Danny Norden und seine Sprechstundenhilfe werden zu einem Brand gerufen, der viele Verletzte gefordert hat. Sprechstundenhilfe Lydia und ihr Freund Thomas, beide Einsatzkräfte bei der Feuerwehr, befinden sich im Inneren des Gebäudes, um Verletzte zu bergen, als eine Wand einstürzt und Thomas unter sich begräbt. Nach der überaus schwierigen Bergung, bei der auch Dr. Danny Norden hilft, sieht Lydia gleich, wie schwer verletzt Thomas ist, so schwer, dass er in ein künstliches Koma versetzt werden muss. Lydia leidet unter Schuldgefühlen, weil sie sich einredet, ihm nicht schnell genug geholfen zu haben. Als Thomas aus dem Koma aufwacht, ist nichts mehr, wie es war …
"Mei, heut ist so ein Tag, da würd ich am liebsten gar nicht mehr von hier fortgehen", erklärte die pummelige Mittsechzigerin in dem blauen Trachtenkostüm, die vor dem Empfangstresen in der Praxis Norden stand. «Und warum ist das so, Frau Meier?», fragte Sophia von Arnsberg, die hübsche junge Frau mit dem hellblonden Haar, die hinter dem Tresen stand und die Patienten in der Reihenfolge ihres Eintreffens in eine Liste eintrug. «Ich denke, es ist wegen unserer Klimaanlage», klärte sie Lydia Seeger auf. Ihre Kollegin, eine sportliche junge Frau mit kinnlangem dunkelblondem Haar, stand neben ihr und übertrug die Ergebnisse der Laboruntersuchungen, die das Institut ihnen jeden Morgen per E-Mail zusandte, in die Patientenblätter. «Ganz genau, schön kühl habt ihr's hier», stimmte Gusti Meier Lydia zu. «Da wird der eine oder andere sich doch gleich wohler fühlen, wenn er nur ein bissel Zeit bei euch im Wartezimmer verbringt.» «Zum Abkühlen würde ich Ihnen einen Aufenthalt im Schwimmbad oder die Anschaffung einer Klimaanlage empfehlen. Wir sind nämlich kein Wellnesstempel, sondern eine Arztpraxis. Das wissen Sie doch, Frau Meier», entgegnete Lydia und sah Gusti mit strenger Miene an. «Es spricht nichts dagegen, sich in einer Arztpraxis wohlzufühlen. Meistens ist man doch recht angespannt, wenn man sich entschließt, einen Arzt aufzusuchen, weil man Angst vor einer schlimmen Diagnose hat.» «Das trifft auf Sie aber nicht zu, Frau Meier. Sie haben sicher keine Angst, eine Arztpraxis aufzusuchen.» «Seitdem ich hierherkomme, ist es nicht mehr so, weil es hier halt recht gemütlich ist.» "Das nehme ich dann mal als Kompliment.