepler berührende Einblicke in sein Innerstes. Der Rückgriff auf bisher kaum bekannte Dokumente garantiert die Lebendigkeit der Darstellung, die sich stets auf neuestem Wissensstand bewegt. Keplers Errungenschaften werden allgemein verständlich in das Lebensbild verwoben.
Im Jahre 2012 jährt sich zum 125. Mal der Geburtstag des österreichischen Physikers Erwin Schrödingers (1887-1961). Doch welcher Mensch steckt hinter dem berühmten Nobelpreisträger, der ein Pionier der Quantenphysik und einer der bedeutendsten Wissenschaftler des 20. Jahrhunderts überhaupt gewesen ist? Walter J. Moore bietet einen gut lesbaren Zugang zur Persönlichkeit Schrödingers und stellt seine wissenschaftliche Arbeit im Kontext seiner privaten Freundschaften, seinem Interesse am Mystizismus und vor dem bewegten Hintergrund der politischen Ereignisse in Deutschland und Österreich dar. Walter J. Moores Schrödinger-Biographie ist auf dem besten Weg, ein Klassiker unter den Wissenschaftsbiographien zu werden.
Der letztberufene Apostel, Paulus von Tarsus, dessen Biographie Fik Meijer hier eindrucksvoll niederschreibt, gehört mit Petrus zu den Gründervätern des Christentums. Er wurde zum unermüdlichen Missionar und Verkünder der neuen Lehre und reiste rund um das Mittelmeer. Durch seine Briefe, die wesentlicher Bestandteil des Neuen Testaments sind, transformierte er das Leben Jesu eigentlich erst in eine neue Religion. Daher kann er als erster Theologe des Christentums gelten.
Fik Meijer, Historiker und Mittelmeerarchäologe, zeichnet Leben und Wirken des Paulus ebenso nach, wie die historischen Hintergründe der Zeit. Er beschreibt die Wirkungsstätten des Apostels zwischen Tarsus, Jerusalem, Griechenland und Rom und schenkt uns ein eindrucksvolles Porträt der Mittelmeerwelt vor 2000 Jahren.
Athanasius, genannt ›der Große‹, war Kirchenvater und – mehrfacher – Bischof von Alexandria. Hineingeboren in eine Zeit, in der sich unter Konstantin aus lokalen Christentümern eine einheitliche Kirche zu formen begann, trat er als leidenschaftlicher Kämpfer gegen den Arianismus auf und als Verfechter der in Nicäa formulierten Lehre der Wesenseinheit von Gottvater und Sohn. Mit der doppelten Perspektive des Althistorikers und des Theologen zeichnet Manfred Clauss diesen Streit nach, der sich nicht in theologischer Spitzfindigkeit erschöpfte, sondern für diese Formierungsphase zentral war und an dem auch die Gemeinden und das oströmische Kaisertum großen Anteil nahmen. »Athanasius contra mundum« (Athanasius gegen die Welt): Der unbeugsame Heilige wurde fünfmal als Bischof aus Alexandrien verbannt und immer wieder von den Kaisern zurückgerufen. Manfred Clauss gelingt das differenzierte Porträt einer der großen Gestalten des frühen Christentums – leichtfüßig geschrieben und spannend erzählt.
Auf dem Höhepunkt der Kämpfe zwischen dem römischen Heer und den aufständischen Sklaven unter Führung des Spartacus (gest. 71 v. Chr.) kommt es zu einer Schlacht, die von den Legionen gewonnen wird. Der römische Feldherr fordert die gefangengenommenen Sklaven auf, ihren Anführer auszuliefern. Spartacus erhebt sich und ruft: »Ich bin Spartacus!« – doch dann rufen auch andere: »Ich bin Spartacus!« bis schließlich Tausende Gefangene einstimmen. Die Szene gehört zu den berühmtesten der Filmgeschichte; sie stammt aus dem Film »Spartacus«, den Stanley Kubrick 1960 mit Kirk Douglas in der Hauptrolle gedreht hat und der fünfzig Jahre später als Filmklassiker gepriesen wird. Doch wer war Spartacus wirklich? Was wissen wir über die antiken Sklavenkriege? Welche Bedeutung haben sie für die antike Geschichte? Das Buch erzählt die Geschichte von Spartacus und den Sklavenkriegen und lässt dabei die antiken Text- und Bildzeugnisse selbst sprechen.
