Das Institut für Sozialforschung es war die erste Forschungsstelle für Marxismus und Geschichte der Arbeiterbewegung an einer deutschen Universität, gestiftet von Felix, weil dessen Vater Millionen als Händler gemacht hatte. 1924 war das Institut eröffnet worden. 1930 wurde Max Horkheimer, bis dahin Lehrbeauftragter für die Geschichte der neueren Philosophie, einigermaßen überraschend zum Leiter berufen.
Er hatte bis dahin nichts Spektakuläres publiziert, doch er hatte eine Vision Er wollte die marxistische Theorie aus ihrer dogmatischen Versteinerung erlösen. Sie öffnen für die neuen Wissenschaften, für die Soziologie, die Psychologie und sie als kritische Theorie der Gesellschaft erneuern, die immer im Auge behält. Wem das eigentlich nützt, dass die Welt ist, wie sie ist und wem es schadet.
Das war gewissermaßen ein theoretisches Projekt, das großen Reiz hatte und was der Horkheimer sehr emphatisch zu vertreten vermochte. Wir sind eigentlich die, auf die dieser Fortschritt in dieser Theorie angewiesen ist. Wenn wir es schaffen als einem verschworenen Kreis, dann macht es keiner. Wir haben da eine Sendung, auch dieses Sendungsbewusstsein, das sehr gut vermitteln. Und das war für Adorno zusammen mit diesem Reiz eines exklusiven Kreises unwiderstehlich, in gewisser Weise.
Das Institut faszinierte neben Adorno auch andere Intellektuelle, die alle dem jüdischen Bürgertum entstammten. Friedrich Pollock, Mitarbeiter des Instituts, von Anfang an der Literatur, Soziologe Leo Löwenthal und Erich Fromm, der Psychoanalytiker. Schließlich stieße Herbert Marcuse, später einer der Väter der studentischen Protestbewegung, und der Kulturkritiker Walter Benjamin hinzu Aus proletarischen Verhältnissen kam keiner.