»Als Hitler das rosa Kaninchen stahl« begeisterte Generationen junger Leser. Judith Kerr verarbeitet darin die nationalsozialistische Machtergreifung und erzählt ihre eigene Geschichte: 1923 als Tochter des bekannten Theaterkritikers Alfred Kerr in Berlin geboren, musste die Zehnjährige 1933 mit ihrer jüdischen Familie nach England fliehen. Mit Kinderaugen betrachtet sie die Flucht vor allem als Abenteuer, findet sich rasch in ihrer neuen Heimat zurecht – und ist zeitlebens von einem Gefühl der Dankbarkeit geprägt. Erstmals liegt nun eine Biographie der Schriftstellerin vor, die sich selbst vor allem als Zeichnerin sah. Astrid van Nahl verbindet darin privates Leben, künstlerisches Schaffen und politisches Weltgeschehen zu dem faszinierenden, einfühlsam geschriebenen Porträt einer großartigen Frau, die sich trotz aller Widrigkeiten die Freude am Leben bewahrte.
In unserem Alltag setzen wir ein naturwissenschaftlich geprägtes Weltbild als selbstverständlich voraus. Kann Gott darin noch irgendeine Bedeutung haben? Hans-Rudolf Stadelmann ist selbst Naturwissenschaftler und Theologe und versteht sich als ›Grenzgänger‹ zwischen beiden Bereichen. Eingängig und glaubwürdig zeigt er, dass Gott als das ›kreative Potential der Evolution‹ ganz neu verstanden werden kann. Die zentralen Inhalte des christlichen Glaubens wie Jesus Christus, Schöpfung, Offenbarung und Erlösung erhalten eine neue originelle Deutung und öffnen auch den skeptischen Zeitgenossen einen Zugang zu Gott und Religion.
Der bettelarme Metzgersohn aus Walldorf bei Heidelberg verkörperte in einer beispiellosen Karriere den berühmten American Dream. Anders als in dem von Revolutionen, Kriegen und Hungersnöten gebeutelten Europa konnte Astor in der Neuen Welt seinen ganz persönlichen Traum verwirklichen. Als talentierter und ehrgeiziger Luxuswarenhändler fügte er sich schnell in den glanzvollen New Yorker Geldadel ein. Alexander Emmerich erzählt die faszinierende Lebensgeschichte eines Mannes mit vielen Facetten: Denn Astor war nicht nur der erfolgreichste Geschäftsmann seiner Zeit, sondern Hotel- und Theaterbesitzer, Bibliotheksstifter, Vorstand der Gesellschaft der deutschen Einwanderer, Freimaurer und guter Freund des amerikanischen Präsidenten.
Er war der berühmteste Literaturkritiker Deutschlands, verehrt, gefürchtet und verhasst. Marcel Reich-Ranicki hat Maßstäbe gesetzt. Doch was von ihm bleibt und bleiben sollte, ist nicht, was er über Literatur sagte, sondern wie er es tat. ›Das Literarische Quartett‹ mit Sigrid Löffler, Hellmuth Karasek und Iris Radisch war Kult. Gunter Reus präsentiert einen Feuilletonisten, der Kritik konsequent als Dienstleistung für alle begriff. Reich-Ranicki brachte Literatur zu Menschen, die kein Kritiker vor ihm erreicht hatte: Seine Argumentation war transparent, seine Sprache barrierefrei. Er verband ein Gespür für Relevanz mit Unterhaltsamkeit und Originalität. Er war glaubwürdig durch den Mut zu strikter Unabhängigkeit. In einer Zeit, in der Journalisten allenthalben Misstrauen entgegenschlägt, könnten solche Stärken dem Feuilleton Halt und Profil verleihen gegen die Meinungsschwemme im Internet. Bei manchen seiner heutigen Kollegen, so zeigt eine Umfrage am Ende des Buches, ist das Vorbild Reich-Ranicki gleichwohl umstritten.
l
Die berühmten, die bedeutendsten Liebschaften des Altertums, Happy Ends und tragische Verwicklungen, Affären und Leidenschaft zwischen Harmonie und Skandal: In einer spannenden Mischung aus Fakten und Fiktion präsentiert die Autorin die bedeutendsten Paare und Paarungen der Antike – ein Streifzug durch Mythen und Historie. Dieses spannende Lesebuch stellt die 28 wichtigsten Liebesbeziehungen der griechisch-römischen Antike vor. Die einen gehören zu den wichtigsten Motiven der Bildenden Kunst, die anderen haben maßgeblich die europäische Geschichte mitgeprägt.